Aus der 7er-Palette wählten wir für den Test den Plug-In-Hybrid, und zwar wie die meisten Kunden mit Allrad, was automatisch den langen Radstand mit sich bringt. Seit der Modellpflege hat der Benziner nun standesgemäße sechs statt vier Zylinder (und damit 8 PS mehr), der E-Motor blieb unverändert. Dank null Prozent NoVA ist der 745Le einer der billigsten Siebener, aber trotz faszinierendem Antrieb nicht automatisch die erste Wahl. Zum einen knabbern die Akkus dem Kofferraum sowie der Fond-Kopffreiheit einiges weg, zum anderen ist die Reichweite ob kleinem Tank geradezu lächerlich. Richtig Sinn macht dieser 7er eigentlich auf der Kurzstrecke – und auch nur dann, wenn man ihn brav und oft ansteckt, um so rund 30 (Werksangabe 52) Kilometer reine elektrische Reichweite zu generieren.
Fahrwerk & Traktion – Im Normal-Modus guter Komfort, aber etwas stoßige 20-Zöller (Option), im Sport-Modus ohne viel Neigung agil um Kurven – die optionale Allradlenkung ist vor allem bei der Lang-Version ein Muss. Sehr sicher in flotten Kurven, Top-Traktion, hervorragende Bremsen.
Cockpit & Bedienung – Nach etwas Gewöhnung klappt die Bedienung der vielen Funktionen dank iDrive sowie Sprach- und Gestensteuerung sehr gut. Feine Sitzposition, tolle Komfortsitze mit Kühlung und Massage-Funktion (Option). Minus: geringe Reichweite, ohne Allradlenkung riesiger Wendekreis. Rundum-Kameras empfehlenswert.
Innen- & Kofferraum – In der Lang-Version massig Platz – allerdings mit zwei Einschränkungen durch die Hybrid-Akkus: Dem Kofferraum fehlen fast 100 Liter, und die Fond-Kopffreiheit ist nicht gerade üppig. Immerhin Ski-Durchreiche an Bord.
Dran & Drin – Feine, dem Kaufpreis aber nicht ganz abgemessene Serienausstattung (Leder, Navi, E-Sitze), massig Extras – einige davon sind ein Muss. Hochwertige Materialien, top verarbeitet.
Schutz & Sicherheit – Nicht ganz souveränes Sicherheitspaket – Fond-Seitenairbags etwa gibt es nicht, und einige Assistenzsysteme kosten extra, zum Beispiel der Abstandsregel-Tempomat mit Stop-and-go.
Sauber & Grün – Sind die Akkus voll geladen (das dauert 4,4 Stunden an der Haushaltssteckdose), sind auf den ersten 100 Kilometern Praxis-Verbräuche nahe der Werksangabe drin, danach angemessener Sprit-Durst.
Preis & Kosten – Minimal billiger als die Haupt-Konkurrenten Mercedes S, Lexus LS und der (knapper geschnittene) Porsche Panamera. Unterdurchschnittlicher Garantie-Umfang, immerhin lange Service-Intervalle. Gute Werthaltung zu erwarten.
Technik
Serienausstattung
Extras
113 PS (83 kW) bei 3170/min, 265 Nm, Li-Ionen-Batterie 12,0 kWh, Systemleistung 394 PS bzw. 600 Nm, Achtgang-Automatik, Allradantrieb, Scheibenbremsen v/h (bel.), L/B/H 5260/1902/1479 mm, Radstand 3210 mm, 5 Sitze, Wendekreis 12,9 m, Reifendim. 245/50 R 18 (Testwagen-Bereifung Bridgestone Potenza S001 245/40 R 20 v, 275/35 R 20 h), Tankinhalt 46 l, Reichweite 540 km, Kofferraumvolumen 420 l, Leergewicht 2085 kg, zul. Gesamtgewicht 2705 kg, max. Anh.-Last –, 0–100 km/h 5,1 sec, Spitze 250 km/h, Steuer (jährl.) € 1549,44, Werkstätten in Österreich 64, Service alle 30.000 km (mind. alle 2 Jahre), Normverbrauch (Mix) Benzin/Strom 2,3 l/15,8 kWh, Testverbrauch 8,5 l ROZ 95, CO2 (Norm/Test) 52/196 g/km