Das Erscheinen des Enyaq Coupés war absehbar, gibt es doch bereits zum VW ID.4 einen ID.5 und zum Audi Q4 e-tron einen Sportback. Dennoch haben es die Tschechen geschafft, die alte Weisheit – ein Coupé ist schöner, aber unpraktischer – im zweiten Teil für überholt zu erklären. So bietet die neue Spielart trotz sportlich abfallender Dachlinie fast den gleichen Kofferraum wie ihre SUV-Basis: Beim Grundvolumen verliert man läppische 16 Liter, und auch beim Maximal-Laderaum sind es lediglich 100, womit satte 1610 Liter übrigbleiben.
Bei der großzügigen Kopffreiheit gibt es dank serienmäßigem Glasdach überhaupt keine Einbußen. Normalerweise kostet ein solches Luft über den Häuptern, doch in diesem Fall ist es nicht zu öffnen und verfügt auch über keine Jalousie, was unterm Strich ein Platz-Plus bringt. Damit es im Sommer nicht zu heiß wird, wurde das Dach speziell beschichtet.
Eine gegenüber dem normalen SUV nochmals verbesserte Aerodynamik (cw 0,23) sorgt gemeinsam mit dem optimierten Akku-Management für eine leicht erhöhte Reichweite, dazu wurden die Assistenzsysteme verfeinert, außerdem spielte man die neueste Software-Generation ein. Diese lässt sich erstmals „over the air“ updaten, für Aktualisierungen ist also
kein Werkstattbesuch nötig. Ein Service, das man bestehenden Enyaq-Kunden ebenfalls zukommen lassen wird, gratis übrigens.
Das Enyaq Coupé ist zum Einstieg ausschließlich als 299 PS starker RS mit Allradantrieb und großem 77 kWh-Akku erhältlich. Sein Preis von fast 60.000 Euro (vor Abzug der Förderungen) ist kein geringer, dafür ist die Ausstattung von vorne bis hinten komplett.
Dass Skoda auch nobel kann, ist inzwischen bekannt, dennoch erfreut man sich an den feinen Materialien, der fehlerfreien Verarbeitung und der hervorragenden Geräuschdämmung.
Die beiden Elektromotoren schieben bei Bedarf kompromisslos an, das Fahrwerk ist für eine Sport-Version erstaunlich sanft, dennoch passt die Agilität – im Rahmen der schwergewichtigen Möglichkeiten.
Preislich ist das RS Coupé mit dem herkömmlichen Enyaq nicht vergleichbar, da es von diesem keine Sport-Version gibt und geben wird, die ab Herbst nachgereichten schwächeren Coupé-Varianten 80 (204 PS, Hinterradantrieb) und 80x (265 PS, Allrad) sollen knapp 2500 Euro über den entsprechenden SUV-Brüdern angesiedelt werden. Und: Günstiger als der gleich motorisierte VW ID.5 GTX ist der RS nicht, wohl aber geräumiger und gediegener.
Daten & Fakten
Basispreis in € | 63.820,– |
Motortypen | Asynchronmotor v, Synchronmotor h |
Leistung PS/kW | 299 (220) |
Drehmoment Nm | 460 |
Batterie netto in kWh | 77 |
Getriebe | Eingang-Automatik |
L/B/H, Radst. in mm | 4653/1879/1607, 2685 |
Kofferraum | 570–1610 |
Leergewicht in kg | 2276 |
0–100 km/h in sec | 6,5 |
Spitze in km/h | 180 |
WLTP-Normverbrauch in kWh/100 km | 17,4 |
WLTP-Reichweite | 499 |