Gewöhnungsbedürftig: Zum manuellen Anlassen des Motors muss der Leerlauf eingelegt sein, warum auch immer. Und bei jedem Neustart geht der Rio in den „Eco“-Modus (alternativ gibt es noch die Fahr-Programme „Normal“ und Sport, Letzteres mit automatischem Zwischengas), nur in diesem ist das intelligente Schaltgetriebe aktiv. Das funktioniert in der Praxis völlig unauffällig, ebenso wie der zarte E-Boost des 14 PS starken Startergenerators. Bei unserer (winterlichen) Verbrauchsfahrt wechselte der Rio allerdings eher selten in den Segel-Modus – und nicht immer schaltete er dabei den Motor komplett aus, sondern beließ ihn im Leerlauf, was eher kontraproduktiv ist. Somit war die Spritersparnis am Ende auch keine Sensation.
Fahrwerk & Traktion – Straff, aber nicht ungemütlich abgestimmt, agil zu fahren, in flotten Kurven lange neutral und kaum Lastwechsel-Reaktionen. Zielgenaue und recht direkte Lenkung, Bremsen in Ordnung. Selten Traktions-Probleme.
Bedienung & Multimedia – Gute Sitzposition (wenn auch mäßiger Seitenhalt), logische Bedienung, vorbildliche Handhabung des Multimediasystems – die Sprachsteuerung könnte freilich etwas Feinschliff vertragen. Genug Ablagen, Übersicht OK, Rückfahrkamera aufpreisfrei. Smartphone-Spiegelung Serie, induktives Handyladen gibt es nicht.
Innen- & Kofferraum – Im Klassenvergleich gute Innen-Maße, vor allem in Sachen Ellbogenfreiheit. Kofferraum-Größe im Klassenschnitt, die Hybrid-Batterie eliminiert das praktische Kellerfach, immerhin gibt es keine Stufe nach Umlegen der 2:1-Fondlehnen.
Dran & Drin – In der „Basis“-Ausstattung für das 120 PS-Modell schon sehr gut bestückt (etwa Navi sowie Sitz- und Lenrkad-Heizung), die 2200 Euro teurere „GT Line“ böte darüber hinaus schlüssellosen Zugang, 17-Zöller, LED-Licht sowie einige zusätzliche Assistenzsysteme. Mit Doppelkupplung 1900 Euro teurer. Solide Verarbeitung, etwas mehr Softtouch-Materialien wären wünschenswert.
Schutz & Sicherheit – Sechs Airbags und ein paar Assistenzsysteme serienmäßig, mehr E-Helferlein (Radar-Tempomat, Toterwinkel- und Querverkehrs-Warner) gibt es nur bei der „GT Line“.
Preis & Kosten – Die meisten Kleinwagen in dieser PS-Liga sind günstiger zu haben, aber nicht so gut ausgestattet. Kia-Plus: sieben Jahre Garantie – und auch dadurch gute Werthaltung. Praxis-Verbrauch keine Sensation. Recht dichtes Werkstatt-Netz, Jahresservice Pflicht.