Das erzeugt natürlich ein ganz spezielles Feeling: 320 Newtonmeter, praktisch ab knapp über Leerlaufdrehzahl, treiben den kleinen Wolfsburger mächtig voran – es reicht eigentlich den Über-Polo nur bis 3000 Umdrehungen zu drehen. So ist man immer noch schneller als die meisten und kann problemlos überholen. Doch genau das ist der entscheidende Punkt: Der Spitzen-Polo ist fast schon zu souverän motorisiert. Wir reden ja schließlich von einem GTI, den man hochdrehen, ausquetschen, einfach richtig fordern sollte. Der Polo ist also als GTI richtig erwachsen geworden ist, er bietet alles, was man von einem dynamischen Alltagsbegleiter verlangt: Platz, Komfort, eine dezente Geräuschkulisse und einen tadellosen Antrieb. Zudem findet man leichter einen Parkplatz als mit einem Golf, muss aber auf wenig verzichten – seit Neuestem eben nicht einmal auf dessen Motor.
Fahrwerk & Traktion – Weitgehend neutral, im Grenzbereich aber sanft untersteuernd abgestimmt, Heck stets frei von Lastwechsel-Tendenzen. Federung verstellbar von hart bis sehr hart, gibt kurz Stöße fast ungefiltert weiter. Traktion meist tadellos, Bremsen top.
Cockpit & Bedienung – Ergonomie ohne Tadel, das optionale Active Info Display lässt sich gut ablesen, Bedienung über Touchscreen ist einfach und selbsterklärend. Gute Übersicht, Einparkhilfe kostet Aufpreis. Minus: kleiner Tank.
Innen- & Kofferraum – Dank enormer Innenbreite gutes Platzangebot in beiden Reihen, für Kopf und Knie wird es im Fond klassentypisch etwas eng. Kofferraum: breit, flach, leicht zu beladen und erweiterbar mittels 2:1 Umlege-Fondlehnen, stets ebener Boden. Ausreichende Anzahl an (großen) Ablagen.
Dran & Drin – Ab Werk solide, aber wahrlich nicht umfassend bestückt. Empfehlenswert: Das Premium-Paket fasst viele spannende Extras zusammen. Extra-Liste gut gefüllt. Nicht mit Schaltgetriebe erhältlich.
Schutz & Sicherheit – Übliche Bestückung an Airbags und E-Fahrhilfen, dazu einige Assistenten, teils gegen Aufgeld – wie etwa auch Voll-LED-Scheinwerfer.
Sauber & Grün – Bärige Charakteristik erlaubt frühes Hochschalten, der Verbrauch ist bei vorausschauender Fahrweise tadellos. Start/Stopp-System ist ausreichend schnell.
Preis & Kosten – Deutlich teurer als der gleich starke, aber nur dreizylindrige Ford Fiesta ST, auf ähnlichem Niveau mit dem 192 PS starken Mini Cooper S. Nur mittelmäßiges Garantie-Angebot. Legendäres Kürzel bürgt für ordentliche Werthaltung. Sehr dichtes Werkstatt-Netz.