Test Peugeot 508 GT: Mittelklasse-Limousinen scheinen irgendwie aus der Mode gekommen. Möchte man gar eine als Plug-In-Hybrid, bleiben im Grunde nur mehr der BMW 3er oder die Mercedes C-Klasse. Und der seit 2018 erhältlich Peugeot 508 – der will ja auch irgendwie Premium sein, was sein Preisschild selbstbewusst dokumentiert. Vom optischen Anspruch her passt das Ansinnen: Zur eleganten Karosserie kombinieren die Franzosen rahmenlose Seitenscheiben mit einer großen praktischen Heckklappe, im Interieur gibt es als Extra feine Nappaleder-Polsterung plus Dekorleisten im dunklen Zebrano-Look – diesen Holz-Namen las man vornehmlich bei Mercedes-Modellen der 70er- bis 90er-Jahre.
Mit dem aktuellen Facelift gewann der Mittelklasse-Peugeot weiter an Eleganz, beim getesteten Plug-In-Modell stieg zudem die Akku-Kapazität von 11,5 auf 12,4 kWh. Damit legt die E-Reichweite auf dem Papier auf über 60 Kilometer zu, die Werksangabe war aber schon beim alten Modell unrealistisch. Mit der besseren der beiden Ausstattungen (für 3100 Euro Aufpreis gibt es unter anderem Rundumkameras, Alcantara-Polsterung, 18 Zoll-Räder, Sitzheizung, Adaptiv-Tempomat und Komfortsitze) ist der 508 Hybrid 225 freilich ziemlich teuer – immerhin soll in Bälde die rund 1500 Euro billigere Version mit 180 PS startklar sein.
Die genaue Bewertung des Test Peugeot 508 GT lesen Sie unten. Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe Dezember 2023 von Alles Auto, hier online zu bestellen.
Foto: Robert May
Motor & Getriebe
Der kleine, kultivierte Benziner kooperiert halbwegs harmonisch mit dem E-Motor, im Sport-Modus werden Gaspedal-Befehle spontaner umgesetzt. Die Achtgang-Automatik: sanft, aber nicht schnell.
Fahrwerk & Traktion
Guter Kompromiss aus Straffheit und Komfort. Traktion bei vollem Krafteinsatz bloß bei Nässe bisweilen ein Problem, nur mit leichten Lastwechsel-Reaktionen in flotten Kurven. Lenkung: agil übers kleine Volant, im Normal-Modus leichtgängig. Die kräftigen Bremsen sind mittelfein zu dosieren.
Bedienung & Multimedia
Ordentliche Möbel, sportlich tiefe Sitzposition. Echte Menü-Tasten fürs recht einfach zu durchschauende Multimediasystem, gute Sprachsteuerung. Induktives Handyladen nur gegen Aufpreis. Fein: Vorklimatisieren via App, genug Ablagen, Scheibenwischer mit integrierten Düsen. Minus: kleiner Tank.
Innen- & Kofferraum
Vorne klassenüblich Platz, im Fond zwickt es vor allem im Kopfbereich. Über die große Heckklappe gut zu befüllender Kofferraum von mittelmäßiger Größe – keine Stufe nach Umlegen der 2:1-Fondlehne (samt Ski-Durchreiche), Boden aber dann nicht ganz eben.
Dran & Drin
Die bessere von zwei Ausstattungsstufen lässt wenig Wünsche offen – einige davon erfüllt die Optionen-Liste. Saubere und solide Verarbeitung, fast durchgehend hochwertige anmutende Materialien.
Schutz & Sicherheit
Highlights weder beim Airbag-Aufkommen noch bei den Assistenzsystemen (Ausnahme Matrix-LED), die elektronischen Helferlein agieren immerhin recht gut. Unnötiges Extra: der Nachtsicht-Assistent.
Reichweite & Laden
Von den versprochenen 61 Kilometern E-Reichweite kamen in der Praxis 44 an. Ladezeiten: sieben Stunden an der Haushaltssteckdose, bei 3,7 kWh 3:30 Stunden, mit den optionalen 7,4 kWh 1:40 Stunden.
Preis & Kosten
Der BMW 320e ist etwa zehn Prozent billiger, der deutlich stärkere Mercedes C 300 e kostet etwas mehr, beide sind ärmlicher bestückt. Mittelmäßige Garantie, gegen Aufpreis verlängerbar, Sprit-Verbrauch OK.
R4, 16V, Turbo, 1598 ccm, 180 PS (133 kW) bei 6000/min, max. Drehmoment 300 Nm bei 3000/min, E-Motor 110 PS (81 kW) bzw. 320 Nm, Systemleistung 225 PS (165 kW) bzw. 360 Nm, Akku 12,4 kWh, Achtgang-Automatik, Vorderradantrieb, Scheibenbremsen v/h (v bel.)
L/B/H 4750/ 1859/1403 mm, Radstand 2793 mm, 5 Sitze, Wendekreis 10,8 m, Reifendim. 235/45 R 18 (Testwagen-Bereifung 235/40 R 19), Tankinhalt 43 l, Reichweite 590 (plus elektr. 44) km, Kofferraumvolumen 487–1537 l, Leergewicht (EU) 1811 kg, zul. Gesamtgewicht 2280 kg, max. Anh.-Last 1320 kg
0–100 km/h 8,2 sec, Spitze 240 (el. 135) km/h, Steuer (jährl.) € 656,64, Werkstätten in Österreich 156, Service alle 30.000 km (mind. 1x/Jahr), WLTP-Normverbrauch kombiniert 1,5 l, Testverbr. 4,1–7,3 l ROZ 95, CO2 (Norm/Test) 34/94–168 g/km
sechs Airbags, Notbrems-, Spurhalte- und Toterwinkel-Assistent, Verkehrszeichen-Erkennung, Müdigkeitswarner, Matrix-LED-Scheinwerfer, Licht-, Regen- und Fernlicht-Sensor, Außenspiegel elektrisch klappbar, automatisch abblendende Spiegel, Zweizonen-Klimaautomatik, digitale Instrumente 12,3 Zoll, Audiosystem mit 10 Zoll-Touchscreen, Android Auto & Apple CarPlay, Echtzeit-Navigation, teilelektrische Komfortsitze mit Lendenwirbelstütze, Sitzheizung v, Tempomat, Einparkhilfe v+h, Rundumkameras, Aluräder 18 Zoll, Leder/Alcantara-Polsterung, E-Parkbremse, schlüsselloser Zugang, abgedunkelte Fondscheiben, Mode 2-Ladekabel etc.
Nachtsicht-Assistent € 1080,–, schwenkbare Anhängekupplung € 900,–, sensorgesteuerte E-Heckklappe € 400,–, E-Panorama-Schiebedach € 1050,–, Innenraum „Exekutive Mistral“ (Lederpolsterung, E-Vordersitze mit Massage-Funktion und Memory fahrerseitig, Dekor-Einlagen Zebrano-Optik etc.) € 2100,–, 19 Zoll-Räder € 420,–, HiFi-Sound plus induktives Handyladen € 580,–, 7,4 kWh-Lademöglichkeit € 400,–, Metallic-Lack ab € 660,–, etc.