die Frontantriebs-Plattform, auf der der aktuelle 2er steht, undynamisch ausfallen wird. Doch die Münchner haben auch ein Herz für den sportlichen Nachwuchs – und so nahmen sie für diesen Zweitürer einfach die Plattform des größeren Bruders 3er, die ja bekanntlich Hinterradantrieb als Basis hat.
Damit legte das 2er Coupé im Vergleich zum Vorgänger in Länge und Breite deutlich zu, die Proportionen sind jetzt also auch noch sportlicher geworden. Und so nebenbei das Fahrgefühl spürbar satter. Raum-Vorteile generierte man damit freilich keine.
Bei der getesteten Top-Version mit 374 PS kommt zwar Allradantrieb zum Einsatz, doch der ist hecklastig ausgelegt – wie schön! Das knackige Hinterteil ist in flotten Kurven erfreulich beweglich, das wird BMW-Fans definitiv freuen. Dank elektronisch gesteuertem Hinterachs-Differenzial und ausgeklügeltem Fahrwerk ist dieser 2er jedenfalls ein agiler Spaß-Spender. Und dabei gar nicht so hart – zumindest, wenn die adaptiven Dämpfer um 552 Euro Aufpreis an Bord sind.
Dazu hat das 2er Coupé im Vergleich zum Vorgänger einen großen Schritt in Sachen Multimedia gemacht, auch bei den Assistenzsystemen ist der Münchner Zweitürer nun up to date.
Doch die Gegenüberstellung mit der alten Generation schmeichelt dem M240i xDrive nicht in allen Belangen. Nein, nicht das Design ist gemeint, die Proportionen sind absolut stimmig . Es geht ums Gewicht: 150 Kilo mehr bringt das kleine Coupé in der Topversion jetzt auf die Waage.
Damit haben sich die Papierwerte trotz 34 PS mehr nur marginal verbessert – beim Drehmoment muss man sogar Abstriche machen: Die unverändert 500 Newtonmeter liegen jetzt später an am Drehzahlband. Dazu kostet der 240er nun satte 7000 Euro mehr.
Versöhnliches bringt die Verbrauchsfahrt: Hier konnte der mit 18 Zoll-Winterrädern bestückte Testwagen seinen Vorgänger zart unterbieten, weil er sehr oft dahinsegelt – und das obwohl hier gar kein Mildhybrid-System zum Einsatz kommt.
Ganz klar, beim Sportstammtisch interessiert dieses Asset wohl weniger. Hier könnte man freilich damit auftrumpfen, dass der 2er nicht nur 12.700 Euro günstiger ist als der identisch motorisierte 4er, sondern in Sachen Fahrspaß ums entscheidende Alzerl besser. Vom vergleichsweise dezenten Kühlergrill-Design ganz zu schweigen.
Fahrwerk & Traktion – Sind die empfehlenswerten Adaptiv-Dämpfer an Bord, ist das 2er Coupé selbst im Sport-Modus nicht unangenehm hart. Sehr hoher Kurven-Speed möglich, dabei spaß-fördernd lastwechselanfällig. Agiles Handling, dank hecklastigem Allrad bewegliches Hinterteil (das abschaltbare ESP hat aber alles fest im Griff). Feinfühlig-direkte Lenkung, optimale Bremsanlage, Top-Traktion.
Bedienung & Multimedia – Tiefe Sitzposition, die aufpreispflichtigen M-Sessel geben viel Seitenhalt, ohne allzu sehr einzuengen. Digital-Instrumente gut abzulesen – die gehobene Variante inklusive größerem Multimedia-Monitor kostet freilich extra. Gelungene Bedienung über iDrive (Dreh-und-Drück-Regler) bzw. Touchscreen oder (verständnisvolle) Sprachsteuerung. Smartphone-Anbindung serienmäßig, induktives Handyladen kostet 402 Euro. Ausreichend Ablagen, schlechte Sicht nach schräg hinten (Kameras kosten extra, Park-Piepser sind aufpreisfrei an Bord). Empfehlenswert: das optionale Headup-Display für 906 Euro.
Innen- & Kofferraum – Vorne viel Platz, im Fond geht es aber enger zu als beim Vorgänger, ganz einfach ist der Zustieg dorthin auch nicht. Gleich groß wie beim alten 2er Coupé – und damit durchaus reisetauglich: das eher verschachtelte Gepäckabteil mit nun etwas niedrigerer Ladekante – die 2:1:2-Teilung der Umlege-Fondlehnen ist jetzt immerhin serienmäßig.
Dran & Drin – Als (vorläufiges) Baureihen-Topmodell gut bestückt (unter anderem inklusive Navigationssystem, Dreizonen-Klimaautomatik und HiFi-Lautsprecher), aber keinesfalls lückenlos – die vielen verführerischen Extras sind halbwegs fair bepreist. Solide Verarbeitung, fast durchgehend hochwertige Materialien – etwas billig wirken die beleuchteten M-Streifen an den Türverkleidungen.
Schutz & Sicherheit – Keine Highlights beim Airbag-Aufkommen, auch bei der serienmäßigen Bestückung mit Assistenzsystemen kein Hit – gegen Aufpreis sind freilich die wichtigsten Features nachrüstbar.
Preis & Kosten – Praktisch konkurrenzlos, als einziger ähnlich gearteter Mitarbeiter drängt sich das Viertür-Coupé Mercedes CLA auf – das bei vergleichbarer Leistung neun Tausender teurer ist und zwei Zylinder weniger aufbietet. Noch teurer ist der große Bruder 4er. BMW-Manko: nur zwei Jahre Garantie-ähnliche Gewährleistung. Immerhin lange Service-Intervalle. Mit schmäleren und kleineren Winterrädern Test-Verbrauch nahe der Werksangabe. Absoluter Wertverlust in dieser PS-Liga hoch.