Aus technischer Sicht ist ein neues Bremssystem an Bord (break by wire): Laut Hersteller sorgt es für einen fünf Meter kürzeren Bremsweg beim Not-Stopp aus Tempo 100. Wie bisher haben alle Aggregate einen Alu-Motorblock und eine Antriebswelle aus Kohlefaser verbaut, was gemeinsam 45 Kilogramm einspart. Beim Portfolio blieb alles beim Alten, bis auf den Entfall des 200 PS starken Benziners. Das heißt: Diesel mit 160 PS (Hinterradantrieb) und 210 PS (Allrad), für Fans von Ottomotoren ist nur mehr der getestete 280 PS starke Zweiliter-Turbo übrig geblieben – ebenfalls mit vier angetriebenen Rädern. Auf eine Handschaltung müssen Alfisti der alten Schule nach wie vor verzichten.
Die genaue Bewertung des Test Alfa Romeo Giulia lesen Sie unten. Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe Juli/August 2023 von Alles Auto, hier online zu bestellen.
Fotos: Robert May
Motor & Getriebe
Kultivierter Vierzylinder mit guter Kraftentfaltung und zurückhaltendem Klang. Feine Achtgang-Automatik, im Sport-Modus mit flottem Gangwechsel (auch manuell über große, feststehende Wippen).
Fahrwerk & Traktion
Knackig abgestimmt, dennoch nicht unkomfortabel. Dynamisches Einlenkverhalten, zartes Untersteuern im Grenzbereich. Leichtgängige, feinfühlige aber dennoch zielgenaue Lenkung. Top: Bremsen und Traktion (auch dank serienmäßigem mechanischem Sperrdifferenzial hinten).
Bedienung & Multimedia
Sportliche Sitzposition, alle Bedienelemente in idealer Griffweite. Recht gute Übersicht. Gewöhnungsbedürftige und etwas komplizierte Bedienung (das gilt auch für die digitalen Instrumente samt Bordcomputer und fürs Multimediasystem). Zahlreiche echte Knöpfe, Tasten und Drehregler. Kleiner Touchscreen, simple Sprachsteuerung. Schaltwippen behindern bei Lenkstockhebel-Bedienung. Wenig Ablagen.
Innen- & Kofferraum
Bis auf die Kopffreiheit genügend Platz in beiden Sitzreihen – Großgewachsene müssen sich das Panorama-Schiebedach verkneifen. Gut nutzbarer Kofferraum, keine E-Heckklappe verfügbar. Fondlehnen im Verhältnis 2:1:2 umlegbar, Boden bleibt eben.
Dran & Drin
Im zweitbesten Trimm namens „Veloce“ ziemlich gut ausgestattet, etwa mit Navi, Leder, elektrisch verstellbaren Vordersitzen (fahrerseitig samt Memory), Lenkradheizung sowie zahlreiche Sport-Features (Brembo-Bremsen, Schaltwippen und Pedale aus Alu). Feine Materialien, saubere Verarbeitung.
Schutz & Sicherheit
Standardmäßiges Luftpolster-Aufkommen, dazu ein paar Assistenzsysteme (über Paket zum klassenüblichen Niveau aufrüstbar). Matrix-LED-Scheinwerfer mit Fernlicht-Automatik Serie.
Preis & Kosten
Sowohl beim Einstiegspreis als auch quer durch die Bank ausstattungsbereinigt günstiger als Audi A4 und vor allem BMW 3er sowie Mercedes C. Vier Jahre oder 120.000 Kilometer Garantie (auf fünf erweiterbar), genügend Werkstätten vorhanden. Kurze Service-
Intervalle, hoher Testverbrauch, Werthaltung mau.
Technik
Serienausstattung
Extras
L/B/H 4650/ 1860/ 1438 mm, Radstand 2820 mm, 5 Sitze, Wendekreis 12,5 m, Reifendimension 225/40 R 19 (v), 255/35 R 19 (h), Tankinhalt 58 l, Reichweite 660 km, Kofferraumvolumen 480 l, Leergewicht (EU) 1620 kg, zul. Gesamtgewicht 2120 kg, max. Anh.-Last 1600 kg
0–100 km/h 5,2 sec, Spitze 240 km/h, Steuer (jährl.) € 1892,16, Werkstätten in Österreich 75, Service alle 15.000 km (mind. 1x/Jahr), WLTP-Normverbrauch kombiniert 8,0 l, Testverbrauch 8,8 l ROZ 95, CO2 (Norm/Test) 181/202 g/km