Andererseits muss man sagen, dass sie sich bei der Neuauflage richtig Mühe gegeben haben. Compass-neu fühlt sich mit 140 Diesel-PS und Automatik genau richtig an, als schlauer Mix aus Renegade und Cherokee: Er ist nicht so eng wie der kleine Bruder, hat einen stattlichen Kofferraum und ein deutlich ruhigeres Fahrverhalten, was dem längeren Radstand und der soften Abstimmung geschuldet ist. Gleichzeitig bleibt er voll großstadttauglich, kommt in fast jede Parklücke und trägt auch optisch nicht ganz so dick auf wie sein großer und deutlich teurerer Bruder. Natürlich ist der verbaute Allrad vielfach einstellbar, wie sich das für einen echten Jeep gehört. Aber der Compass ist ein dermaßen zivilisierter Alltagsbegleiter, dass er getrost darauf verzichten könnte. Was auch schon fast als Ironie durchgeht.
Fahrwerk & Traktion – Straff, aber nicht unnötig hart. Die optionalen 19-Zöller sorgen für etwas ruppiges Abrollen bei kurzen Stößen. Lenkung ausreichend direkt, überraschend sportlich-neutrales Eigenlenkverhalten.
Stock & Stein – Für diese Klasse durchaus stattliche Wattiefe und Böschungswinkel, der Allrad lässt sich bei Bedarf komplett sperren und verfügt über Programme für unterschiedliche Untergründe. Geringe Achsverschränkung setzt offroad aber relativ früh ein Ende.
Cockpit & Bedienung – Übersichtliches Cockpit mit klar gegliederten Instrumenten. Bedienung nicht durchwegs logisch, geringe Anzahl an Ablagen. Sitze etwas knapp geschnitten, dafür angenehm hohe Sitzposition mit guter Übersicht auch nach hinten.
Innen- & Kofferraum – Ausreichend Bewegungsfreiheit auf allen Plätzen. Kofferraum: gut nutzbar, erweiterbar mittel 2:1 Umlege-Fondlehnen. Sehr hohe Ladekante, dafür stets ebener Boden.
Dran & Drin – Limited ist die Luxus-Version und damit umfangreich ausgestattet. Luxus- und Entertainment-Features gegen Aufpreis in Paketen. Verarbeitung ohne Tadel, nicht überall hochwertige Materialien.
Schutz & Sicherheit – Übliche Serien-Mitgift an Luftsäcken und E-Fahrhilfen sowie Basis-Bestückung an Assistenten. Weitere Schutzengel gibt’s gegen Aufgeld.
Sauber & Grün – Praxis-Verbrauch voll im Rahmen, wenn auch fernab der Werksangabe.
Preis & Kosten – Kein Schnäppchen, preislich auf Augenhöhe mit dem 190 PS starken Seat Ateca, deutlich teurer als ein ähnlich starker Skoda Karoq, etwas günstiger als der Ford Kuga. Zwei Jahre Neuwagen-Garantie, durchschnittliche Werthaltung.