Test: Mitsubishi Lancer Sportback Ralliart

Fahrzeugdaten:

Automarke:
Mitsubishi
Klasse:
Kompaktwagen
Antrieb:
Allrad
Leistung:
240PS
Treibstoff:
Benzin
Treibstoff:
11,0l/100km
Modelljahr:
2010
Grundpreis:
40590€
Die aktuelle (zehnte) Auflage des Rallyeauto-Ablegers Mitsubishi Evo ist für viele unerreichbar teuer. Jetzt gibt’s das Sport-Erlebnis beim Lancer auch greif­barer, näm­­lich als „Ralliart“ – und der ist ausstattungsbereinigt gut 20.000 Euro günstiger. Im Vergleich zum Topmodell verlor dieser 55 PS, das Maximal-Drehmoment blieb aber nahezu gleich und liegt hier sogar deutlich früher an. Im Fabriks-Regal blie­ben die dicken Räder, der aufwändigere Allradantrieb und die feinen Sport­sitze des Evo. Keine Wahl gibt es leider bei Ausstattung und Getriebe: Der Ralliart kommt nur in einer fein bestückten Variante samt Doppelkupplung. Zum identischen Preis kriegen Kunden den ralliartigen Lancer übrigens als Vier- oder Fünftürer – wobei letzterer nur vermeintlich die Vernunft-Variante darstellt. Mit polarisierender Optik, schlechterer Übersicht und gut 100 Liter weniger Kofferraum­volumen manövriert sich der Sportback selbst ins Out. Zumal die Fließheck-Ver­sion – aus welchen Gründen auch immer – laut Werksangabe 0,2 Liter mehr ver­braucht und zehn km/h langsamer ist bei der Spitze.
Fahren & Fühlen - Nach kleinem Turboloch kräftiger Antritt, höhertourig vor allem laut. Lenkung leicht­gängig und zielgenau, Bremsen kräftig und gut dosierbar. Flott schaltendes Dop­pel­kupplungs-Getriebe, Automatik-Modus über­zeugt nicht vollauf, Selbst­schalten via fixer Wippen hinterm Volant möglich. 1A-Trak­tion, sehr sicher in flotten Kurven (minimale Lastwechsel-Reaktionen), agiles Handling. Die Kehrseite: wenig kom­for­table Federung. Straffe Sitze mit mittelmäßigem Seitenhalt. Platz & Nutz - Klassenübliches Platzangebot für Passagiere. Kofferraum sehr klein, immerhin kaum ver­schachtelt und einfach erweiterbar – ebene Ladefläche dank doppeltem Boden. Minus: schlechte Sitzposition (Lenkrad nur in der Höhe zu verstellen), mä­ßi­ge Übersicht nach hinten – im Ralliart keine Einparkhilfe zu haben, stattdessen nervt Dauer-Piepsen bei eingelegtem Retourgang. 1A-Bedienbarkeit (Ausnahme: Sitzhei­zung) in­klusive netter Features wie Regensensor oder Komfort-Blinken. Dran & Drin - Sehr gut ausgestattet, u. a. inklusive Navi, Bi-Xenon und Leder. Metallic-Lack als einziges Extra. Sympathische Materialien, innen wie außen ausreichend auffällig aufgemotzt. Keine Verarbeitungs-Patzer. Sicher & Grün - Fahrer-Knieairbag und Kurvenlicht überbieten das klassenübliche Niveau in Sa­chen Serien-Sicherheit. Abgase nur nach Euro 4-Norm, Verbrauch etwas zu hoch. Preis & Kosten - Billiger als vergleichbare Alfa 159, BMW 3er oder Audi A4, etwa gleich teuer wie der Opel Insignia – in jedem Fall besser ausgestattet. Drei Jahre Garan­tie inklusive Mobilität, zwölf gegen Durchrosten. Minus: kurze Ölwechsel-Intervalle. Werthaltung aufgrund von Aus­stat­tung, Zuver­lässigkeit und Rallye-Image gar nicht schlecht.
Ralliart-Zugaben fürs ergonomisch einwandfreie Cockpit: kleines Sportlenkrad, Navi & Leder.
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Front-, vordere…

7.6

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FAZIT

Knackiger Allrad-Sportler, der Familien-Sinn täuscht.

Fahren & Fühlen
Platz & Nutz
Dran & Drin
Sicher & Grün
Preis & Kosten
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8

Die aktuelle (zehnte) Auflage des Rallyeauto-Ablegers Mitsubishi Evo ist für viele unerreichbar teuer. Jetzt gibt’s das Sport-Erlebnis beim Lancer auch greif­barer, näm­­lich als „Ralliart“ – und der ist ausstattungsbereinigt gut 20.000 Euro günstiger. Im Vergleich zum Topmodell verlor dieser 55 PS, das Maximal-Drehmoment blieb aber nahezu gleich und liegt hier sogar deutlich früher an. Im Fabriks-Regal blie­ben die dicken Räder, der aufwändigere Allradantrieb und die feinen Sport­sitze des Evo. Keine Wahl gibt es leider bei Ausstattung und Getriebe: Der Ralliart kommt nur in einer fein bestückten Variante samt Doppelkupplung.

Zum identischen Preis kriegen Kunden den ralliartigen Lancer übrigens als Vier- oder Fünftürer – wobei letzterer nur vermeintlich die Vernunft-Variante darstellt. Mit polarisierender Optik, schlechterer Übersicht und gut 100 Liter weniger Kofferraum­volumen manövriert sich der Sportback selbst ins Out. Zumal die Fließheck-Ver­sion – aus welchen Gründen auch immer – laut Werksangabe 0,2 Liter mehr ver­braucht und zehn km/h langsamer ist bei der Spitze.

Fahren & Fühlen – Nach kleinem Turboloch kräftiger Antritt, höhertourig vor allem laut. Lenkung leicht­gängig und zielgenau, Bremsen kräftig und gut dosierbar. Flott schaltendes Dop­pel­kupplungs-Getriebe, Automatik-Modus über­zeugt nicht vollauf, Selbst­schalten via fixer Wippen hinterm Volant möglich. 1A-Trak­tion, sehr sicher in flotten Kurven (minimale Lastwechsel-Reaktionen), agiles Handling. Die Kehrseite: wenig kom­for­table Federung. Straffe Sitze mit mittelmäßigem Seitenhalt.

Platz & Nutz – Klassenübliches Platzangebot für Passagiere. Kofferraum sehr klein, immerhin kaum ver­schachtelt und einfach erweiterbar – ebene Ladefläche dank doppeltem Boden. Minus: schlechte Sitzposition (Lenkrad nur in der Höhe zu verstellen), mä­ßi­ge Übersicht nach hinten – im Ralliart keine Einparkhilfe zu haben, stattdessen nervt Dauer-Piepsen bei eingelegtem Retourgang. 1A-Bedienbarkeit (Ausnahme: Sitzhei­zung) in­klusive netter Features wie Regensensor oder Komfort-Blinken.

Dran & Drin – Sehr gut ausgestattet, u. a. inklusive Navi, Bi-Xenon und Leder. Metallic-Lack als einziges Extra. Sympathische Materialien, innen wie außen ausreichend auffällig aufgemotzt. Keine Verarbeitungs-Patzer.

Sicher & Grün – Fahrer-Knieairbag und Kurvenlicht überbieten das klassenübliche Niveau in Sa­chen Serien-Sicherheit. Abgase nur nach Euro 4-Norm, Verbrauch etwas zu hoch.

Preis & Kosten – Billiger als vergleichbare Alfa 159, BMW 3er oder Audi A4, etwa gleich teuer wie der Opel Insignia – in jedem Fall besser ausgestattet. Drei Jahre Garan­tie inklusive Mobilität, zwölf gegen Durchrosten. Minus: kurze Ölwechsel-Intervalle. Werthaltung aufgrund von Aus­stat­tung, Zuver­lässigkeit und Rallye-Image gar nicht schlecht.

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Ralliart-Zugaben fürs ergonomisch einwandfreie Cockpit: kleines Sportlenkrad, Navi & Leder.
R4, 16V, Turbo, 1998 ccm, 177 kW (240 PS) bei 6000/min, max. Drehmoment 343 Nm bei 2500–4850/min, Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, Allradantrieb, Scheiben­brem­­­sen v/h (v bel.), L/B/H 4585/1760/1515 mm, Radstand 2635 mm, 5 Sitze, Wende­kreis 10,0 m, Reifendimension 215/45 R 18, Tankinhalt 55 l, Reichweite (bis Tankre­ser­ve) 470 km, Kofferraumvolumen 276–1349 l, Leergewicht 1595 kg, zul. Gesamtgewicht 2045 kg, max. Anh.-Last 1400 kg, 0–100 km/h 7,1 sec, Spitze 220 km/h, Steuer (jährl.) € 1009,80, Werkstätten in Österreich 117, Inspektion/Ölwechsel alle 15.000/7500 km, Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 13,9/8,1/10,2 l, Testverbrauch 11,0 l ROZ 98, CO2 (Norm/Test) 243/256 g/km
Front-, vordere Seiten- und durchgehende Kopfairbags, Fahrer-Knie­airbag, ESP, Isofix, Licht- und Regensensor, Klimaautomatik, kühlbares Hand­schuhfach, MP3-taugliche Audioanlage mit 9 LS (710 Watt) und CD-Wechsler, Blue­tooth-Freisprecheinrichtung, vier E-Fensterheber, 2:1 klappbare Fondlehnen, Multi­funktions-Lederlenkrad, Tempomat, Festplatten-Navigationssystem, Lederpols­terung, Sitzheizung v, Bi-Xenon-Kurvenlicht, Aluräder, Heckspoiler, schlüsselloser Zugang, Schaltwippen etc.
Metallic-Lack € 590,–

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