Stichwort Motorisierung: Zum ersten Test bei uns trat der CLE in der vorerst mittleren Benziner-Variante an, den Diesel darf man bei einem noblen Zweitürer getrost als deplatziert ansehen. Den 300er gibt es jedenfalls nur mit Allrad, der Vorwärtsdrang ist dank 258 PS und 400 Nm plus zartem Mildhybrid-Boost mehr als ausreichend. Dennoch: In einem Premium-Coupe, das mit ein paar Extras schnell die 100.000 Euro-Grenze überschreitet, wirkt ein Vierzylinder irgendwie unstandesgemäß, allein schon in Sachen Sound. Da passen die Fake-Auspuffblenden gut ins Bild.
Die genaue Bewertung des Test Mercedes CLE Coupé lesen Sie unten. Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe März 2024 von Alles Auto, hier online zu bestellen.
Foto: Robert May
Motor & Getriebe
Der kultivierte Vierzylinder klingt nur im Sport-Programm halbwegs kernig, nach kleinem Turboloch mehr als befriedigender Vortrieb. Die flott & weich (und oft) schaltende Neungang-Automatik ist im Normal-Programm um tiefe Touren bemüht.
Fahrwerk & Traktion
Mit den empfehlenswerten Optionen Allradlenkung (knapp 1400 Euro) und Adaptiv-Dämpfer (für weitere knapp 1200 Euro) gelungene Mischung aus genug Komfort und agilem Handling. Bremsleistung auf Supersport-Niveau, Dosierbarkeit OK. Hervorragende Lenkung, Top-Traktion.
Bedienung & Multimedia
Sehr gute Verstell-Möglichkeit von Sitz & Lenkrad. Bedienung über großen hochauflösenden und schnellen Touchscreen ohne Probleme, die Softtouch-Tasten am Lenkrad und die Sitz-Tasten an der Türverkleidung gefallen weniger. Immerhin: Top-Sprachsteuerung. Fein: die hier serienmäßigen und gestochen scharfen Features Headup-Display und Rundumkameras. USB-Slots im Fond kosten satte 400 Euro.
Innen- & Kofferraum
Vorne viel Platz, Fond im Klassen-Vergleich recht geräumig (knapp nur im Kopfbereich) und leicht zu entern (inkl. Memory-Funktion für die automatisch vorfahrenden Sitze). Die Mitbewerber bieten etwas mehr Ladevolumen, dazu lässt sich die 2:1:2 geteilte Fondlehne nicht vom Kofferraum aus entriegeln (nach Umklappen kleine Stufe). Recht hohe Ladekante, dafür unterm Boden geräumiges Fach.
Dran & Drin
In der besten der vier sportlichen AMG-Linien recht ansehnlich bestückt, es bleiben aber genug Extras zu nicht allzu geschmalzenen Tarifen. Materialien und Verarbeitung auf Premium-Niveau.
Schutz & Sicherheit
Hervorragendes Licht. Jede Menge Luftpolster – für knapp 500 Euro auch Seitenairbags im Fond. Die moderate Anzahl an Assistenzsystemen lässt sich gegen Aufpreis auf klassenübliches Niveau aufrüsten
Preis & Kosten
Deutlich teurer als die Konkurrenten BMW und Audi, dabei jedoch besser ausgestattet. Fein: vier Jahre Garantie. Jahres-Service Pflicht. Verbrauch angesichts des Gebotenen absolut fair.
Technik
Serienausstattung
Extras
L/B/H 4850/1861/ 1423 mm, Radstand 2865 mm, 4 Sitze, Wendekreis 11,7 m, Reifendimension 245/40 R 19 (Testwagen-Bereifung v 234/35 R 20, h 275/30 R 20), Tankinhalt 66 l, Reichweite 850 km, Kofferraumvolumen 420 l
Leergewicht (EU) 1855 kg, zul. Gesamtgewicht 2330 kg, max. Anh.-Last 1800 kg, 0–100 km/h 6,2 sec, Spitze 250 km/h, Steuer (jährl.) € 1632,96, Werkstätten in Österreich 93, Service verschleißabhängig (mind. 1x/Jahr), WLTP-Normverbrauch kombiniert 7,2 l, Testverbrauch 7,8 l ROZ 95, CO2 (Norm/Test) 163/179 g/km