Die Sache hat aber einen Haken, denn die Preisliste weist über 10.000 Euro Differenz im Vergleich zum Benzin-Bruder aus – zugegeben, mit der Elektro-Förderung halbiert sich dieser Betrag. Nichr viel verbessert bei der Kosten-Bilanz der Umstand, dass man sich beim Stromer pro Jahr 100 Euro an motorbezogener Versicherungssteuer spart. Am ehesten kann Renault den Tarif damit rechtfertigen, dass die Konkurrenz durchwegs teurer ist. Eine massentaugliche Alternative für Kleinwagen-Fahrer zu bieten, scheitert also in erster Linie am Preis und nicht am Produkt.
Fahrwerk & Traktion – Gut abgestimmtes Fahrwerk, in Kurven nicht bockig, auf der Autobahn ausreichend komfortabel. Früh einsetzendes Untersteuern, ESP regelt sanft und vorausschauend. Trotz Heckantrieb sicher zu fahren. Indirekte, aber ausreichend feinfühlige Lenkung. Gute Traktion, weicher Übergang von Rekuperation auf konventionelle Bremsen.
Bedienung & Multimedia – Trotz fehlender Lenkrad-Längsverstellung gute Sitzposition auf bequemen Möbeln. Ärgerfreie Bedienung (Touchscreen, Drehregler & Knöpfe sowie simple Sprachsteuerung), einfach zu erlernendes Multimediasystem. Volle Smartphone-Anbindung, kein induktives Handyladen. Eher wenige Ablagen. Gute Rundumsicht, sehr kleiner Wendekreis.
Innen- & Kofferraum – Gutes Platzangebot in der ersten Reihe, dahinter immer noch passabel. Kleiner Kofferraum mit hoher Ladekante, im Verhältnis 1:1 neigungsverstellbare und umlegbare Fondlehnen (Boden bleibt eben).
Dran & Drin – Keine nennenswerte Ausstattung bei der Basis-Version. Klimaautomatik gibt’s ab „Zen“ (1500 Euro Aufpreis), beim Intens (plus weitere 1300 Euro) kommt eine teilbare Rückbank sowie Sitzheizung dazu. Der getestete Top-Trimm „Vibe“ bietet für nochmals 1200 Euro zusätzlich v.a. Optik-Aufwertungen. Solide Materialen, gut verarbeitet.
Schutz & Sicherheit – Lediglich vier Airbags, zudem eher spärliche Assistenzsystem-Mitgift, Spurhalte-Warner als Extra.
Reichweite & Laden – Praxis-Reichweite rund 100 Kilometer. Nur Wechselstromladen möglich, dafür bis 22 kW. 100 Prozent sind bei 3,7 kW in acht Stunden erreicht, auf 80 Prozent geht es mit 11 kW in etwas mehr als zwei Stunden, mit 22 kW in einer Stunde.
Preis & Kosten – Als Basismodell (20.490 Euro) günstigstes Elektroauto, nach Abzug der Förderungen ab rund 15.000 Euro erhältlich. Damit immer noch um 5000 Euro über dem Verbrenner-Twingo. Vier Jahre Garantie, dichtes Werkstattnetz fürs jährliche Service.