In den USA wird es den Wrangler unverändert mit großen Motoren und rein mechanischem Allrad geben – in Europa endet nach dem Zurückstutzen auf vier Zylinder 2018 nun auch die bisherige 4×4-Tradition. Was ausnahmsweise kein Grund zum Winseln ist – für den Erhalt der gewohnten Fähigkeiten in Sachen Offroad-Spaß und Abenteuer-Tauglichkeit wird allerhand aufgeboten. Zunächst einmal das Beibehalten der Kardanwelle, dann je ein Elektro-Motor pro Achse zusätzlich zum Turbo-Benziner. Macht zusammen 380 PS und 637 Newtonmeter Drehmoment – was den Wrangler 4xe zum bisher stärksten seiner Art auf dem europäischen Markt macht.
Zugelegt hat der Kult-Kraxler beim Variantenreichtum, mit dem die Antriebe eingesetzt werden können: Nur mit dem Verbrenner um die Batterie-Power für spätere Nutzung aufzusparen, im gemischten Hybrid-Modus oder rein elektrisch. Als Clou in allen diesen Anwendungen mit Heckantrieb, Allrad sowie mit und ohne Untersetzung.
Im Gelände gibt sich der Ami, dessen Blutlinie immerhin bis zum Weltkriegs-Vehikel Willys Jeep von 1941 zurückreicht, demnach auch keine Blöße: Er kraxelt unverändert souverän über Stock & Stein, kämpft sich aberwitzige Steigungen hoch oder ackert durch Sand, Schotter und Morast, dass es eine echte Freude ist. Ohne das geringste Knarzen oder Klappern, als wäre er aus einem Guss.
Etwas ungewohnt ist noch das lautlose Durchfahren von Forst und Flur im E-Modus, die Tierwelt wird’s aber zu schätzen wissen. Auch die Flexibilität des Erscheinungsbildes hat nicht gelitten – nach wie vor lässt sich die (allerdings nur noch in der Langversion erhältliche) Karosserie zwanglos von Türen, Heckklappe und Dach befreien oder die Frontscheibe nach vorne umklappen. Was es eben so braucht zum Spaßhaben auf allen vieren.
Die neuen Funktionen wurden dezent in die zum Glück immer noch analoge Bedien-Logik im Cockpit eingearbeitet. Tatsächlich sind es läppische vier Knöpfe, die das ganze neue Technikpaket unter dem Blech beherrschbar machen. Kombiniert wird es ausschließlich mit einer Achtgang-Automatik, die Allrad- und Untersetzungs-Funktionen steuert wie gewohnt ein massiver Hebel rechts neben deren Wählhebel.
Die rein elektrisch und damit emissionsfrei zurücklegbare Distanz von 40 bis 50 Kilometern qualifiziert den Wrangler 4xe zwar nicht für die Plug-In-Kaufprämie, wegen der deutlich günstigeren NoVA-Einstufung kostet er aber dennoch um 4000 Euro weniger als der bisherige Benziner ohne Elektrifizierung in vergleichbarer Ausstattung. Die zumindest laut WLTP-Zyklus niedrigen Emissionen von nur 79 Gramm je Kilometer lassen ihn auch bei der motorbezogenen Versicherungssteuer mit knapp 250 Euro pro Jahr weniger davonkommen.
Daten & Fakten
Basispreis in € | ab 76.490,– |
Zyl./Ventile pro Zyl. | 4/4 |
Hubraum in ccm | 1995 |
PS/kW bei U/min | 272/200 bei 5250 |
Systemleistung in PS bzw. Drehmoment in Nm | 380 bzw. 637 |
Getriebe | Achtgang-Automatik |
L/B/H, Radst. in mm | 4882/1894/1838, 3008 |
Kofferraum/Tank in l | 515–1505 / 54 |
Leergewicht in kg | 2348 |
0–100 km/h in sec | 6,5 |
Spitze in km/h | 177 (el. 130) |
WLTP-Normverbrauch in l (kombiniert) | 3,5 |
CO2-Ausstoß in g/km | 79 |