Deutschland: Diesel-Nachfrage im freien Fall

9. April 2018
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Aktuelles

Bei einer Befragung in Deutschland gaben unlängst bloß noch sechs Prozent der deutschen Autofahrer, die sich in nächster Zeit ein Auto kaufen wollen, an, dass ein Diesel für sie in Frage käme. Haupt-Grund: Die drohenden Fahrverbote – diese lassen 81 Prozent der Befragten vor einem Diesel-Kauf zurückschrecken. Gleichzeitig halten 53 Prozent der Befragten besagte Verbote aber auch für sinnvoll. Zu diesem Ergebnis kommt laut den Kollegen von automobilwoche.de das Institut BBE Automotive GmbH, das die Umfrage wiederum im Auftrag der KÜS und des Fachmagazins kfz-betrieb durchgeführt hat.

Der Benzin-Motor war bei den Befragten die klare Nummer Eins was den Antrieb des nächsten KFZ angeht – 57 Prozent würden zum Otto-Motor greifen. Einen Hybrid möchten sich 15 Prozent der Teilnehmer anlachen, ein E-Auto immerhin sechs Prozent – also schon genauso viele, wie sich noch vorstellen könnten einen Diesel zu erwerben. Dabei ist vor allem die Entwicklung interessant: 2016 hätten noch 23 Prozent am liebsten zum Selbstzünder gegriffen, dafür nur 2 Prozent zu einem E-Auto und 9 Prozent zu einem Hybrid. Der Benziner war mit 53 Prozent schon vor zwei Jahren auf einem ähnlichen Niveau wie heute.

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Leider erwähnen die Kollegen nicht, wie viele Leute für die Studie befragt wurden. Wie aussagekräftig sie also wirklich ist, bleibt offen. Für Österreich ist sie jedenfalls nicht wirklich repräsentativ. Fahrverbote sind immerhin bei uns nach wie vor kein Thema. Passend dazu kam eine ähnliche, von Autoscout24 durchgeführte Befragung (in Österreich) zu dem Ergebnis, dass wir Österreicher dem Diesel nach wie vor die Treue halten.

Während in Deutschland 30 Prozent aller Dieselfahrer ihr Auto bereits verkauft haben oder überlegen es zu tun, sind es hierzulande gerade einmal fünf Prozent. Zudem sind die Sorgen, die sich österreichischen Selbstzünder-Fahrer wegen der Antriebsform ihres Autos machen rückläufig. Während im Sommer 2017 noch 66 Prozent aller befragten Österreicher angaben, sich Gedanken über Fahrverboten und ähnliches zu machen, waren es zum Befragungszeitpunkt im Jänner 2018 nur noch 56 Prozent. Machten sich im Sommer 2017 noch 17 Prozent Sorgen darüber, ob man künftig noch Diesel wird fahren dürfen, beschäftigt das nun nur noch elf Prozent.

Jedenfalls sind das aber natürlich dennoch recht schlechte Nachrichten für die Autohersteller selbst, die ja von der EU aus eine gewisse Flotten-CO2-Obergrenze einhalten müssen. Und wie schon eine Studie aus 2017 ergab, wirkt ein Wegfall von vielen Diesel-Fahrzeugen hier durchaus negativ.