All das kann aber nicht über das wahre Alter des 93 hinweg täuschen. Vor allem beim Platzangebot merkt man, dass ein Nachfolger schon überfällig ist, ebenso an elementaren Dingen wie Sitzposition und Haptik. Dennoch schafft es der X, dem etwas charakterlosen Mittelklasse-Saab ein wenig Schärfe zu verleihen. Der gibt jedenfalls in Kombination mit dem Zweiliter-Turbobenziner einen smarten Begleiter ab, ist kompakt genug, um noch einen Parkplatz zu finden, stark genug ist, um Spaß zu bereiten, und trotz Opel-Genen noch schwedisch genug ist, um im anonymen Kombi-Berufsverkehr nicht ganz zu versinken.
Platz & Nutz – Platzangebot leicht unter Klassen-Niveau, vor allem im Fond wird es eng. Kofferraum: ausreichend groß, mit niedriger Ladekante, Verzurrösen und Ablagefächern, erweiterbar mittels 2:1 Umlege-Lehnen. Sitzposition nicht perfekt, da Sessel nicht weit genug absenkbar. 1A-Ergonomie, gute Karosserie-Übersicht. Wendekreis bei X-Modell etwas größer als beim Normal-Modell.
Dran & Drin – Nur in einer Ausstattungs-Variante erhältlich, die gut, aber nicht komplett bestückt ist. Jede Menge Extras, teils in attraktiven Paketen zusammengefasst. Verarbeitung ohne Beanstandung, Material-Wahl nicht immer gelungen.
Sicher & Grün – Ab Werk: Sechs Airbags und die üblichen E-Fahrhilfen. Reifendruckkontrolle und Bi-Xenon-Kurvenlicht gegen Aufpreis. Typisch Saab: Zündschloss in der Mittelkonsole. Verbrauch gerade noch OK.
Preis & Kosten – Saab verlangt für den X rund 1000 Euro Aufpreis zum normalen Allrad-SportCombi. Der Audi A4 Allroad kostet etwas mehr, der schwächere Skoda Octavia Scout deutlich weniger – beide sind aber wesentlich moderner. Zwei Jahre Fahrzeug-Garantie, zehn gegen Durchrosten. Düstere Werthaltungs-Aussichten.