Das Motorsport-Update: Rückblick und Vorschau

30. Mai 2016
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Aktuelles

Willkommen zum neuen Motorsport-Update bei ALLES AUTO. Ab sofort liefern wir jede Woche am Montag einen Rückblick auf die Motorsport-Highlights des letzten Wochenendes, liefern Zusammenfassungen und Einblicke. Doch auch die Zukunft bleibt nicht unbehandelt. Mit klarem Fokus auf Österreich erfahrt ihr bei uns ab sofort jeden Montag, welche Events in nächster Zeit anstehen. Also … auf die Plätze, fertig, LOS:

Formel 1

 

lewisIm Fürstentum von Monaco trafen sich wieder allerhand Reiche und Schöne, und ein paar Schnelle. Die Formel 1 war zu Gast und alle wollten dabei sein. Sportlich war es spannend, Daniel Ricciardo stellte den Red Bull-Boliden auf die Pole Position, den Mercedes blieben nur die Plätze 2 und 3. Hätte es noch schlimmer kommen können? Man weiß es nicht, aber Max Verstappen touchierte bereits in Q1 eine Leitschiene und schlug dann heftig ein. Damit musste er von ganz hinten, bzw. in seinem Fall mit dem Ersatzchassis aus der Box starten. Der Start des Rennens war an Spannung kaum zu überbieten, aufgrund des Regens startete man nämlich hinter dem Safety Car. Für viele Zuschauer unverständlich, da hier ja die Besten der Besten fahren. Aber gut, Viel Gischt, rutschiger Aspahlt und wenig Platz ließen die Rennleitung zu dieser Entscheidung kommen. Nach einige Runden kamen bereits erste Funksprüche der Fahrer, die nun endlich die Freigabe des Rennens forderten. Und als dann wirklich gestartet wurde, mussten die Streckenposten auch schon das erste Mal wieder zusammenräumen. Jolyon Palmer schlug in seinem Renault bei Start/Ziel heftig in die Begrenzung ein, was zu einer Virtual Safety Car-Phase führte. Nach erneuter Freigabe nutzte Ricciardo seine Position, fuhr den Mercedes davon. Nico Rosberg hielt seinen Teamkollegen Lewis Hamilton, und in Folge auch noch den Rest des Feldes merklich auf, konnte scheinbar nicht schneller. Nachdem man bei Mercedes bereits genügend Zeit verlor, kam der für Hamilton erlösende Funkspruch an Rosberg, den Weltmeister vorbei zu lassen und die Jagd auf den Red Bull begann. Die Strecke wurde trockener, die ersten Teams wechselten von Regenreifen auf Intermediate, nur Hamilton blieb draußen. Das große Pokern begann. Wer kann wie lange auf welchen Reifen fahren. Und wie schnell. Ricciardo hatte ja im Gegensatz zu Hamilton gewechselt, lag zurück, war aber wesentlich schneller. Trotz des Stops war er am Mercedes dran. Dann wechselte Hamilton auf Slicks, Ultrasoft. Es schien zu funktionieren, damit musste auch Red Bull auf profillose Reifen wechseln. Ricciardo kam in die Box, er war da, seine Reifen allerdings nicht. Der Fahrer machte keinen Fehler, war der schnellste Pilot auf der Strecke und musste trotzdem mitansehen, wie Hamilton schließlich feiern sollte. Aber wie heißt es so schön, „man gewinnt als Team, man verliert als Team“. Ricciardo kämpfte, fand aber keinen Weg vorbei an Hamilton. Dritter wurde Sergio Perez, der in seinem Fall von einer tollen taktischen Leistung seines Teams profitieren konnte. Mit dem Sieg machte Hamilton wertvolle Punkte auf Rosberg in der WM gut und zeigte, dass die Saison noch nicht gelaufen ist.

WTCC

Photo Florent Gooden / DPPI

Im Rahmen des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring war auch die Tourenwagen Weltermeisterschaft am Start. Im Vorfeld gab es ein Urteil gegen Honda, die wegen eines nicht regelkonformen Unterbodens für die Rennen von Ungarn und Marokko nachträglich disqulifiziert wurden. In der Kürze konnte man aber auch für das Nürburgring-Rennen keine anderen Teile beschaffen, man ging in Berufung. Für den Fall, dass man verliert, wären also automatisch auch die aktuellen Ergebnisse zu ändern. Aber nun zum Sportlichen. Im Zeittraining zeigte Jose-Maria Lopez im Citroen C-Elysee groß auf. Er nahm seinem Teamkollegen Yvan Muller, und dieser ist wahrlich kein Nasenbohrer, mehr als 3,5 Sekunden ab, über den Rest des Feldes gar nicht erst zu reden. Doch aufgrund der umgedrehten Startaufstellung für das erste Rennen, war er in diesem nicht einmal der Favorit. Auf der Nordschleife ist das Überholen extrem schwer, wenn der Gegner nicht mitspielt, einzig auf der Döttinger Höhe kann man mit hohem Topspeed aus dem Windschatten vorbeigehen. Und eben dort waren die Citroen eine Macht.

Photo Florent Gooden / DPPI

Am Ende gewann Lopez Lauf 1, jedoch mit sehr viel Glück. Nachdem bereits im Training und Qualifying mehrere Reifenplatzer zu haarigen Situationen führten, flog im Rennen zuerst Tom Coronel nach einem weiteren Reifendefekt heftig ab. Kurz darauf ereilte den Führenden Tiago Monteiro das gleiche Schicksal, er schlug in die Streckenbegrenzung und wieder zurück auf die Fahrbahn, Lopez konnte knapp ausweichen, sein Teamkollege Muller traf allerdings den Honda des bis dato Führenden. Nach einem Check im Medical Center konnte Entwarnung gegeben werden, alle sind okay, werden allerdings den Wochenbeginn mit einigen Schmerzen erleben. Durch den Crash wurden neben Lopez auch noch Tom Chilton (Citroen) und Norbert Michelisz (Honda) auf das Podium gespühlt. In Lauf zwei gab es dann glücklicherweise keine Reifenschäden mehr, Lopez gewann erneut, die Michelisz und Chilton tauschten die Plätze und standen erneut auf dem Podium.

 24-Stunden Nürburgring

Der Langstreckenklassiker auf dem Nürburgring zog wieder enorme Zuschauermassen an, überall Plakate, die Strecke vollgeschrieben von den Fans. Bereits an den Trainingstagen gab es immer wieder Regen, die Teams wussten, dass sie mit Allem rechnen mussten. Ob sie allerdings mit einem Rennabbruch wegen Hagels rechneten? Nach weniger als zwei Stunden kam es nämlich dazu. Ein Teil der Strecke war unbefahrbar, während es in anderen Teilen noch trocken war. Zwar ging alles glimpflich aus, doch an Rennfahren war nicht zu denken, zumal einige Boliden mitten auf der Strasse hängen blieben, kein vorankommen mehr. Nach mehrstündiger Unterbrechung und einer langen Safety Car Phase im heftigen Regen nach dem Restart konnte die Hatz schließlich weitergehen, und Mercedes dominierte mit dem AMG GT3 das Rennen. Zwar konnten die GT3-Boliden von BMW, Audi und Porsche anfangs mitreden, doch mit der Zeit verloren die Mercedes Gegner um Gegner. Der Haribo-GT3-Mercedes lag lange in Führung, doch dann machte ausgerechnet der Routinier Uwe Alzen einen entscheidenden Fehler. In einer Code-60-Zone, die zur Bergung von verunfallten Fahrzeugen temporär eingerichtet und mit Flaggensignalen angezeigt wird, war er zu schnell dran, die Rennleitung musste das Team mit einer Strafe belegen, die man bis zum Ende aufgrund der hohen Leistungsdichte nicht mehr aufholen konnte. Um den Sieg fuhren damit also zwei weitere Mercedes GT3. Nach knapp 24 Stunden, zirka 40 Sekunden vor Ablauf der Zeit kamen die beiden Boliden von HTP und Black Falcon noch einmal über die Ziellinie, mussten als noch einmal auf die Nordschleife hinaus. Bei HTP hatte man vor dieser Runde über 40 Sekunden Vorsprung, wollte jedoch keine zusätzliche Runde mehr fahren, da man am Nürburgring nur gewertet wird, wenn man ins Ziel kommt, und jede Runde die Gefahr besteht stehenzubleiben. Man hat sich verkalkuliert, das Black Falcon Team kam zu schnell näher und so musste man eben doch noch weiterfahren. Und nach wenigen Kurven auf dem Grand-Prix-Kurs war es dann geschehen. HTP verlor die Führung, und damit auch das Rennen, denn man konnte die Pace des späteren Siegers einfach nicht mehr mitgehen. Bitter für die Einen, riesiger Jubel bei den anderen. Der Haribo Mercedes wurde dann noch Dritter, ein reines Mercedes-Podium. Und der wirklich große Sieger? Die Fans, sie haben wieder einmal Motorsport vom Feinsten erlebt, eine Woche lang, bis zur letzten Sekunde.

Die Vorschau

Kommendes Wochenende geht es auf Österreichs Rallyepfaden weiter mit der Hirter-Kärnten Rallye im Raum Althofen. Die Nennliste zeigt, dass der Rallyesport beliebt ist wie eh und je. Infos zu Zeitplan und Nennliste gibt es hier: http://www.kaernten-rallye.at

Neben der Rallye starten im steirischen Greinbach noch die Rallycrosser. Für Action sollte gesorgt sein, hinkommen lohnt sich also sicher. Infos unter http://www.rallycross-greinbach.at