Warum das? Ganz einfach: Die Diesel-Delle betrifft vorrangig kleinere Fahrzeuge, bei denen der Selbstzünder wirtschaftlich auch schon früher wenig Sinn gemacht hat. Bei den großen Langstrecken-Läufern ist er hingegen nach wie vor Gebot der Stunde, weil er sparsamer mit dem Sprit umgeht. Dem Hersteller bringt das Vorteile in Sachen Flottenverbrauch samt CO2-Bilanz, den Kunden eine größere Reichweite. Und das Problem mit den zu hohen Stickoxiden ist seit der aktuellen Abgasnorm Euro 6d-Temp vom Tisch. In diesem S ist allerdings weniger Sport als Souveränität drin. Für Dynamik-Goodies wie Allradlenkung oder Wankstabilisierung zahlt man genauso Aufpreis wie für ein simples Sportlenkrad. Bleiben lediglich vier Auspuffrohre (davon zwei echte), Sportsitze und eine straffere Luftfederung als Tribute ans S.
Fahrwerk & Traktion – Die Luftfederung bügelt trotz optionaler 22-Zöller Unebenheiten souverän. Auch ohne Allradlenkung vergleichsweise agil, im Grenzbereich brav untersteuernd. Top-Traktion, gewaltige Keramik-Bremsen (12.324 Euro extra).
Stock & Stein – Bodenfreiheit via Luftfederung auf sehr gute 245 Millimeter aufpumpbar, damit auch herzeigbare Böschungswinkel. Berganfahrhilfe Serie.
Cockpit & Bedienung – An Sitzposition und Ergonomie gibt es nichts zu kritisieren, auch die vermeintlich komplexen Touchscreen-Menüs sind intuitiv erfassbar. Wenig Sicht nach schräg hinten, Rundumkameras und Querverkehrs-Assistent schaffen Abhilfe.
Innen- & Kofferraum – Mit Panoramadach durchschnittliche Kopffreiheit, sonst jede Menge Passagier-Platz. Der via 2:1:2- Umlegelehnen ohne Stufe erweiterbare Kofferraum ist groß und glattflächig. Hohe Ladekante (via Luftfederung absenkbar). Extra: Schienen-Fixiersystem (395 Euro), verschiebbare Fondbank mit neigungsverstellbaren Lehnen (358 Euro).
Dran & Drin – Vernünftige, aber nicht opulente Serienausstattung. Feine, teils teure Extras in der langen Aufpreisliste. Materialien und Verarbeitung top.
Schutz & Sicherheit – Airbag-Armada ohne Fahrer-Knieschutz und hintere Seitenpolster (Letztere nachkaufbar). Einige Assistenzsysteme Serie, erst zwei Aufpreis-Pakete machen den SQ8 zum Teilzeit-Selbstfahrer.
Preis & Kosten – Verbrauch beim gesetzeskonformen Dahingleiten relativ brav. Viel teurer und viel stärker als der BMW X6 M50d. Zwei Jahre Garantie (auf bis zu fünf Jahre erweiterbar). Dichtes Werkstatt-Netz, lange Service-Intervalle, aber hoher Wertverlust.