Den Swift Sport ausgenommen, ist Suzuki nicht unbedingt dafür bekannt, PS-starke Autos zu bauen. Diese Lücke im oberen Leistungsbereich (und Preissegment) ist ab sofort geschlossen: Mit 306 System-PS ist der Across nicht nur das stärkste, sondern mit etwas unter 60.000 Euro auch bei weitem das teuerste Auto, das die Nippon- Marke jemals hierzulande im Angebot hatte. Um die Vision eines Ansteck-SUV zu verwirklichen, hat Suzuki bei Toyota angeklopft und die Lizenz für die neue Plug-In-Hybrid-Version des etablierten Kompakt-SUV RAV4 (Fahrbericht siehe Oktober- Ausgabe 2020) erworben. Der Coup an der Sache: Während Letzterer erst im dritten Quartal 2021 erhältlich sein wird, kann man den Suzuki-Bruder bereits bestellen.
Toyota-Vertraute werden den Innenraum natürlich als 1:1-Kopie entlarven, außen hat man sich dagegen Mühe gegeben, Designelemente von Suzuki unterzubringen – was durchaus gelungen ist, der Across sieht recht flott aus. In Sachen Ausstattung haben die Japaner eine eigene Variation kreiert, die etwas unter Toyotas Top-Trimm VIP liegt – so vermisst man beim Suzuki zum Beispiel Onboard-Navi, Premium-Sound und Sitzbelüftung, die volle Garde an Assistenzsystemen ist aber an Bord.
Motor & Getriebe – Das Wechselspiel zwischen E-Motoren und großvolumigem Saug-Benziner funktioniert wunderbar, bei Vollgas gibt’s viel Schub. Allerdings heult der Motor durch das stufenlose Getriebe dann recht laut auf. Feine Dosierbarkeit beim Rangieren.
Fahrwerk & Traktion – Komfortable Abstimmung, gutes Fahrverhalten – weder Unter- noch Übersteuern, keine Lastwechsel-Reaktionen. Schnell eingreifende Regelsysteme. Gefühlvolle, aber indirekte Lenkung. Gute Traktion. Rekuperation ausschließlich übers Bremspedal.
Bedienung & Multimedia – Auf den bequemen Möbeln hat man bald die richtige Sitzposition gefunden. 1A-Ergonomie, logische und einfache Bedienung, hoch positionierter Touchscreen, Knöpfe und Drehregler für wichtige Funktionen. Serienmäßig: induktives Handyladen und Smartphone-Spiegelung (als einzige Navi-Möglichkeit). Recht gute Rundumsicht, viele Ablagen.
Innen- & Kofferraum – Typisch Kompakt-SUV: Ordentliche Platzverhältnisse vorne und hinten, zudem großer und gut nutzbarer Kofferraum. Weit aufschwingende, aber langsame E-Heckklappe. Ebene Ladefläche auch nach Umlegen der 2:1-Fondlehnen.
Dran & Drin – Bis auf Navigation richtig gut ausgestattet: Metallic-Lack, 19-Zöller, Lederpolsterung und Sitzheizung sind aufpreisfrei an Bord. Nur eine Ausstattungsvariante verfügbar, keine Extras. Solide Materialien, klapperfreie Verarbeitung.
Schutz & Sicherheit – Gutes Luftpolster-Aufkommen samt Knie-Airbag fahrerseitig. LED-Scheinwerfer plus alle gängigen Assistenzsysteme sind serienmäßig mit an Bord.
Reichweite & Laden – Sehr guter elektrischer Einsatzradius, im Test bei Minus-Graden mit 60 Kilometern spürbar unter der Werksangabe von 72 Kilometern. Leere Akkus sind bei 2,3 kW Wechselstrom in siebeneinhalb Stunden wieder voll, bei 6,6 kW in viereinhalb.
Preis & Kosten – Auffallend teuer, die Konkurrenz in Form von Opel Grandland X und Ford Kuga ist deutlich billiger. Drei Jahre Garantie, dichtes Werkstatt-Netz. Dank mehr als 50 Kilometern E-Reichweite 2500 Euro Förderung. Wiederkaufschancen nicht schlecht.
Solide Verarbeitung und einfache Bedienung kennzeichnen das Across-Cockpit. Optionen in Sachen Farben oder Zierleisten gibt es nicht.
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FAZIT
Komfortabler, aber teurer Kompakt-SUV mit anständiger Elektro-Reichweite.
Motor & Getriebe
Fahrwerk & Traktion
Bedienung & Multimedia
Innen- & Kofferraum
Dran & Drin
Schutz & Sicherheit
Reichweite & Laden
Preis & Kosten
R4, 16V, 2487 ccm, 185 PS (136 kW) bei 6000/min, max. Drehmoment 227 Nm bei 3200/min, E-Motor v: 182 PS (134 kW) bzw. 270 Nm, E-Motor h: 54 PS (40 kW) bzw. 121 Nm, Systemleistung 306 PS (225 kW) bzw. 400 Nm, Lithium-Ionen-Akku 18,1 kWh, stufenloses Automatikgetriebe, Allradradantrieb, Scheibenbremsen v/h (v bel.), L/B/H 4635/1855/1690 mm, Radstand 2690 mm, 5 Sitze, Wendekreis 10,5 m, Reifendimension 235/55 R 19 (Testwagen-Bereifung Nokian WR SUV 4), Tankinhalt 55 l, Reichweite 800 km (plus elektr. 60 km), Kofferraumvolumen 490–1604 l, Leergewicht (EU) 2015 kg, zul. Gesamtgewicht 2510 kg, max. Anh.-Last 1500 kg, 0–100 km/h 6,0 sec, Spitze 180 (el. 135) km/h, Steuer (jährl.) € 656,64, Werkstätten in Österreich 175, Service alle 15.000 km (mind. 1x/Jahr), WLTP-Normverbrauch (kombiniert) 1,0 l, Testverbrauch 2,8–6,9 l ROZ 95, CO2 (Norm/Test) 22/64–159 g/km
Front- und vordere Seitenairbags, durchgeh. Kopfairbag-Vorhänge, Knieairbag fahrerseitig, City-Notbremsassistent, Kollisionswarner, Spurführungs-Assistent, Toterwinkel-Warner, LED-Scheinwerfer mit autom. Fernlicht, Berganfahrhilfe, Radar-Tempomat, Verkehrszeichen-Erkennung (mit Tempomat-Einbindung), automatisch abblendender Innenspiegel, Einparkhilfe v+h, Rückfahrkamera, Zweizonen-Klimaautomatik, Soundsystem mit 6 LS und USB-Schnittstelle, DAB-Tuner, 9 Zoll-Touchscreen, Apple CarPlay & Android Auto, Bluetooth für Telefon und Audio, induktives Handyladen, Außenspiegel el. klappbar, Lederpolsterung, E-Fahrersitz, Sitzheizung v+h, Lenkradheizung, E-Parkbremse, Licht- und Regensensor, Multifunktions-Lederlenkrad, schlüsselloser Zugang, E-Heckklap-pe, 19 Zoll-Aluräder, Metallic-Lack etc.
keine
Hans
( 10. März 2021 )
Wiederverkaufschancen nicht schlecht?
Ich habe da meine Zweifel. Der Neupreis ist ja jenseits von Gut und Böse. Würde zu gern wissen, womit Suzuki (Austria) den begründet. Die NOVA kanns ja nicht sein.
MfG J