Beim Rennen um die E-Mobilität war Mazda bisher eher zurückhaltend. Die Namensgebung des ersten ernsthaften Beitrags der Marke zu diesem Thema legt nahe, dass man es dabei belassen wird: Das Kürzel MX trugen bisher nur Roadster & Coupés – in der hausinternen Nomenklatur ist es speziellen Modellen vorbehalten, die sonst nirgendwo reinpassen.
Für das Konzept des am 18. September in den österreichischen Markt startenden MX-30 waren die tatsächlichen Bedürfnisse heutiger Elektro-Kunden ausschlaggebend – und wofür das batterieelektrische Auto am besten taugt: nämlich für den Einsatz im urbanen Raum, der weder überbordelnde Leistung noch mächtige Reichweiten verlangt, dafür aber Vielseitigkeit, Lifestyle und Alltagskomfort.
Beim Design schlägt sich das in einer dynamischen Linie mit typischem Mazda-Look nieder, der mit ein paar frischen Akzenten ergänzt wurde. Der auffälligste davon wird erst beim Öffnen der Türen sichtbar: Die sind gegenläufig angeschlagen, eine fixe B-Säule fehlt.
Die Plattform mit im Boden untergebrachten Batterien teilt sich der Zero-Emissions-Crossover mit dem CX-30, mit dem er parallel entwickelt wurde. Gleichwertig ansprechend ist auch das hochwertige Interieur, passend zum Öko-Anspruch nun um Türverkleidungen aus recycelten PET-Flaschen und Kork-Oberflächen an der Mittelkonsole ergänzt – zugleich ein runder Bezug zur eigenen Geschichte: Vor 100 Jahren begann das Unternehmen als korkverarbeitender Betrieb. Eine Mazda-Premiere ist die Klimasteuerung mittels eigenem Touchscreen.
Mit 143 PS und 265 Newtonmetern Drehmoment spart sich der MX-30 unnötige Kraftmeierei. Stattdessen reiht er sich mit 9,7 Sekunden für den Hunderter-Spurt im guten Klassenmittel ein. Angenehm angelegt ist die geschmeidige Kraftentfaltung, wo andere Stromer den wilden Haudrauf geben.
Das Gefühl eines kontinuierlichen Leistungsaufbaus wie von einem Verbrenner gewohnt wollte Mazda auch in seinem Stromer bieten – erzeugt wird es über einen Drehmoment-Begrenzer am E-Aggregat, der mit steigender Drehzahl immer mehr Power freigibt. Für zusätzliches „Motor-Feeling“ haben die Mazda-Techniker einen sanften Geräusch-Generator eingebaut, der unmerklich Gefühl für Leistungsstatus und Tempo vermittelt.
In Bewegung sind Handling und Agilität dank aktiver Fahrdynamik-Regelung und G-Vectoring-Kontrolle hervorragend, der Strom-SUV verhält sich auch bei absurden Manövern neutral, schaukelt niemals auf und bleibt immer betont komfortabel. Dazu liegt die Geräuschdämmung und Entkoppelung von unerwünschten Fahrbahneinflüssen weit über dem Klassenschnitt.
Die Reichweite nach WLTP beträgt zuverlässige 200 Kilometer, im reinen Stadtbetrieb mit viel Rekuperationsenergie von den Bremsen – in der Intensität über Lenkradpaddles mehrstufig variierbar – werden daraus auch über 260 Kilometer. Je nach dessen Leistungsfähigkeit sind die Batterien an einem öffentlichen Schnelllader ab etwa einer Stunde wieder voll, an der heimischen Wallbox daheim sind dafür mindestens zehn Stunden notwendig.
Daten & Fakten
Basispreis in € | 34.990,– |
Spitzenleistung in PS/kW | 143 |
Max. Drehmoment in Nm | 265 |
Akku | Lithium-Ionen |
Antrieb | Vorderradantrieb |
Getriebe | Fixe Übersetzung |
L/B/H, Radst. in mm | 4395/1848/1555, 2655 |
Kofferraum/Akku in kWh | 366–1171/35,5 |
Leergewicht in kg | 1720 |
0–100 km/h in sec | 9,7 |
Spitze in km/h | 140 |
WLTP-Reichweite in km | 200 |
WLTP-Normverbrauch in kWh | 19,0 |