Toyota Corolla Verso 2,2 D-4D Linea Sol

25. Januar 2006
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Tests

FAHRZEUGDATEN

Marke:Toyota
Klasse:Van
Antrieb:Vorderrad
Treibstoff:Diesel
Leistung:136 PS
Testverbrauch:6,7 l/100km
Modelljahr:2005
Grundpreis:25.682 Euro

Neuer Diesel, selbst in der schwächeren 136-PS-Version spritzig: Toyota Corolla Verso

Zweiter Kandidat für Toyotas neuen 2,2-Liter-Dieselmotor ist der Kompaktvan Corolla Verso. Wie im Avensis ersetzt der Selbstzünder das 116 PS starke Zweiliter-Aggregat und tritt in zwei Leistungsstufen an, wobei die stärkere Variante hier wie dort 177 PS hat, die schwächere jedoch im Avensis 150 und im Corolla-Van lediglich 136 PS. Diese Steuer und Treibstoffkosten schonende Leistungsreduktion beim Basismotor war ganz sicher kein Fehler, auch mit 136 PS erwies sich unser Testwagen als ausreichend lebendig, die Turbo-Verzögerung fällt sogar moderater aus als bei der 177-PS-Version, die ja zum Beispiel unseren Intensivtest-Avensis (siehe Einstiegsbericht in Heft 9/2005) antreibt.
Auffallend ist nur das laute Nageln unter Last, woran die im Van gegenüber dem Avensis weniger wirksame Geräuschdämmung sowie der größere Resonanzraum Schuld tragen dürften. Leider gibt es den von den Japanern mit viel Tamtam vorgestellten neuartigen Partikelfilter zur Zeit nur für den – wesentlich seltener gekauften – 177-PS-Motor. Dennoch erfüllt auch das Volumensmodell schon jetzt die Euro-IV-Abgasnorm.
Für unseren Test wählten wir diesmal den Fünfsitzer. Der bietet in Reihe eins und zwei gleich viel Platz und Variabilität wie der Siebensitzer, der frei gewordene Raum im Heck wird zu einem geräumigen, strukturierten Unterflur-Abteil. Die zwei zusätzlichen, ebenfalls voll versenkbaren Sitze kosten übrigens knapp 600 Euro Aufpreis. Die 20 Mehr-PS des neuen 2,2-Liter-Motors sind dagegen gratis.

TECHNIK
R4, 16V, Turbo, 2231 ccm, 100 kW (136 PS) bei 3600/min, max. Drehmoment 310 Nm bei 2000/min, Sechsgang-Getriebe, Vorderradantrieb, vorne: Dreiecksquerlenker, Stabilisator, Federbeine, hinten: Torsionslenkerachse, Schraubenfedern, Teledämpfer, Scheibenbremsen v/h (v bel.), ABS, L/B/H 4360/1770/1620 mm, Radstand 2750 mm, 5-7 Sitze, Wendekreis 11,6 m, Servo, Reifendimension 205/55 R 16, Tankinhalt 55 l, Reichweite (bis Tankreserve) 750 km, Kofferraumvolumen 423-1495 l, Leergewicht 1520 kg, zul. Gesamtgewicht 2160 kg, max. Anh.-Last 1300 kg, 0-100 km/h 9,4 sec, 60-100 km/h (im 4./ 5. Gang) 7,5/10,3 sec, Spitze 195 km/h, Steuer (jährl.) EUR 501,60, Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 8,0/5,3/6,3 l, Testverbrauch 6,7 l Diesel
Preis: EUR 25.682,-

FAHREN & FÜHLEN
Der 2,2-Liter-Vierventil-Diesel startet auf kurzen Knopfdruck automatisch, ziert sich ein wenig bis 2000 Touren, legt dann aber munter los. Vibrationsarmer Lauf, doch unter Last lautes Nageln. Straffe, dennoch komfortable Federung mit leichter Wank-Tendenz. Im Grenzbereich gutmütig untersteuernd, für den Notfall gibt es ein Stabilitätsprogramm. Präzise Lenkung mit angenehmen Rückstellkräften. Schaltung sehr leichtgängig, doch langwegig, Hebel griffgünstig in der Mittelkonsole platziert. Angenehm dosierbare Bremsen. Komfortable Sitze mit etwas kurzer Schenkelauflage und wenig Seitenhalt.

PLATZ & NUTZ
Viel Platz für fünf, speziell im Kopf- und Fond-Kniebereich. Großer, glattflächiger Kofferraum. Drei einzeln längs verschiebbare Fondsitze mit variabler Lehnen-Neigung, beim Vorklappen senken sich die Sitzflächen automatisch ab, somit erntet man einen durchgehend ebenen Ladeboden. Die Kopfstützen können dabei dran bleiben, so die Fondsitze genügend weit zurückgeschoben sind. Viele Ablagen, der Fünfsitzer hat zudem ein großes, gegliedertes Abteil unterm Kofferraum. Cockpit-Ergonomie ohne Tadel, aber umständliches Dimmen der sehr hellen Armaturen-Beleuchtung. Praktisch: One-Touch-Fensterheber rundum. Leider nicht an Bord: Tagfahrlicht-Schaltung, permanente Zeitanzeige.

DRAN & DRIN
Die Top-Version Linea Sol” enthält u.a. Klimaautomatik, CD-Radio mit 6 LS, vier E-Fensterheber, beheizbare E-Außenspiegel, automatisch abblendenden Innenspiegel, höhenverstellbare Vordersitze, Multifunktions-Lederlenkrad, Bordcomputer, Regensensor, Tempomat, Nebelscheinwerfer und FB-Zentralsperre. Optionen: Navigation inklusive Rückfahrkamera, Metallic-Lack. Auch als Siebensitzer erhältlich (Aufpreis 593 Euro). Klapperfreie Verarbeitung, am Testwagen teils unsaubere Armaturenbrett-Passungen. Zumindest optisch annehmbares Hartplastik, strapazfähige Polsterung. Ansprechendes Außen-, nüchtern-gefälliges Innen-Design.

SICHER & GRÜN
Verso-Sicherheit: Front-, vordere Seiten- und durchgehende Kopfairbags, Fahrer-Knieairbag, Isofix, Dreipunktgurte und Kopfstützen für alle Plätze. NCAP-Crashtest ergab optimale Insassen- und auch hohe Kinder-Sicherheit. ABS, Bremsassistent und Stabilitätsprogramm ebenfalls an Bord. Motor erfüllt Euro IV-Abgasnorm (derzeit aber kein Partikelfilter) und ist sparsam im Verbrauch.

PREIS & WERT
Preislich im unteren Mittelfeld der gut motorisierten Fünfsitzer-Kompaktvans, der siebensitzige Opel Zafira liegt etwa gleichauf. Drei Jahre Fahrzeug- und Mobilitäts-Garantie, auf fünf Jahre verlängerbar. Hohe Zuverlässigkeit zu erwarten. Zwölf Jahre Antidurchrost-Versprechen. Tadellose Werthaltung, Wartung alle 15.000 km, dichtes Werkstatt-Netz.

ALLES-AUTO-TESTURTEIL :
Geräumiger Kompaktvan mit kräftigem Diesel, auf den Partikelfilter heißt es aber noch warten.


Foto: Len Vincent

Diesen Test finden Sie in ALLES AUTO 12/2005