Ein Sportler wird der Kodiaq auch als Benziner-RS nicht, das Fahrwerk bietet selbst hier fast 20 Zentimeter Bodenfreiheit, es gibt einen Offroad-Modus und gegen 332 Euro Aufpreis ein Schlechtwege-Paket mit Unterfahrschutz. Dazu ist der große und bis zu siebensitze SUV selbst im Sport-Modus der adaptiven Dämpfer nicht ruppig. Dynamisch ist in diesem Fahrprogramm freilich der Motor-Sound, am Stand etwa brabbelt es aus den zwei Auspuff-Endrohren hinten, als würden vorne doppelt so viele Zylinder werken. Mehr noch als die roten Kontrastnähte (am nicht belederten Armaturenbrett sind sie fake) und das Carbon-Dekor gefallen innen die Sportsitze – sie treffen den Kodiaq-Charakter sehr gut: komfortabel und vor allem in Sachen Optik sportlich. Gut so!
Fahrwerk & Traktion – Recht komfortabel abgestimmt, die Adaptiv-Dämpfer agieren auch im Sport-Modus nicht ungemütlich. Nicht zu starke Wankneigung und keine Lastwechsel-Tücken in flotten Kurven, Traktion dank Allrad nie ein Problem. Dank Progressiv-Lenkung ansatzweise agiles Handling, tadellose Bremsen.
Bedienung & Multimedia – Sehr gute Sitzposition, hohe Bedienfreude. Das Bildschirm-Upgrade um einen Zoll in der Diagonale ist unnötig, kostet es doch über 1000 Euro und die praktischen Drehregler. Gut ablesbare, wandelbare Digital-Instrumente. Passable Sprachsteuerung. Induktives Handyladen kostet extra, kabellose Smart-
phone-Integration ab Werk. Viele praktische Detail-Lösungen, nicht alles davon Serie. Genug Ablagen.
Innen- & Kofferraum – Viel Platz für Passagiere und Gepäck. Um 17 Zentimeter im Verhältnis 2:1 verschiebbare Fondbank, deren 2:1:2 geteilte Lehne kann man in der Neigung verstellen – klappt man sie vor, bleibt die Ladefläche dank doppeltem Boden eben. Extras: Gepäcknetz um 91 Euro, Trenn-Netz um 200 Euro, Sensor-Steuerung für die E-Heckklappe um 222 Euro.
Dran & Drin – Als sportliches Topmodell ordentlich ausgestattet (u.a. Navi, 20-Zöller, Sitz- und Lenkradheizung, E-Fahrersitz). Nicht zu teure Extras. Fast durchgehend sympathische Materialien, gute Verarbeitung.
Schutz & Sicherheit – Mittelmäßige Luftpolster-Bestückung, gegen Aufpreis Seitenairbags hinten. Gutes Aufkommen an Assistenzsystemen, aktive Spurführung als Extra.
Preis & Kosten – Konkurrenz gibt’s nur konzernintern: Die Plattform-Brüder VW Tiguan Allspace und vor allem Seat Tarraco sind mit demselben Motor deutlich günstiger, wenn auch nicht so gut bestückt. Praxis-Verbrauch im Rahmen. Die Zweijahres-Garantie kann für 449 Euro auf fünf Jahre bzw. 100.000 Kilometer erweitert werden (bei 150.000 sind es 500 Euro mehr). Top: Inspektions-Intervalle & Werkstattnetz-Dichte.