Fiat Punto 1,3 Multijet

23. November 2003
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Tests

FAHRZEUGDATEN

Marke:Fiat
Klasse:Kleinwagen
Antrieb:Vorderrad
Treibstoff:Diesel
Leistung:70 PS
Testverbrauch:5,5 l/100km
Modelljahr:2003
Grundpreis:12.850 Euro

Neues Gesicht, neuer Dieselmotor, bekannte Meriten: Fiat Punto 1,3 Multijet

Das Herzstück des neuen Fiat Punto 1,3 Multijet ist ein brandneuer 1300er Dieselmotor. Konzern-Verantwortliche sprechen von einer neuen Ära, ist er doch das erste Produkt von Fiat-GM Powertrain”, dem Joint Venture zwischen Fiat und General Motors. Technisch hat der kleine Selbstzünder einiges drauf: Commonrail der zweiten Generation und Mehrfach-Einspritzung findet man sonst nur bei viel größeren und teureren Aggregaten. Auch der ab 2005 geltenden Euro-IV-Abgasnorm wird der Sechzehnventiler bereits jetzt gerecht, ohne Rußpartikelfilter übrigens. Und zu guter Letzt knausert er mit Treibstoff: Auch wenn der Normverbrauchs-Mix von 4,5 Liter auf 100 Kilometer für den Punto recht optimistisch wirkt – knapp über fünf Liter sind allemal drin, wenn man hohes Autobahn-Tempo meidet.Aber die Domäne des Punto ist ohnehin der Stadt- und Kurzstrecken-Verkehr. Hier passt er mit seinen kompakten Außenmaßen perfekt hin, hier reichen auch die 70 PS völlig aus, hier freut man sich über den hyper-leichten City-Modus der elektrischen Servolenkung, und hier stören die etwas wabbeligen, bedingt langstrecken-tauglichen Sitze auch nicht so sehr.An das neue Punto-Gesicht kann man sich ebenfalls gewöhnen, wenngleich es die charakteristischen Züge des Vorgängers vermissen lässt, wirkt es doch allzu unverbindlich und verwechselbar. Als typischer Fiat zeigt sich der Kleine zum Glück beim Preis, da knausert der neue Punto wie schon sein Vorgänger. TECHNIK 4-Zylinder-Reihe, 4-Ventil-Technik, Turbo, 1251 ccm, 51 kW (70 PS) bei 4000/min, max. Drehmoment 180 Nm bei 1750/ min, Fünfgang-Getriebe, Vorderradantrieb, vorne: Dreiecksquerlenker, Stabilisator, Federbeine, hinten: Drehachskörper, Schraubenfedern, Teledämpfer, Scheibenbremsen v (bel.), Trommeln h, ABS, L/B/H 3840/1660/1480 mm, Radstand 2460 mm, 5 Sitze, Wendekreis 10,5 m, Servo, Reifendim. 165/70 R 14, Tankinh. 49 l, Reichw. (bis Tankres.) 890 km, Kofferraumvol. 264 l, Leergewicht 965 kg, zul. Gesamtgewicht 1475 kg, 0-100 km/h 13,4 sec, 60-100 km/h (im 4. Gang) 10,4 sec, Spitze 164 km/h, Steuer (jährl.) EUR 178,20, Normverbr. (Stadt/außerorts/ Mix) 5,6/3,9/4,5 l, Testverbr. 5,5 l DieselPreis: EUR 12.850,- FAHREN & FÜHLEN Der 1300er-Diesel entwickelt zwischen 2200 und 4000 Touren erfreuliches Temperament und beantwortet Gaspedal-Bewegungen prompt. Laufruhiger und akustisch unaufdringlicher Motor, Wind und Abrollgeräusche ebenfalls im Rahmen. Gleichteile-Tribut: Benziner-Drehzahlmesser ohne roten Bereich. Fahrkomfort erstaunlich hoch, selbst bei kurzen Stößen. Fahrverhalten im Grenzbereich gutmütig untersteuernd. Lenkung präzise und direkt, der hyper-leichtgängige City-Modus hilft beim Einparken. Getriebe gut abgestuft und kurz übersetzt, die teigige Schaltung hakelt fallweise. Bremsen ziemlich giftig, aber standfest. Sitze zu weich, Sitzposition nicht ideal (Lenkrad zu weit weg und nicht längsverstellbar). PLATZ & NUTZ Das Raumangebot ist auf allen Plätzen (für maximal vier Personen) ausreichend, die Kopffreiheit vorne sogar großzügig. Sitze und Lehnen der Fondbank umlegbar, gegen Aufpreis auch 2:1 geteilt, allerdings müssen die Kopfstützen dazu runter. Glattflächiger, für die Klasse großer, Kofferraum, hohe Ladekante. Praktisch: die unzähligen Ablagefächer im Innenraum. Gute Übersicht nach allen Seiten. Große, gut ablesbare Instrumente, die wenigen Knöpfe und Hebel gut platziert, nur die Verstell-Steuerung für die (klein geratenen) Außenspiegel ist unpraktisch unterm Handbrems-Hebel versteckt. Keine One-Touch-Fensterheber. DRAN & DRIN Die Basis-Ausstattung “Active” bietet u.a. Zentralsperre, E-Fensterheber und einen höhenverstellbarer Fahrersitz. Gegen Aufpreis: Sperr-Fernbedienung, Klima, Radio und E-Schiebedach. Für “Active” leider nicht erhältlich: Navigation, Lederlenkrad, Automatik. Verarbeitung: solide, aber nicht ganz sauber (beim Testwagen brach ohne Fremdeinwirkung eine Befestigung der Heckschürze). Die Kunststoffe wirken billig, aber nicht geschmacklos, das hellgraue Plastik ist schmutz-anfällig, die Polsterstoffe strapazfähig. Innen-Design praktisch und pfiffig, Außenhaut unauffällig. SICHER & GRÜN Front- und vordere Kopfairbags Serie, ebenso ABS und Isofix, vier Kopfstützen (reichen vorne bis 1,85 Meter, hinten nur bis 1,65) und vier Dreipunktgurte. Seitenairbags vorne sowie Dreipunktgurt und Kopfstütze für den mittleren Fondplatz kosten extra, Traktionskontrolle oder ESP für den “Active” nicht erhältlich. Motor schafft die Euro IV und ist sparsam im Verbrauch. Grün-Patzer: Glanzlack nicht auf Wasserbasis. PREIS & WERT Preislich im untern Drittel der Diesel-Minis, teurer sind alle Deutschen, aber auch die Japaner Toyota Yaris und Mazda2. Werthaltung im Klassen-Schnitt, bei der Zuverlässigkeit bestenfalls mittelmäßig. Zwei Jahre Neuwagen-Garantie inklusive Mobilität, acht Jahre Antidurchrost-Verspechen. Lange Service-Intervalle (30.000 km), dichtes Werkstatt-Netz. ALLES-AUTO-TESTURTEIL :Praktischer und preisgünstiger Stadtflitzer mit modernem Dieselmotor. Diesen Test finden Sie in ALLES AUTO 9/2003