Abseits des Gejammers selbst ernannter Gralshüter der Marke ist die seit Anfang 2017 gebaute Zweitauflage des Countryman in der nun nachgeschärften Topversion ein wirklich spaßiges Auto. Im Vergleich zum Vorgänger leistet der Vierzylinder jetzt 75 PS und 100 Nm mehr, damit reißt es ihn in knapp über fünf Sekunden von 0 auf 100, und das dank Allrad plus Sperrdifferenzial praktisch auf jedem Untergrund. Der Ur-Mini war seinerzeit ein sensationell agiles Auto, das ist der neue Countryman JCW auch – zumindest verglichen mit herkömmlichen Kompakt-SUV.
Fahrwerk & Traktion – Im Normal-Modus haben die optionalen Adaptiv-Dämpfer noch etwas Sinn für Komfort, im Sport-Programm ziemlich ungemütlich. Sehr hoher Kurvenspeed möglich, die dann massiven Lastwechsel-Reaktionen hat das ESP gut im Griff. Top-Traktion dank Allrad und mechanischer Sperre vorne. Feinfühlige Lenkung, sehr gute Bremsen.
Stock & Stein – Allradantrieb als einziges Offroad-Atout, geringe Bodenfreiheit und sportliche Schürzen vereiteln echte Gelände-Ritte.
Cockpit & Bedienung –Gute Sitzposition, fein wäre freilich eine neigungsverstellbare Schenkelauflage für den Fahrer. Einfache Multimedia-Bedienung via Touchscreen, Dreh-und-Drück-Regler oder guter Sprachsteuerung. Echte Schalter für die meisten Grundfunktionen, ausreichend Ablagen, flottes Start/Stopp-System.
Innen- & Kofferraum – Passagier-Platzangebot im Klassenschnitt, sinnvoll ist die um 13 Zentimeter verschiebbare Rückbank samt verstellbaren Lehnen um 333 Euro extra. Kofferraum ausreichend groß, Boden (mit großem Fach darunter) auch nach Umlegen der 2:1:1-Fondlehnen eben.
Dran & Drin – Gute, dem Kaufpreis aber nicht ganz angemessene Mitgift – gegen Mehrgeld jede Menge Luxus sowie optische Individualisierung. Angenehme Materialien, saubere und klapperfreie Verarbeitung.
Schutz & Sicherheit – Im Zuge der Modellpflege wurde bei den (optionalen) Assistenzsystemen aufgerüstet, Spurhalte- und Spurwechsel-Hilfen fehlen allerdings noch immer. Unverständlich: Abstandsregel-Tempomat funktioniert nur bis 140 km/h.
Preis & Kosten – Der VW T-Roc R ist 3300 Euro günstiger, die Topmodelle von BWM X2 und Jaguar E-Pace sind deutlich kostspieliger, billiger (vor allem ausstattungsbereinigt) bilanziert der Cupra Ateca. Relativ hoher Verbrauch. Magere Gewährleistung und recht dünnes Werkstatt-Netz, dafür lange Service-Intervalle. Absolut gesehen hoher Wertverlust.
Technik
Serienausstattung
Extras
Offroad-Daten: Böschungswinkel v/h 14,9°/18,5°, Rampenwinkel 12,0°, Bodenfreiheit 156 mm