Seine Bau-Basis Captur übertrifft der Arkana in der Länge um satte 34 Zentimeter, das Radstands-Plus beträgt acht Zentimeter. Dazu ist der Coupé-Bruder etwas breiter und niedriger. Was das fürs Raumangebot bedeutet? Vorne wie hinten gibt es deutlich mehr Ellbogenfreiheit, im Fond zwickt es auch hier Passagiere ab etwa 1,85 Meter. Deutlich voluminöser ist der Basis-Kofferraum des Arkana, beim Maximal-Wert verspielt er diesen Vorsprung durch die sportlich schräge Dachlinie.
Die Hybrid-Variante kostet 1500 Euro Aufpreis gegenüber dem nominell gleich starken Benziner, der dank Turbo-Aufladung freilich spritziger agiert. Doch der Sauger geht im Verbund mit dem E-Motor überraschend bullig ans Werk, zumindest bis zum heimischen Autobahn-Limit – jenseits dessen ist es auch mit dem Verbrauchs-Vorteil vorbei. Je nach Einsatz genehmigt sich der E-TECH ein bis zwei Liter weniger auf 100 Kilometer, dazu spart man dank null Prozent NoVA bei jedem Extra – und jährlich über 400 Euro bei der Kfz-Steuer.
Kein Wunder, dass Renault beim Arkana mit einem hohen Hybrid-Anteil rechnet. Die beliebteste Ausstattungsversion soll übrigens die getestete R.S. Line werden, die sportliche Top-Mitgift überzeugt mit netten und hochwertig anmutenden Details, Stichwort Carbonlook-Dekor, Stichwort Alcantara/Leder-Polsterung, Stichwort Alu-Pedale, Stichwort rote Nähte.
Dazu gibt es im Vergleich zur 4500 Euro billigeren Basis-Ausstattung neben dem erwähnten Aufputz viele nette Features, etwa Sitz- und Lenkrad-Heizung, Navi, 18-Zöller, Adaptiv-Tempomat, Einpark-Automatik, E-Sitzverstellung, digitale Instrumente, elektrische Parkbremse mit Auto Hold-Funktion sowie induktives Handyladen.
Selbst wenn alle Extras dazubestellt werden, kommen Käufer deutlich unter 40.000 Euro weg – und erhalten dafür ein Auto, das spürbar teurer wirkt. So könnte man in der Seitenansicht durchaus meinen, vor einem BMW X4 zu stehen.
Fahrwerk & Traktion – Eher straff abgestimmt, dennoch nicht unkomfortabel und spürbare, wenn auch erträgliche Seitenneigung in flotten Kurven – in diesen untersteuert der Arkana selbstabbremsend, das Heck bleibt beim Gaswegnehmen stabil. Keine Traktions-Probleme auf trockener Fahrbahn. Bremsen kräftig, doch (Stichwort Rekuperation) nicht ganz fein zu dosieren. Lenkung etwas teigig, aber nicht indirekt.
Bedienung & Multimedia – Sitzposition OK, Schenkelauflage leider nicht neigungsverstellbar, Polsterung und Seitenhalt der Möbel mittelmäßig. Durchwegs einfach Bedienung mit einigen echten Knöpfen und Schaltern, die gut platziert sind. Multimediasystem und Bordcomputer-Steuerung über Lenkrad-Tasten recht einfach zu durchschauen. Sprachsteuerung bestenfalls Durchschnitt. Fein: zwei USB-Stecker pro Sitzreihe, induktives Handyladen, volle Smartphone-Integration. Praktisch: vier One Touch-Fensterheber, E-Parkbremse mit Auto Hold-Funktion, schlüsselloser Zugang ohne Taste-Drücken am Türgriff. Übersicht nach (schräg) hinten mies, Rückfahrkamera zum Glück Serie.
Innen- & Kofferraum – Vorne viel Platz, im Fond wird es nur für Kopf & Knie von Großgewachsenen etwas eng, dort stört auch die geringe Schenkelauflage. Kofferraum-Grundvolumen durchaus üppig (33 Liter weniger durch Hybrid-Batterie), dank doppeltem Boden keine Stufe nach Umlegen der 2:1-Fondlehne, Fläche dann aber nicht ganz eben. Störend beim Einladen: Heckklappe relativ schwer, Ladekante relativ hoch.
Dran & Drin – In der sportlichen Topausstattung durchaus üppig bestückt, Sitz- und Lenkrad Heizung sowie Navi sind ebenso aufpreisfrei wie Leder/ Alcantara-Polsterung, E-Sitzverstellung oder schlüsselloser Zugang. Relativ wenig Extras, dank null NoVA sind diese nicht zu teuer. Angenehme Materialien bei der R.S. Line, sauber & solide verarbeitet.
Schutz & Sicherheit – Normales Airbag-Aufkommen, dafür sind fast alle klassenüblichen Assistenzsysteme an Bord – der Abstandsregel-Tempomat lässt sich gegen 480 Euro Aufpreis um ein Stop & Go-System (bremst Fahrzeug bis zum Stillstand ab und fährt bei Bedarf innerhalb von drei Sekunden wieder automatisch an) sowie einen Spurführungs-Assistent erweitern. Fünf Sterne beim Euro-NCAP-Crashtest.
Preis & Kosten – Als Kompakt-SUV im Coupé-Look mit vernünftigem Motor konkurrenzlos, die kleineren Cupra Formentor und vor allem Audi Q3 Sportback sowie BMW X2 sind als potentere Plug-In deutlich teurer und schlechter bestückt. Fein: vier Jahre Garantie bis 100.000 Kilometer (Verlängerung auf bis zu sechs Jahre optional möglich), lange Service-Intervalle, sparsamer Verbrauch, sehr günstige Kfz-Steuer. Werthaltung vermutlich besser als bei den Marken-Geschwistern.
Technik
Serienausstattung
Extras
€ 960,– etc.