Aus pragmatischer Sicht macht das Sondermodell wenig Sinn, ist es doch nur 100 Euro günstiger als die klassische Spitzen-Version „Revolution Top“, die der Jubiläums-Edition die Sport-Zutaten Bilstein-Fahrwerk, Domstrebe sowie Recaro-Sitze voraushat und gegen 500 Euro Aufpreis ebenfalls in „Snowflake White“ zu haben wäre. Doch längerfristig zahlt sich die Investition aus, die im und am Fahrzeug dezent verteilten „100YEARS“-Embleme werden im späteren Leben als Youngtimer sicher für eine Extraportion Begehrlichkeit sorgen.
Fahrwerk & Traktion – Ziemlich straffe Abstimmung, gerade ausreichend Komfort. Im Grenzbereich mobiles Heck, das abschaltbare ESP greift eher spät ein – Fahrspaß-Fans freut es, ebenso wie die mäßige Traktion, vor allem bei Nässe. Beim Testwagen poltrige Hinterachse. Sehr gute Bremsen, Lenkung präzise, mittelmäßig direkt.
Bedienung & Multimedia – Gute Sitzposition dank neigungsverstellbarer Schenkelauflage und in der Höhe und Reichweite justierbarem Volant. Einfache Bedienung, alle Schalter und Hebel in Griffweite, viele echte Knöpfe. Das Multimedia-System steuert man am Stand über den eher kleinen Touchscreen und während der Fahrt über einen guten Dreh-und-Drück-Regler. Sprachsteuerung nur via Smartphone-Anbindung, kein induktives Handyladen. Übersicht nach schräg hinten schlecht, doch Parkpiepser und Rückfahrkamera Serie.
Auf & Zu – In 14 Sekunden öffnet und schließt das Hardtop (während der Fahrt aber nur bis zehn km/h). Plus: effektives Aufsteck-Windschott, hohe Verwindungssteifigkeit, Tür-Doppelverriegelung.
Innen- & Kofferraum – Enger, recht mühsam zu enternder Innenraum, kaum Ablagen. Kleiner, verschachtelter Kofferraum mit hoher Ladekante.
Dran & Drin – Für einen Roadster fast schon zu üppig ausgestattet, es gibt kein einziges Extra. Angenehmer Material-Eindruck, recht solide Verarbeitung.
Schutz & Sicherheit – Normales Airbag-Aufgebot, dazu ein paar (nicht nervige) Assistenzsysteme, aber kein Radar-Tempomat.
Preis & Kosten – Der MX-5 ist konkurrenzlos, zumal mit dem elektrischen Hardtop. Der größere BMW Z4 ist spürbar teurer, günstiger gäbe es das frontgetriebene Mini Cooper S Cabrio. Drei Jahre Garantie (gegen Aufpreis fünf Jahre bis 150.000 km). Bravo: Praxis-Verbrauch unter der Werksangabe. Hohe Zuverlässigkeit zu erwarten und mittelfristig gute Werthaltung.