Das neue Design wird unter dem Motto „sinnliche Sportlichkeit“ präsentiert: Kühlergrill und Hauptscheinwerfer sind aus einem Guss, hinter der C-Säule sitzt nun ein kleines Fenster, und die Heckleuchten erstrahlen in Form eines Z.
Insgesamt ist der i20 spürbar gewachsen, was praktischerweise mehr für den Innenraum als für die Karosserie gilt. Vom taufrischen kleinen Bruder i10 kann er sich in Sachen Platzangebot jedenfalls deutlich absetzen: Hier spielt’s vor allem bei der Innen-Breite viel mehr Bewegungsfreiheit, dazu ist der Kofferraum um 100 Liter größer.
Es ist in der Autobranche üblich, dass neuartige Technik quasi von oben nach unten weitergereicht wird, somit ist der Spurführungs-Assistent mit dem i20 mittlerweile im Kleinwagen-Segment angekommen. In Sachen Multimedia gibt’s Bildschirme mit bis zu 10,25 Zoll Diagonale, für guten Sound sorgt eine optionale Bose-Anlage – einzigartig in dieser Fahrzeugklasse.
Klimaanlage und DAB-Tuner sind schon in der Basis „i Line“ Serie, die nur mit 84 PS und Handschaltung zu haben ist, dafür aber schon ab 15.990 Euro. Weiter geht’s mit der „i Line Plus“ (heizbares Lederlenkrad, Einparkhilfe hinten), für die 1000 Euro Aufpreis verlangt wird. Die getestete Top-Version „Trend Line“ kostet nochmals 2000 Euro mehr, der stärkste Motor zusätzlich 1500 Euro.
Apropos Motor: Zwei Drittel der Kunden werden sich für den 100 PS-Benziner entscheiden, den wir uns im Test zur Brust nahmen. Dabei entpuppt sich der kleine Dreizylinder-Benziner als typischer Vertreter seiner Gattung: einigermaßen kultiviert, mäßig drehfreudig, aber bei zurückhaltendem Gasfuß recht sparsam. Das 1500 Euro teure Doppelkupplungs-Getriebe ist dabei perfekt auf den Charakter des Einliter-Motors abgestimmt, denn es fördert seine Stärken und kaschiert seine Schwächen.
Zum Schluss noch ein Ausblick: Hyundai hat bereits bestätigt, dass im Frühjahr nicht nur der Sport-Trimm „N-Line“, sondern auch eine waschechte Top-Version „N“ mit heißen 204 PS nachgereicht wird – und wenn die nur annähernd so unterhaltsam wird wie der große Bruder i30 N, könnte der neue i20 auch hier Maßstäbe setzen.
Fahrwerk & Traktion – Sehr straffes Fahrwerk, trotzdem nicht unkomfortabel. Brav beim Einlenken, keine Lastwechsel-Tücken, sicheres Fahrverhalten. Aufgrund des nicht allzu antrittsstarken Motors stets gute Traktion. Feinfühlige, beim Rangieren indirekte Lenkung. Gute Bremsanlage.
Bedienung & Multimedia – Bequeme Sitzposition, das langstreckentaugliche Gestühl könnte größere Seitenwangen vertragen – immerhin lässt es sich so einfach ein- und aussteigen. Ergonomisch top, die Bedienung macht ebenso Freude: Der Touchscreen wird durch eine Reihe an gut funktionierenden Softtouch-Knöpfen ergänzt, für die Verstellung der Lautstärke gibt es einen echten Drehregler in guter Griff-Distanz. Ausreichend Ablagen. Smartphone-Integration (Android Audio & Apple CarPlay) serienmäßig.
Innen- & Kofferraum – Beim Innenraum rangiert der i20 im oberen Klassenschnitt. (heißt: ordentlich Platz vorne, hinten fehlt es nur ein wenig an Kopffreiheit), beim Gepäckabteil liegt er sogar darüber. Dieses ist gut nutzbar, dazu gibt es ein praktisches, höhenverstellbares Kellerfach. Die Fondlehnen sind im Verhältnis 2:1 geteilt, nach dem Umlegen bleibt der Ladeboden eben. Weit aufschwingende Heckklappe.
Dran & Drin – In der höchsten Ausstattungslinie „Trend Line“ mit 16 Zoll-Alurädern, Rückfahrkamera, Zweizonen-Klimaautomatik, 10,25 Zoll-Bildschirmen und DAB-Tuner schon ziemlich gut ausgestattet. Für einen Koreaner untypisch: Um in den Genuss des vollen Ausstattungs-Umfangs zu kommen (Navigation, Bose-Sound, schlüsselloser Zugang etc.), muss man Extras ordern. Diese sind halbwegs fair bepreist sowie in praktischen Paketen gebündelt. Weitgehend gute Verarbeitungs-Qualität. Materialien mit hohem Hartplastik-Anteil, optisch nett angerichtet.
Schutz & Sicherheit – Zum üblichen Airbag-Aufgebot gesellen sich schon im Basis-Trimm Spurhalte-Assistent und Tempomat, bei der „Trend Line“ sind auch noch LED-Scheinwerfer mit automatischer Fernlicht-Schaltung verbaut. Mit dem Technik-Paket über das für Kleinwagen übliche Niveau aufrüstbar (z. B. Radar-Tempomat, Spurführungs-Assistent, Toterwinkel-Warner).
Preis & Kosten – Der VW Polo ist als Highline eine Spur teurer, das gilt auch für Konzern-Bruder Kia Rio. Renault Clio und Opel Corsa gibt es momentan nur als Handschalter. Testverbrauch im grünen Bereich. Fein: fünf Jahre Garantie ohne Kilometer-Begrenzung. Jahresservice Pflicht. Gute Wiederverkaufs-Chancen.