Ob man Mildhybrid nun für gut oder schlecht hält – von der leichten Elektrifizierung ist im täglichen Fahrbetrieb nur wenig zu spüren: Die Münchner Mittelklasse segelt jetzt etwas öfter als bisher, und beim Heranrollen an eine Kreuzung wird der Verbrenner früher abgedreht. Um insgesamt einen wirklichen Unterschied feststellen zu können, müsste man aber den Vorgänger-Motor direkt im Vergleich fahren – was übrigens auch für den Verbrauch gilt (der pendelt sich nämlich im Test genau auf dem Niveau des bisherigen 320d ein). Fazit: Der 3er ist und bleibt auch als Mildhybrid eine flotte und dynamische Mittelklasse-Limousine, E-Boost hin oder her.
Fahrwerk & Traktion – Als M Sport ziemlich straff abgestimmt: im Alltag fast zu hart, auf der Landstraße dafür umso unterhaltsamer. Zackiges Einlenken, das Heck folgt willig – insgesamt sehr fahrsicher. Die präzise und feinfühlige Lenkung wirkt im Sport-Modus fast zu schwergängig. Richtig gute Verzögerung dank (aufpreispflichtiger) M-Sport-Bremse. 1A-Traktion.
Bedienung & Multimedia – Bewährte Ergonomie, sportlich-tiefe Sitzposition. Die Bedienung des logisch aufgebauten Multimediasystems erfolgt wahlweise über Touchscreen, Drehregler oder echte Knöpfe. Zusätzlich sehr gute Sprach- und Gestensteuerung (Option). Ausreichend Ablagen, passable Übersicht. Serienmäßig nur kleiner Tank (59 Liter für 174 Euro).
Innen- & Kofferraum – Tadelloses Platzangebot in beiden Sitzreihen. Der klassenüblich große Kofferraum ist gut nutzbar, die Fondlehnen sind serienmäßig 2:1:2 umlegbar, die Ladefläche bleibt stets eben. Plus: Skidurchreiche.
Dran & Drin – Die Ausstattung geht mit DAB-Tuner und Klimaautomatik in Ordnung. Für Dynamik-Fans bietet sich der getestete M Sport an (Sportfahrwerk, Schaltwippen für Automatik, Sportsitze in Alcantara, Einparkhilfe etc.), der aber über 6000 Euro kostet. Die ansprechenden Materialien sind sehr gut verarbeitet. Ohne Allrad fast 3000 Euro billiger.
Schutz & Sicherheit – Durchschnittliche Anzahl an Airbags, hintere Seitenpolster gegen Aufpreis. In Sachen Assistenz bis auf Oberklasse-Niveau aufrüstbar, aktiver Spurverlassens-Warner und Tempomat, aber auch LED-Scheinwerfer sind Serie.
Preis & Kosten – Die etwas stärkere Konkurrenz Audi A4 in der „S line“ und die leicht angestaubte Mercedes C-Klasse mit AMG-Paket sind etwa gleich teuer. BMW wie gehabt nur mit zweijähriger „garantie-ähnlicher Gewährleistung“. Attraktiver Verbrauch. Beliebtes Modell mit guten Wiederverkaufschancen.