Seit Dezember des Vorjahres ist der US-Autogigant General Motors mit seiner 20-Prozent-Beteiligung größter Aktieninhaber von Subaru. Trotz – oder vielleicht sogar wegen – ihrer langen Tradition im Feld der SUV (Sport Utility Vehicles) haben die Amerikaner eine Partnerschaft mit dem japanischen Allrad-Pionier forciert. Auf die ersten gemeinsam entwickelten Produkte darf man jedenfalls gespannt sein.
Aktuell beschränken sich die News allerdings erst einmal auf die Überarbeitung des Gelände-Kombis Forester. Auch nach der General Motors-Beteiligung setzt Subaru bei der generellen Motor-Verteilung auf Boxer-Triebwerke – sympathisch-sportlich im Klang und on- wie offroad mit dem Vorteil des tieferen Fahrzeug-Schwerpunkts. Um die bei der ersten Serie oft kritisierte Seiten-Neigung der Karosserie in schnellen Kurven zu reduzieren, wurde das Fahrwerk modifiziert (verbreiterte Spur, neue Federbeine, straffere Abstimmung). Resultat: Der Forester distanziert herkömmliche Geländewagen onroad nun noch mehr.
Wer glaubt, der Förster” sei damit zum Straßen-Softie geworden, irrt aber: 19 Zentimeter Bodenfreiheit – also im Bereich von BMW X5, Mercedes M oder Chevrolet Blazer -, dazu permanenter Allrad und zuschaltbare Getriebe-Reduktion machen den Subaru nach wie vor tauglich für leichtes Gelände. Doch obwohl der Forester mehr SUV bietet, als man im zutraut, wird er es auch in der Neuauflage nicht leicht haben – denn für Amerika sieht er zu wenig nach Offroader aus, und für Europa fehlt leider nach wie vor ein Diesel.
TECHNIK
4-Zylinder-Boxer, 4-Ventil-Technik, 1994 ccm, 92 kW (125 PS) bei 5600/min, max. Drehmoment 184 Nm bei 3600/min, Fünfgang-Getriebe, perm. Allradantrieb, vorne: Dreiecksquerlenker, McPherson-Federbeine, Stabilisator, hinten: Längs- u. Querlenker, Stabilisator, Schraubenfedern, Stoßdämpfer, Scheibenbremsen v (bel.), Trommeln h, ABS, L/B/H 4460/1735/1595 mm, Radstand 2525 mm, 5 Sitze, Wendekreis 10,4 m, Servo, Reifendimension 205/70 R 15, Tankinhalt 60 l, Reichweite (bis Tankreserve) 480 km, Kofferraumvolumen 406-1525 l, Leergewicht 1345 kg, zul. Gesamtgewicht 1875 kg, 0-100 km/h in 11,4 sec, 60-100 km/h (im 4. Gang) 11,4 sec, Spitze 179 km/h, CO2-Emission 214 g/km, Normverbr. (Stadt/außerorts/Mix) 11,9/7,4/9,0 l, Testverbr. 10,7 l ROZ 95
Preis: S 389.500,-
FAHREN & FÜHLEN
Der Vierzylinder-Boxer ist am Stand laufruhig, bei tiefen Touren zäh im Ansprechen, höhertourig ausreichend kräftig und sportlich-brummig im Klang (störend nur auf schnellen Autobahn-Etappen). Lenkung: leichtgängig, etwas zu indirekt, ausreichend präzise. Schaltung: knochig-exakt, gut gestuft. Bremsen: mittelfein zu dosieren, kräftig, nicht ganz fading-immun. Das überarbeitete Fahrwerk bietet trotz strafferer Abstimmung genug Komfort, in Kurven nun weniger Seiten-Neigung, untersteuernd ausgelegt, lastwechsel-anfällig. Dank permanentem Allrad, 19 cm Bodenfreiheit und Getriebeuntersetzung durchaus offroad-tauglich. Vordersitze: vielfach zu verstellen, groß genug, sehr guter Seitenhalt.
PLATZ & NUTZ
Durchschnittliche Platzverhältnisse, etwas eng wird´s für Kopf & Knie im Fond. Kofferraum: Grund-Volumen Durchschnitt, nach Umlegen der 3:2 geteilten (und neigungsverstellbaren) Fondlehnen jedoch groß genug. Minus: einengende Radhäuser. Pack-Plus: niedrige Ladekante, Verzurrösen, 12V-Steckdose, Kleinzeugfächer. Fein: Top-Ergonomie, viele Ablagen, gute Übersicht, beheizbare Scheibenwischerauflagen, Rückrollbremse. Weniger gut: Fensterheber-One-Touch nur fahrerseitig, zu tief platziertes Radio.
DRAN & DRIN
GX-Mitgift: FB-Zentralsperre, vier E-Fensterheber, beheizb. E-Außenspiegel, Klima, Tempomat, riesiges E-Glas-Schiebedach, Dachreling, Sitzheizung etc. Gegen Aufpreis: Automatik, Alu, Leder, Metallic sowie div. Optik-Zubehör. Ordentliche Verarbeitung, strapazfähige Materialien, unaufregend-rustikaler Look.
SICHER & GRÜN
Serie: zwei Front- und Seitenairbags vorne, ABS, fünf Dreipunktgurte (vier davon verstellbar, die vorderen mit Strammern), fünf Kopfstützen (reichen vorne bis 1,85 m, hinten außen bis 1,80 m, in der Mitte nur bis 1,60 m Körpergröße). Keine Wasserbasis-Lacke, Verbrauch in Anbetracht von Gewicht & Allrad OK.
PREIS & WERT
Im Vergleich zu 4×4-Kombis und fünftürigen Klein-Kraxlern vor allem angesichts der Ausstattung recht günstig (als schlechter ausgestatteter GL noch um 40 Tausender billiger). Japan-untypisch: nur ein Jahr Neuwagen-Garantie (aber fünf Jahre auf den Antrieb). Sehr hohe Zuverlässigkeit, gute Werthaltung, ausreichend dichtes Service-Netz – Inspektion alle 25.000 km, Ölwechsel alle 12.500 km.
ALLES-AUTO-TESTURTEIL:
Der hochgelegte Allrad-Kombi taugt on- und offroad als Alternative zu herkömmlichen Kraxlern.”