Wenn die Briten einmal richtig aufreiben, was Design, Stil und Innovation angeht, ist für den Premium-Mitbewerb warm anziehen angesagt. Neben Range Rovers neuer Ikone Velar wirkt ein BMW X5 nur noch so elegant wie ein besonders hochwertiger Traktor und ein Audi Q7 so konservativ wie die Frisur von Angela Merkel.
Als „amazing machine“ bezeichnen die stolzen Engländer ihre Schöpfung selbst und treffen damit genau auf den Punkt: Der Velar erzeugt, wo er auftaucht, Erstaunen, Begeisterung. Die Initialzündung zu dem Projekt kam bereits mit dem Evoque, schon selbst ein Designerstück – aber da müsste schon noch mehr drin sein, meinte man bei Land Rover.
Die Inspiration lieferte der heute „Classic“ genannte Erstschlag von 1970, mit dem der Name Range Rover überhaupt erst geboren wurde. Dessen extrem glatte Außenhaut mit nur einer rundum laufenden Linie stand in völliger Opposition zum damals noch gängigen Fahrzeug-Barock – und ließ viele Autos sehr plötzlich sehr alt aussehen.
So legt es auch der Velar bewusst auf ruhige, nicht unterbrochene Flächen an, selbst die Türgriffe sind komplett in der glatten Außenhaut versenkt und fahren erst auf Knopfdruck oder Berührung elektrisch aus. Wer sich Sorgen um winterliche Beeinträchtigung dieser Funktion macht: Die Griffe durchbrechen bis zu vier Millimeter starke Eisschichten ohne Probleme. Die Tür-Unterkanten sind über die Schweller gezogen, was den Eindruck einheitlicher Oberflächen ebenso unterstreicht, wie es beim Aussteigen die Hosenbeine sauber hält.
Schließlich ist der Velar bei aller Schönheit immer noch ein echter Range Rover: Mit Terrain-Programmen der letzen Generation, höhenregulierbarer Luftfederung und zwei Differenzialsperren ist er für den rustikalen Geländeeinsatz unbedingt geeignet. Auf unserem ersten Testprogramm standen Bergbesteigungen ohne Pfade, Flußdurchquerungen ohne Furt und Gelände-Passagen, an denen das meiste SUV-Gerät auf dem Markt jämmerlich gescheitert wäre.
So nobel wie im Velar wären die Strecken ohnehin in keinem Mitbewerber zu bewältigen gewesen: Das horizontal-gestreckte Cockpit-Layout ist ein Beispiel für sauberes, unüberladenes Innendesign – dazu hochgradig digitalisiert mit drei Bildschirmen, davon zwei Touchscreens mit variabler Belegung zur Steuerung aller denkbaren Funktionen. Wer einen voll ausgestatteten Velar kauft, hat einiges zu tun, um sich in dieses Auto einzulernen, wird das aber wohl mit wachsender Begeisterung auf sich nehmen.
Das Motoren-Angebot reicht bei den Diesel-Aggregaten vom Zweiliter-Vierzylinder mit 180 oder 240 PS bis zum Dreiliter-V6 mit 300 Pferden, bei den Bezinern geht die Leistungsskala von 250 über 300 PS aus ebenfalls jeweils einem Zweiliter-Vierzylinder bis zum V6-Kompressor mit drei Litern Hubraum und 380 PS.
Den optischen Auftritt des Velar mit einem zierlichen Motörchen unter der feschen Blechhaut zu verwässern, wäre allerdings traurig. Dazu tun sich die V6-Aggregate auch deutlich leichter, die immerhin mehr als 1,8 Tonnen passend enspannt zu stemmen.
Daten & Fakten
Basispreis in € | 61.300,– |
Zyl./Ventile pro Zyl. | 4/4 |
Hubraum in ccm | 1999 |
PS/kW bei U/min | 180/132 bei 4000 |
Nm bei U/min | 430 bei 1500 |
Getriebe | 8-Gang-Aut. |
L/B/H, Radst. in mm | 4803/2032/1665, 2874 |
Kofferraum/Tank in l | 673–1731 / 60 |
Leergewicht in kg | 1829 |
0–100 km/h in sec | 8,9 |
Spitze in km/h | 201 |
Normverbrauch in l (Mix) | 5,4 |
CO2-Ausstoß in g/km | 142 |
Basispreis in € | 67.400,– |
Zyl./Ventile pro Zyl. | 4/4 |
Hubraum in ccm | 1999 |
PS/kW bei U/min | 240/177 bei 4000 |
Nm bei U/min | 500 bei 1500 |
Getriebe | 8-Gang-Aut. |
L/B/H, Radst. in mm | 4803/2032/1665, 2874 |
Kofferraum/Tank in l | 673–1731 / 60 |
Leergewicht in kg | 1841 |
0–100 km/h in sec | 7,3 |
Spitze in km/h | 217 |
Normverbrauch in l (Mix) | 5,8 |
CO2-Ausstoß in g/km | 154 |
Basispreis in € | 75.000,– |
Zyl./Ventile pro Zyl. | 6/4 |
Hubraum in ccm | 2993 |
PS/kW bei U/min | 300/221 bei 4000 |
Nm bei U/min | 700 bei 1500 |
Getriebe | 8-Gang-Aut. |
L/B/H, Radst. in mm | 4803/2032/1665, 2874 |
Kofferraum/Tank in l | 673–1731 / 66 |
Leergewicht in kg | 1959 |
0–100 km/h in sec | 6,5 |
Spitze in km/h | 221 |
Normverbrauch in l (Mix) | 6,4 |
CO2-Ausstoß in g/km | 167 |
Basispreis in € | 64.600,– |
Zyl./Ventile pro Zyl. | 4/4 |
Hubraum in ccm | 1998 |
PS/kW bei U/min | 250/184 bei 5500 |
Nm bei U/min | 365 bei 1200 |
Getriebe | 8-Gang-Aut. |
L/B/H, Radst. in mm | 4803/2032/1665, 2874 |
Kofferraum/Tank in l | 673–1731 / 63 |
Leergewicht in kg | 1804 |
0–100 km/h in sec | 6,7 |
Spitze in km/h | 217 |
Normverbrauch in l (Mix) | 7,6 |
CO2-Ausstoß in g/km | 173 |
Basispreis in € | 69.200,– |
Zyl./Ventile pro Zyl. | 4/4 |
Hubraum in ccm | 1998 |
PS/kW bei U/min | 300/221 bei 5500 |
Nm bei U/min | 400 bei 1500 |
Getriebe | 8-Gang-Aut. |
L/B/H, Radst. in mm | 4803/2032/1665, 2874 |
Kofferraum/Tank in l | 673–1731 / 63 |
Leergewicht in kg | 1804 |
0–100 km/h in sec | 6,0 |
Spitze in km/h | 234 |
Normverbrauch in l (Mix) | 7,8 |
CO2-Ausstoß in g/km | 178 |
Basispreis in € | 81.500,– |
Zyl./Ventile pro Zyl. | 6/4 |
Hubraum in ccm | 2995 |
PS/kW bei U/min | 380/280 bei 6500 |
Nm bei U/min | 450 bei 3500 |
Getriebe | 8-Gang-Aut. |
L/B/H, Radst. in mm | 4803/2032/1665, 2874 |
Kofferraum/Tank in l | 673–1731 / 63 |
Leergewicht in kg | 1884 |
0–100 km/h in sec | 5,7 |
Spitze in km/h | 250 |
Normverbrauch in l (Mix) | 9,4 |
CO2-Ausstoß in g/km | 214 |