Erstmals kombiniert Honda den Diesel-Accord mit einem Automatik-Getriebe
Schon wieder ein Accord im Test? Die Limousine gastierte bei uns erstmals in Heft 9/2008, der Kombi ein Monat später. Dennoch: Die für Honda neue Kombination von Dieselmotor und Automatik ist einen weiteren Check wert. Zum Einsatz kommt das Fünfgang-Wandler-Getriebe, wie es bisher schon bei den Benzinern zur Wahl stand. Zwar bieten praktisch alle Konkurrenten sechs Fahrstufen an, für Leistung und Drehmoment des 2,2 Liter-Motors reichen fünf aber an sich aus.
Allerdings hatte Honda offenbar Angst, der Selbstzünder-Selbstschalter könnte zu sehr an Temperament verlieren. Hält die Automatik bei gleichmäßigem Tempo die Drehzahl noch verbrauchsgünstig niedrig, hakelt sie jedoch schon bei der kleinsten Gaspedal-Bewegung unnötig zurück. In Stellung Sport” mag so viel Dynamik angebracht sein, im Normal-Modus ist sie übertrieben. Speziell im Stadtverkehr fährt man häufig in zu niedrigen Gängen.
Akustisch ist das kein Problem – der Motor ist ordentlich gedämmt -, sehr wohl aber beim Verbrauch. Innerorts rinnen in der Praxis gut zehn Liter durch, unter acht Liter sind auch überland kaum zu erreichen.
FAHREN & FÜHLEN
Der kultivierte Vierzylinder-Diesel tritt kraftvoll an und verleiht dem Accord ordentliches Temperament. Die Automatik schaltet weich, doch oft zu spät hoch und zu früh wieder zurück. Straffes, gut gedämpftes Fahrwerk, in flotten Kurven sicher untersteuernd. Präzise Lenkung, standfeste Bremsen. Erstklassige Sitze mit einfacher E-Verstellung.
PLATZ & NUTZ
Vorne viel Platz, vor allem in der Breite. Fond-Fußraum nicht üppig, dazu schmale Türausschnitte. Großer, etwas zerklüfteter Kofferraum, 2:1-Umlegelehnen. Übersichtliche Instrumente, tadellose Ergonomie. Teils unkonventionell angeordnete Schalter, viele unnötige Warntöne.
DRAN & DRIN
Neben üblichen Goodies hält die Topversion “Executive” sogar Lederpolsterung und Xenon-Licht bereit. Entsprechend kurz ist die Aufpreisliste. Hochwertige Materialien, solide verarbeitet.
SICHER & GRÜN
Sechs Airbags und die üblichen E-Helfer sind Serie. Das optionale Sicherheits-Paket enthält einen Kollisions- und Toterwinkel-Warner. Partikelfilter an Bord, Abgasnorm Euro 5 erfüllt. Verbrauch speziell in der Stadt hoch.
PREIS & KOSTEN
Deutsche Premium-Modelle sind (teils deutlich) teurer, alle anderen Mittelklassler billiger, wenn auch meist magerer ausgestattet. Japan-Check: Der Toyota Avensis ist günstiger, der Mazda6 Diesel nicht mit Automatik zu haben. Drei Jahre Garantie, vermutlich vernünftige Werthaltung.
FAZIT: :
Komfortable Reiselimousine mit allzu sportlicher Automatik.
Tadellose Ergonomie und gute Sitzposition, die vielen Schalter auf der breiten Mittelkonsole sind nach ein paar Tagen durchschaut
TECHNIK
R4, 16V, Turbo, 2199 ccm, 110 kW (150 PS) bei 4000/min, max. Drehmoment 350 Nm bei 2000-2500/min, Fünfgang-Automatik, Vorderradantrieb, Scheibenbremsen v/h (v bel.), L/B/H 4725/1840/1440 mm, Radstand 2705 mm, 5 Sitze, Wendekreis 11,8 m, Reifendimension 225/50 R 17, Tankinhalt 65 l, Reichweite (bis Tankreserve) 690 km, Kofferraumvolumen 467 l, Leergewicht 1663 kg, zul. Gesamtgew. 2111 kg, max. Anh.-Last 1100 kg, 0-100 km/h 9,8 sec, Spitze 207 km/h, Steuer (jährl.) EUR 567,60, Werkstätten in Österreich 67, Inspektion/Ölwechsel alle 20.000 km, Normverbrauch (Stadt/ außerorts/Mix) 8,5/5,3/6,4 l, Testverbrauch 8,5 l Diesel, CO2 (Norm/ Test) 170/224 g/km
Preis: EUR 38.135,-
Serienausstattung: Front-, vordere Seiten- und durchgehende Kopfairbags, ABS, ESP, Bremsassistent, Isofix, Klimaautomatik, Audiosystem mit 10 LS und CD-Wechsler, Außenspiegel el. verstell-, beheiz- und klappbar, Bluetooth, E-Fensterheber, aut. abbl. Innenspiegel, Bordcomputer, Tempomat, Licht- und Regensensor, Alarmanlage, Einparkhilfe v+h, Multifunktions-Lederlenkrad mit Schaltwippen, Lederpolsterung, beh. E-Vordersitze mit Memory, Xenon-Licht, Nebelscheinwerfer, Aluräder, E-Schiebedach, FB-Zentralsperre etc.
Extras: DVD-Navigation inkl. Rückfahrkamera EUR 2576,-, Sicherheits-Paket (Radar-Tempomat, Kollisions- und Toterwinkel-Warner) EUR 2675,-, Metallic-Lack EUR 555,-
Diesen Test finden Sie in ALLES AUTO 4/2009
Fotos: Robert May
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