Darüber hinaus überarbeitete man den Antrieb: Die neue Elektromaschine leistet jetzt 136 statt zuvor 115 PS, das Drehmoment stieg von 270 auf 290 Newtonmeter. Da diese Leistung e-typisch immer und augenblicklich parat steht, ist man mit dem neuen e-Golf somit im Stadt-Gewurl oft flink wie im Supersportler. Ab etwa 80 km/h tut er sich dann merklich schwerer, kann auch bei Autobahntempo aber noch gut mitschwimmen. Überhaupt wäre der Wolfsburg-Stromer eigentlich ein gutes Reiseauto (bequem und leise), würde ihm bei höheren Geschwindigkeiten nicht so schnell der Saft ausgehen. Dennoch: Die dank größerer Akkus auf zumindest theoretisch bis zu 300 Kilometer gesteigerte Reichweite (vor dem Facelift waren es 190) macht ihn zur ernsthaften Alternative für Städter. Und für Reisen spendiert VW bei Leasing des e-Golf immerhin 30 Tage mit einem Leihwagen von Europcar.
Fahrwerk & Traktion – Fährt und federt wie jeder Golf: mäßig straff abgestimmt und äußerst gutmütig. Exakte, mäßig direkte Lenkung. Rekuperations-Brems-Zusammenspiel funktioniert tadellos. Traktion OK.
Cockpit & Bedienung – Intuitiv, übersichtlich, ergonomisch, modern (virtuelles Cockpit und großes Navi Serie) und mit feinem Gestühl bestückt. Einzig die Gestensteuerung fällt unter „unnötiges Gimmick“ und ist bisweilen unpraktischer als die klassischen Regler.
Innen- & Kofferraum – Der ordentlich dimensionierte Kofferraum blieb annähernd gleich groß und variabel – nach Umlegen der 2:1 geteilten Rückbank wartet weiterhin eine ebene Ladefläche. Auch sonst Platz im Klassenschnitt, dazu viele, gut dimensionierte Ablagen.
Dran & Drin – Schon ab Werk mit LED-Scheinwerfern, Navi etc. gut ausgestattet. Dennoch gibt’s noch einige Extras, das aber zu fairen Tarifen – auch dank null NoVA. Verarbeitung und Materialien ohne Tadel.
Schutz & Sicherheit – Sieben Airbags und einige elektronische Helferlein sind Serie. Diverse Assistenten (Spurhalte-Hilfe etwa) gibt’s gegen Aufpreis.
Reichweite & Laden – Im umsichtigen Mix-Betrieb sind 250 Kilometer Reichweite realistisch, auf der Autobahn weniger. Die Ladevorgänge an 40 kW-Säulen sind flott (45 Minuten für bis zu 80 Prozent), an der Haushaltssteckdose dauert eine Ladung bis zu 17 Stunden.
Preis & Kosten – Der Opel Ampera-e dürfte ähnlich teuer werden, der Hyundai Ioniq ist etwas günstiger, der BMW i3 ist ausstattungsbereinigt teurer. Dichtes Werkstatt-Netz, aber als E-Auto freilich noch fragwürdige Wiederverkaufs-Chancen, trotz acht Jahren (160.000 Kilometer) Garantie auf die Akkus.