Normalerweise meint man mit der Aussage „Glück mit dem Wetter haben” natürlich, dass das Klima die Eigenschaft warm und trocken hat. In diesem Fall meinen wir das jedoch anders, denn bei einem richtigen Offroad-Fahrtag wünscht man sich vor allem eines: Gatsch. Und von dem gab es beim Škoda 4×4 Fahrtag in Stotzing, der vor einiger Zeit stattfand, glücklicherweise reichlich.
Der Grund für die Einladung zur fröhlichen Hatz im Dreck: 25% aller Škoda-Modelle wurden 2017 mit Allrad ausgeliefert. Bei den beiden SUV-Modellen Kodiaq und Karoq war der Anteil sogar noch höher. Und wie könnte man diese zunehmende Kundenpräferenz besser unterstreichen, als unter Beweis zu stellen, dass die verkaufte Allrad-Lösung auch tatsächlich etwas taugt.
Schauplatz des kleinen Abenteuers war das Offroad-Gelände in Stotzing, die Ausfahrt auf losem Untergrund wurde von den Spezialisten des ÖAMTC geleitet. Die Fahrzeuge wurden bewusst nicht für das Gelände speziell präpariert. Will heißen: Weder wurden spezielle Offroad-Pneus aufgezogen, noch wurde der Reifendruck verändert. Man wollte eben zeigen, was die Allrad-Škoda wirklich serienmäßig können – oder anders formuliert: wenn man einmal ins Gelände muss, soll man das ohne Bedenken tun können.
So kämpften sich die Modelle Karoq und Kodiaq wacker über Stock und Stein. Nicht wenige der Anwesenden Presseleute waren dabei von der Gelände-Gänigkeit, die heutzutage ein Serienfahrzeug an den Tag zu legen vermag, überrascht. Durch den im Vergleich mit so richtig bierernsten Geländewägen wie einem Landrover Defender oder der Mercedes-Benz G-Klasse tiefen Schwerpunkt, sind sogar überraschend starke Schrägen für die vermeintlich einzig auf Asphalt hinoptimierten Softroader kein Problem. Auch die modernen Elektronik-Systeme, wie etwa der Bergabfahrassistent, leisten gute Arbeit.
Das heißt natürlich nicht, dass die Autos bei so einem „glücklichem“ Offroad-Wetter nie an ihre Grenzen gestoßen wären. Spätestens als die Spurrillen durch die ewig gleichen Routen irgendwann immer tiefer und tiefer geworden waren, machte sich bemerkbar, dass manch Attribut echter Offroad-Könige – wie etwa deutlich höhere Bodenfreiheit – eben durch keine Elektronik der Welt zu ersetzen ist.
Dennoch: Alles in allem war die Performance der Kraxler von Skoda durchaus respektabel – vor allem dafür, wie behände und erfreulich unprätentiös sie sich dann eben so anstellen, wenn man doch wieder festen Boden (in diesem Fall Asphalt und Beton) unter den Rädern hat.
Oliver Zoffi
( 16. Mai 2018 )
Es ist gut zu wissen was die Allradler von Skoda und sicher auch der Konzernbrüder Tiguan und Ateca im Gelände können.
Nur bitte warum wird Allrad automatisch mit Gelände gleichgesetzt?!
Wäre noch schöner zu wissen, was ein Allradler im Vergleich zu einem 2WD auf der Straße besser kann und was er nicht kann!
Dort wird er nämlich am Häufigsten bewegt werden….
lg
Olli
Rolex
( 16. Mai 2018 )
Du hast Recht, Olli. Ein Vergleich zwischen 2WD und 4WD-Varianten wurde schon lange nicht mehr gemacht. Wäre interessant, wie sehr bei “modernen” Allradsystemen die konzeptbedingten Nachteile (mehr Gewicht = schlechtere Fahrleistungen und höherer Verbrauch, auch wenn 4WD meist automatisch “deaktiviert” ist; dazu geringerer Kofferraum) noch durchschlagen. Und wie groß der Vorteil auf nassem bzw. rutschigem Terrain tatsächlich ist.
lg
Rolex
Der Schwedenkönig
( 16. Mai 2018 )
Die erhöhte Bodenfreiheit alleine bringt schon sehr viel – gut vorstellbar, daß sich der Mehraufwand der vergleichsweise aufwendigen Allradtechnik in vielen Fällen garnicht mehr auszahlt. Aus diesem Grund machen die anfangs belächelten 2WD-SUVs in meinen Augen durchaus Sinn.
Oliver Zoffi
( 17. Mai 2018 )
Ich versuch’s nochmals mit einem Kommentar…
Aus eigener “Erfahrung” kann ich sagen, dass ich mit meinem Allradler im Alltag auf Stellen auf denen meine bisherigen Fronttriebler bei gleichen Straßenverhältnissen druchgedreht haben, jetzt keine durchdrehenden Räder mehr da sind!
Schon alleine das rechtfertigt imho 4WD!
Dennoch wäre ein Alltagstest zwischen 4WD und 2WD (gleiches Fahrzeug, gleiche Ausstattung , Automatik – nur eben 2WD/4WD) hinsichtlich Verbrauch und Vor-/Nachteile interessant. Ob die Dinger im Gelände bestehen können ist nett zu wissen, aber der Großteil wird wohl nicht einmal einen unasphaltierten Feldweg sehen….
lg
Olli
Oliver Zoffi
( 17. Mai 2018 )
Na guckst Du – diesmal ist mein Kommentar nicht im Datennirvana verschwunden – da leg ich doch gleich nach 🙂
Was ich mit den durchdrehenden Rädern ausdrücken will: Mein jetziger Seat Ateca (größer schwerer…) hat mehr Grip und es sind höhere Kurvengeschwindigkeiten möglich als mein vorheriger Ford B-Max (und der war schon sehr zackig in Kurven)!
Wie sich der 4WD dann auf Schneefahrbahn (Spurtreue etc.) macht, werde ich noch erfahren müssen. Dass er nicht besser bremst, als ein 2WD ist eh klar, aber sonst sollte 4WD beim Fahrverhalten schon merkliche Vorteile bringen.
Was den Test angeht: Es sollte zwar ein Alltagstest sein, aber schon unter gleichen Bedingungen und immer bis zur Haftungsgrenze…