Das Motorsport-Update: Rückblick und Vorschau

20. Juni 2016
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Aktuelles

Willkommen zum neuen Motorsport-Update bei ALLES AUTO. Ab sofort liefern wir jede Woche am Montag einen Rückblick auf die Motorsport-Highlights des letzten Wochenendes, bieten Zusammenfassungen und Einblicke. Doch auch die Zukunft bleibt nicht unbehandelt. Mit klarem Fokus auf Österreich erfahrt ihr bei uns welche Events in nächster Zeit anstehen. Also … auf die Plätze, fertig, LOS:

Formel 1

Archivnummer: D303391Die Formel 1-Premiere in Baku ließ im Vorfeld einige Diskussionen aufleben. Von Sicherheitsproblemen, mangelnden Auslaufzonen und möglichen Massenkarambolagen war die Rede. Nach dem GP2-Rennen flammten diese Themen noch einmal auf, immerhin gab es dort ebendiese Probleme. Und gleich vorweg: Die Stars der Königsklasse konnten diese Bedingungen hervorragend meistern, nicht einmal eine Safety-Car-Phase sollte am Ende nötig sein. Das Rennen selbst ist schnell erklärt, Nico Rosberg stand auf Pole, neben ihm aber nicht wie erwartet sein Teamkollege. Lewis Hamilton erlaubte sich im Qualifying (nach drei Bestzeiten in den freien Trainings) einen unnötigen Unfall und ermöglichte damit seinem schärfsten Titelrivalen einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Zweiter wurde Sebastian Vettel im Ferrari vor dem Force India von Sergio Perez. Hamilton konnte sich am Ende noch auf Rang 5 eines nicht allzu spannenden Rennens vorarbeiten, obwohl er zwischendurch mit dem Motormapping und den vielen Verstellmöglichkeiten auf dem Lenkrad zu kämpfen hatte. Die erhoffte Hilfe über Funk durfte ihm Mercedes aufgrund der Boxenfunk-Beschränkungen nicht geben, der Brite selbst war weniger gut gelaunt, musste er doch bei weit über 300km/h ständig auf sein Lenkrad schauen, was er gerade eben eingestellt hat. Bleibt zu hoffen, dass Mercedes diese Probleme bis zum Österreichrennen in zwei Wochen in den Griff bekommt.

 

24h Le Mans

Porsche 919 Hybrid, Porsche Team: Romain Dumas, Neel Jani, Marc Lieb

Die 24 Stunden von Le Mans sind das längste Sprintrennen der Welt. Aufgrund des Wettrüstens der letzten Jahre und der dadurch erreichten Performance, vor allem der LMP1-Renner, wurde aus dem Langstreckenklassiker das wohl härteste Rennen des Jahres. Auch wenn es diesmal etwas ruhiger begann, starker Regen erzwang einen Start hinter dem Safety-Car, sollte es bis zum Schluss spannend bleiben und sich erst auf den letzten Metern entscheiden. Von Beginn an waren die Toyota gut im Rennen, Porsche konnte zwar teilweise schnellere Rundenzeiten hinlegen, Toyota aber mit einer Tankfüllung länger draußen bleiben. Der Vorteil bei der Gesamtperformance lag also leicht bei Toyota. Bereits nach etwas über einer Stunde gab es den ersten Rückschlag für Audi, es sollte allerdings nicht das letzte Problem am R18-LMP1 sein. Während die beiden Toyota und der Porsche 919 mit der Startnummer zwei ihre Runden drehten, gab es am Abend ein massives Problem beim Porsche Nummer 1, man stand ewig in der Box, das Rennen war damit gelaufen. So konnte man sich auf das zweite Auto konzentrieren. Man zog seine Runden, nahezu jeder Boxenstopp brachte Führungswechsel. Auch in den kleineren Klassen gab es harte Fights. In der LMP2-Klasse setzte sich am Ende die Signatech Alpine zweieinhalb Minuten Vorsprung durch, während Ford beim großen Comeback, 50 Jahre nach dem GT40, mit dem neuen Ford GT die GTE Pro-Kategorie gewinnen konnte, hier betrug der Vorsprung gerade einmal eine Minute.

Ebenso rund eine Minute in Führung lag der Toyota von Davidson/Buemi/Nakajima in Führung, nach fast 24 Stunden. Aber eben nur fast 24 Stunden, dann am Beginn der letzten Runde, auf der Start-Ziel-Geraden begann das große Drama. Der Toyota wurde plötzlich langsamer, blieb vor der Boxenmauer stehen, keine Leistung mehr. Der Porsche flog heran und fuhr vorbei, entsetze Gesichter in der Box, man musste mitansehen, wie ein sicher geglaubter Sieg drei Minuten vor Rennende einfach so an das Team Dumas/Jani/Lieb ging. Selbst Porsche-Werksfahrer Romain Dumas litt mit seinen Freunden von Toyota, denn das ist wohl das bitterste, dass die in Le Mans passieren kann. Porsche feierte damit den 18.Gesamtsieg bei diesem Klassiker vor dem zweiten Toyota, Audi auf Platz 3.

Porsche Team: Romain Dumas, Marc Lieb (l-r)

 

Die Vorschau

Am kommenden Wochenende geht es mit der Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft bei der Schneebergland-Rallye weiter. In diesem Jahr wird es eine Eintagesveranstaltung am Samstag sein. 8 Sonderprüfungen über selektive, sehr abwechslungsreiche Schotterstraßen machen die Rallye für Fahrer und Fans zu einem Leckerbissen. Ob sich Hausherr Gerwald Grössing (Ford Fiesta WRC) gegen den ÖM-Führenden Hermann Neubauer (ebenfalls Fiesta WRC) und Staatsmeister Raimund Baumschlager (Skoda Fabia R5) durchsetzen kann? Man wird es sehen, also hinschauen und mitfiebern. Infos gibt es unter http://www.schneebergland-rallye.at