Erster Test: Mazda MX-30

5. Oktober 2020
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Aktuelles

Beim Rennen um die E-Mobilität war Mazda bisher eher zurückhaltend. Die Namensgebung des ersten ernsthaften Beitrags der Marke zu diesem Thema legt nahe, dass man es dabei belassen wird: Das Kürzel MX trugen bisher nur Roadster & Coupés – in der hausinternen Nomenklatur ist es speziellen Mode­llen vorbehalten, die sonst nirgend­­wo reinpassen.

Für das Konzept des am 18. September in den österreichischen Markt startenden MX-30 waren die tatsächlichen Bedürfnisse heutiger Elektro-Kunden ausschlaggebend – und wofür das batterieelektrische Auto am besten taugt: nämlich für den Einsatz im urbanen Raum, der weder überbordelnde Leistung noch mächtige Reichweiten verlangt, dafür aber Vielseitigkeit, Lifestyle und Alltagskomfort.

 

Beim Design schlägt sich das in einer dynamischen Linie mit typischem Mazda-Look nieder, der mit ein paar frischen Akzenten ergänzt wurde. Der auffälligste davon wird erst beim Öffnen der Türen sichtbar: Die sind gegenläufig angeschlagen, eine fixe B-Säule fehlt.

Die Plattform mit im Boden untergebrachten Batterien teilt sich der Zero-Emissions-Crossover mit dem CX-30, mit dem er parallel entwickelt wurde. Gleichwertig ansprechend ist auch das hochwertige Interieur, passend zum Öko-Anspruch nun um Türverkleidungen aus recy­c­elten PET-Flaschen und Kork-Oberflächen an der Mittelkonsole ergänzt – zugleich ein runder Be­zug zur eigenen Geschichte: Vor 100 Jahren begann das Unternehmen als korkverarbeitender Betrieb. Eine Mazda-Premiere ist die Klimasteuerung mittels eigenem Touchscreen.

Mit 143 PS und 265 Newtonmetern Drehmoment spart sich der MX-30 unnötige Kraftmeierei. Stattdessen reiht er sich mit 9,7 Sekunden für den Hunderter-Spurt im guten Klassenmittel ein. Angenehm angelegt ist die geschmeidige Kraftentfaltung, wo andere Stromer den wilden Haudrauf geben. 

Das Gefühl eines konti­nuierlichen Leistungsaufbaus wie von einem Ver­bren­ner gewohnt wollte Mazda auch in seinem Stromer bieten – erzeugt wird es über einen Dreh­moment-Be­grenzer am E-Aggregat, der mit steigender Drehzahl immer mehr Power frei­gibt. Für zu­sätzliches „Motor-Feeling“ haben die Mazda-Techniker einen sanften Geräusch-Gene­rator eingebaut, der unmerklich Gefühl für Leistungsstatus und Tempo ver­mittelt.

 

In Bewegung sind Handling und Agilität dank aktiver Fahrdynamik-Regelung und G-Vecto­ring-Kontrolle hervorragend, der Strom-SUV verhält sich auch bei absurden Manövern neutral, schaukelt niemals auf und bleibt immer betont komfortabel. Dazu liegt die Geräuschdämmung und Entkoppelung von unerwünschten Fahrbahneinflüssen weit über dem Klassenschnitt.

Die Reichweite nach WLTP beträgt zuverlässige 200 Kilometer, im reinen Stadtbetrieb mit viel Rekuperationsenergie von den Bremsen – in der Intensität über Lenkradpaddles mehrstufig variierbar – werden da­raus auch über 260 Kilometer. ­ Je nach dessen Leistungsfähigkeit sind die Batterien an einem öffentlichen Schnelllader ab etwa einer Stunde wieder voll, an der heimischen Wallbox­ daheim sind dafür mindestens zehn Stunden notwendig.

Daten & Fakten

Basispreis in € 34.990,–
Spitzenleistung in PS/kW 143
Max. Drehmoment in Nm 265
Akku Lithium-Ionen
Antrieb Vorderradantrieb
Getriebe Fixe Übersetzung
L/B/H, Radst. in mm 4395/1848/1555, 2655
Kofferraum/Akku in kWh 366–1171/35,5
Leergewicht in kg 1720
0–100 km/h in sec 9,7
Spitze in km/h 140
WLTP-Reichweite in km 200
WLTP-Normverbrauch in kWh 19,0

Wie sich der Mazda MX-30 in der Praxis und auf heimischen Straßen schlägt, konnten wir mittlerweile bereits ausgiebig testen. Den ausführlichen Bericht gibt im aktuellen Heft 10/2020 zu lesen! Jetzt im Handel!