Hyundai Santa Fe 2,0 4WD Elegance CRDI S

15. Juli 2004
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Tests

FAHRZEUGDATEN

Marke:Hyundai
Klasse:Geländewagen/SUV
Antrieb:Allrad
Treibstoff:Diesel
Leistung:145 PS
Testverbrauch:8,7 l/100km
Modelljahr:2004
Grundpreis:29.800 Euro

Jetzt auch mit noch stärkerem Diesel zu haben: Hyundai Santa Fe

Dass sich der Hyundai Santa Fe im heimischen SUV-Segment großer Beliebtheit erfreut – der Koreaner liegt bei den Neuzulassungen im Spitzenfeld – liegt vor allem an den feinen Allround-Eigenschaften, den günstigen Tarifen und dem eigenständigen Styling. Dieses entstammt übrigens den Hyundai-Design-Studios in Kalifornien und bietet trotz rundlich-wuchtiger Formen gute Übersichtlichkeit – mit Sicherheit auch ob der hohen Sitzposition.
Gut überschaubar ist auch das Motoren-Programm. Zur Auswahl stehen ein 173 PS starker 2,7-Liter-V6-Benziner und ein Zweiliter-Diesel mit 125 PS, als Spitze der Selbstzünder-Palette fungiert aber ab sofort eine überarbeitete, schlicht mit S” betitelte 145 PS-Version. Interessant: Mit der Leistung wuchs auch das Turboloch, das bringt neben einer massiveren Anfahrschwäche auch weniger Durchzugskraft, konkret hinkt er dem schwächeren und 1000 Euro billigeren Bruder beim Durchzug von 60 auf 100 km/h im vierten Gang um exakt eine Sekunde hinterher. Der um gut einen Liter höhere Verbrauch liegt immerhin noch im grünen Bereich. Absolut in Ordnung gehen auch die Tarife. Die von uns getestete Einstiegs-Version “Elegance” bilanziert knapp unter 30.000 Euro. Wer zum Mehr an Power auch noch mehr Ausstattung haben möchte, legt nochmals 2100 Euro drauf und bekommt beim “Executive” zusätzlich Seitenairbags, Lederpolsterung, Klimaautomatik und Tempomat.

TECHNIK
4-Zylinder-Reihe, 4-Ventil-Technik, Turbo, 1991 ccm, 107 kW (145 PS) bei 4080/ min, max. Drehmoment 300 Nm bei 1950/ min, Fünfgang-Getriebe, Allradantrieb, vorne: Querlenker, Stabilisator, Federbeine, hinten: Längs- und Querlenker, Stabilisator, Schraubenfedern, Stoßdämpfer, Scheibenbremsen v/h (v bel.), ABS, L/B/H 4500/1845/1730 mm, Radstand 2620 mm, 5 Sitze, Wendekreis 11,3 m, Servo, Reifendimension 225/70 R 16, Tankinhalt 65 l, Reichweite (bis Tankres.) 670 km, Kofferraumvolumen 690-1445 l, Leergewicht 1760 kg, zul. Gesamtgewicht 2510 kg, 0-100 km/h 12,0 sec, 60-100 km/h (im 4. Gang) 9,1 sec, Spitze 180 km/h, Steuer (jährl.) EUR 547,80, Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 9,7/6,7/7,8 l, Testverbrauch 8,7 l Diesel
Preis: EUR 29.800,-

FAHREN & FÜHLEN
Nach Überwinden eines deutlichen Turbolochs bis 2000 Umdrehungen bietet der recht brummige und wenig drehfreudige Zweiliter-Diesel ordentliche Fahrleistungen, tadelloses Ansprechverhalten sowie ausreichend kräftigen Durchzug. Straff abgestimmtes Fahrwerk mit passablem Filtervermögen, neutral bis untersteuerndes Eigenlenkverhalten, Top-Traktion dank (verspannungsfreiem) Allrad. Indirekte, im richtigen Maß schwergängige Lenkung, gut abgestuftes Getriebe, die exakte, langwegige Schaltung, etwas zu tief platzierter Hebel. Fein dosierbare, wirkungsvolle und standfeste Bremsen, zu langer Pedalweg. Ausreichend große Sitze mit mäßigem Seitenhalt, geringer Verstell-Bereich, einfache Justierung.

PLATZ & NUTZ
Im Klassen-Vergleich durchschnittliches Raumangebot, in Reihe zwei viel Beinfreiheit. Im Mittelfeld: der glattflächige, gut nutzbare und via geteilt umlegbarer Rücksitze erweiterbare Kofferraum. Praxis-Vorteile: weit aufschwingende Heckklappe, separat zu öffnende Heckscheibe, gute Übersicht dank hoher Sitzposition, 1A-Cockpit-Ergonomie, verhältnismäßig kleiner Wendekreis, Fahrersitz höhenverstellbar. Ärgerlich: One-Touch-Funktion nur zum Absenken des Fahrer-Fensters, wenig Ablagen, hohe Ladekante, Lenkrad nur in Höhe verstellbar.

DRAN & DRIN
Serie beim “Elegance”: manuelle Klimaanlage, Alarm, FB-Zentralsperre, heizbare E-Außenspiegel und Vordersitze, Alufelgen, Dachreling, Nebelscheinwerfer etc. Einziges Extra: Metallic-Lack. Der “Executive” kostet 2100 Euro mehr und bietet zusätzlich Lederpolsterung, Klimaautomatik und Tempomat. Nicht zu haben: Automatik-Getriebe. Teilweise billig und wenig strapazfähig wirkende Materialien, saubere Verarbeitung, sachliches Innen-, bulliges Außen-Design.

SICHER & GRÜN
Dünne Sicherheits-Mitgift: Fahrer- und Beifahrer-Airbag, ABS, Traktionskontrolle, vier Dreipunktgurte, fünf höhenverstellbare Kopfstützen (reichen vorne bis 1,90 m, hinten bis 1,75 m). Minus: ESP oder Isofix-Halterungen sind selbst gegen Aufpreis nicht zu haben, Seitenairbags gibt´s immerhin beim “Executive”. Positiv abgehakter Umwelt-Check, angesichts von Leistung und Gewicht brav beim Verbrauch.

PREIS & WERT
Preislich rangiert der Korea-SUV mit jeweils rund 1000 Euro Abstand zwischen den etwas schwächeren Mitbewerbern Nissan X-Trail und Kia Sorento. Erfreulich: drei Jahre Neuwagen-Garantie inklusive Mobilität. Nur sechs Jahre Antidurchrost-Versprechen. Ordentliche Werthaltung, durchschnittlich dichtes Werkstatt-Netz, Service und Ölwechsel alle 15.000 Kilometer.

ALLES-AUTO-TESTURTEIL :
Interessanter Fernost-SUV, den Aufpreis für den stärkeren Diesel kann man sich aber sparen.

Diesen Test finden Sie in ALLES AUTO 3/2004

Fotos: Alois Rottensteiner “