Die Zeiten werden auch für Transporter härter. Einfach nur geräumig zu sein, reicht vor allem für die zivilisierten Versionen schon lange nicht mehr. Und weil Peugeot gerade einen Lauf zu haben scheint, legte auch deren leichtes Nutzfahrzeug ein paar Talente nach. Entwickelt wurde der Traveller als Kooperation des PSA-Konzerns mit Toyota, wobei der japanische Proace vorerst nur als Nutz-Kastenwagen erhältlich ist, Citroëns SpaceTourer hingegen auf den Cent genauso viel kostet und genauso viel kann wie Bruder Peugeot.
Es gibt ihn in drei unterschiedlichen Längen und mit zwei Radständen, als Fünf-, Sieben-, Acht- und Neunsitzer sowie mit allerlei Technik-Gimmicks aus der Pkw-Welt. Besonders praktisch: Die seitlichen Schiebetüren arbeiten nicht nur elektrisch, sie können mittels Fußschwenk unter die hinteren Stoßstangen-Ecken betätigt werden. Zudem ist der Traveller nur 1,90 Meter hoch, passt also noch in jede Tiefgarage. Wer jetzt noch zum 180 PS-Diesel mit Sechsgang-Automatik greift, bekommt ein erstaunlich behändes Raumwunder. Zudem liegt er so satt und ruhig auf der Straße, dass die Zeiten nicht nur für den Platzhirschen VW T6, sondern auch für Vans etwas härter werden könnten.
Fahrwerk & Traktion – Trotz hohen Aufbaus liegt der Traveller sicher und ruhig. Fast schon agiles Eigenlenkverhalten, sehr indirekte, wenn auch exakte Lenkung. Nervig: Poltern von der Hinterachse. Gute Traktion.
Cockpit & Bedienung – Aufgeräumtes Cockpit, tadellose Ergonomie. Zahlreiche Funktionen im Touchscreen zusammengefasst. Bequeme Ledersessel, aufrechte Sitzposition für langbeinige Zeitgenossen nicht optimal.
Innen- & Kofferraum – Acht Sitzplätze mit enormer Ellbogenfreiheit. Der bei vollständiger Bestuhlung verbliebene Kofferraum ist litermäßig zwar groß, aber nicht sehr tief und hoch – somit schlecht nutzbar. Einzelsitze von Reihe zwei und drei leicht verschieb- und faltbar, aber mühsam auszubauen. Viele praktische Ablagen, E-Schiebetüren öffnen per Fußschwenk.
Dran & Drin – Als Topmodell sehr ordentlich bestückt, Aufpreis kosten nur echte Luxus-Features. Entfall der dritten Sitzreihe spart 1729 Euro. 180 PS-Version nicht mit Schaltgetriebe zu haben. Sehr gut verarbeitet, die verwendeten Materialien zeugen vom Nutzfahrzeug-Ursprung.
Schutz & Sicherheit – Neben der klassischen Airbag-Bestückung gibt es optional von Verkehrszeichen-Erkennung über Spurhalte-Assistent bis zur adaptiven Geschwindigkeitsregelung fast alles, was Pkws auch können. Löblich: Xenon-Licht Serie.
Sauber & Grün – Durchaus vertretbarer Verbrauch. Start/Stopp arbeitet flott, aber fast schon übereifrig.
Preis & Kosten – So teuer wie der Bruder Citroën SpaceTourer, der einzige echte Konkurrent, VWs Multivan, ist ausstattungsbereinigt kostspieliger. Plus: Vorsteuerabzugsberechtigung. Zwei Jahre Neuwagen-
Garantie, nur fünf gegen Durchrosten. Gute Wiederverkaufschancen.