Ebenso die Nase vorn hat der E-Hybrid beim Verbrauch – jedoch nur, wenn man nicht allzu viel mit leeren Batterien unterwegs ist. Das Akku-Pack ist auch verantwortlich für den entscheidenden Nachteil im Vergleich zum Basis-Cayenne, es beschneidet nämlich den Kofferraum um fast 160 Liter. Und wer wie wir zur rund 3000 Euro teureren Coupé-Version gegriffen hat, verliert weitere 180 Liter – ein Familienauto ist der große Porsche-SUV damit also nicht mehr. Für die meisten bleibt aber ohnehin der geschmalzene Tarif das größte Ausschlusskriterium: Zu einem fünfstelligen Tarif gibt es keinen Cayenne. Aber das war zuletzt auch schon vor dem Facelift so.
Die genaue Bewertung des Test Porsche Cayenne lesen Sie unten. Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe Dezember 2023 von Alles Auto, hier online zu bestellen.
Foto: Robert May
Motor & Getriebe
Recht harmonische Kooperation zwischen kräftigem V6-Benziner und bulligem E-Motor, gut verwaltet von der Achtgang-Automatik, die aber vor allem in den beiden Sport-Modi niedrige Gänge zu lange hält.
Fahrwerk & Traktion
Die adaptive Luftfederung für 2332 Euro ist eine sinnvolle Investition, sie bringt variable Bodenfreiheit und guten Komfort. Für 2,5 Tonnen halbwegs agil, in schnellen Kurven lange neutral und kaum Lastwechsel-anfällig. Top: Bremsen & Traktion. Lenkung direkt und nicht zu leichtgängig.
Bedienung & Multimedia
Top-Sitzposition, gut ablesbare und vielfach wandelbare Digital-Instrumente. Das Multimediasystem ist recht flott durchschaut. Ausreichend Ablagen. Keine Highlights: die Softtouch-Tasten in der Mittelkonsole und die schlechte Sicht nach hinten.
Innen- & Kofferraum
Die Kopffreiheit hinten ist kein Hit, neigungsverstellbare Fondlehnen entschärfen sie etwas. Im Klassen-Vergleich kleiner Kofferraum, immerhin bleibt der Boden auch nach Umlegen der 2:1:2-Fondlehnen halbwegs eben. Hohe Anhängelast.
Dran & Drin
Dem Kaufpreis nicht angemessen bestückt. Viele Extras und enorm viele Individualisierungs-Optionen. Top: Verarbeitungs- und Material-Qualität.
Schutz & Sicherheit
Kniepolster vorne als einzige Airbag-Highlights, nicht alle klassenüblichen Assistenzsysteme serienmäßig – sie funktionieren aber ganz gut.
Reichweite & Ladens
Von den 73 Kilometern versprochener E-Reichweite kamen in der Praxis 66 an. An der Haushaltssteckdose dauert eine Vollladung etwa elfeinhalb Stunden, bei maximalen 11 kW geht es in 2:12 Stunden.
Preis & Kosten
Teurer als alle Konkurrenten, Plattform-Bruder VW Touareg ist etwa 15 Tausender billiger, noch günstiger gibt es den ebenfalls sechszylindrigen BMW X5. Magere Garantie, auf die Hybrid-Batterie immerhin acht Jahre bzw. 160.000 Kilometer. Dünnes Werkstatt-Netz, absolut gesehen hoher Wertverlust. Sprit-Verbrauch bei leeren Akkus kein Hit.
Technik
Serienausstattung
Extras
L/B/H 4930/1983/ 1674 mm, Radstand 2895 mm, 5 Sitze, Wendekreis 12,1 m, Reifendim. v 275/45 R 20, h 305/40 R 20 (Testwagen v 285/45 R 21, h 315/40 R 21), Tankinh. 75 l, Reichweite 650 (plus elektr. 66) km, Kofferraumvol. 434–1344 l
Leergewicht (EU) 2530 kg, zul. Gesamtgew.3110 kg, max. Anh.-Last 3500 kg, 0–100 km/h 4,9 sec, Spitze 254 (el. 135) km/h, Steuer (jährl.) € 1442,88, Werkstätten in Ö. 12, Service alle 30.000 km (mind. alle 2 Jahre), WLTP-Normverbr. komb. 1,5 l, Testverbr. 3,9–11,5 l ROZ 95, CO2 (Norm/Test) 33/90–265 g/km