Toyota Urban Cruiser 1,4 D-4D DPF AWD High

22. Juli 2009
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Tests

FAHRZEUGDATEN

Marke:Toyota
Klasse:Geländewagen/SUV
Antrieb:Allrad
Treibstoff:Diesel
Leistung:90 PS
Testverbrauch:5,9 l/100km
Modelljahr:2009
Grundpreis:23.691 Euro

Toyota baut den vielleicht kleinsten Kraxler der Welt

Zugegeben, Kraxler ist der Toyota Urban Cruiser keiner, auch nicht in der getesteten Diesel-Version mit optionalem Allrad. Schon die Typenbezeichnung verrät, wo und wie es langgeht: in der Stadt, und das flanierend. Abseits befestigter City-Pfade hilft ein sperrbares Mitteldifferenzial – nicht aber mehr Bodenfreiheit. Trotz Höherlegung muss der Allradler da offiziell sogar mit zwei Zentimetern weniger auskommen – Schuld daran trägt die geänderte Vorderachskonstruktion mit ihren weiter hinunterreichenden Querlenkern.
Wer auf 4×4 verzichtet, spart nicht nur 2190 Euro bei der Anschaffung und fast einen halben Liter beim Verbrauch, sondern bekommt auch etwas mehr Kofferraum und dazu verschiebbare Fondsitze. Dann stellt sich überhaupt die Frage, ob man nicht weitere 1900 Euro sparen sollte, indem man zum 100 PS-Benziner greift. Die zweite verfügbare Motorisierung für den Urban Cruiser ist zwar nicht so bullig, verbraucht dafür aber nur rund einen Liter mehr – auch deshalb, weil eine Start/ Stopp-Automatik mit an Bord ist. Warum die dem Diesel versagt bleibt, ist ein Rätsel.

FAHREN & FÜHLEN
Der vibrationsarm laufende Diesel ist passabel gedämmt und entwickelt nach einer deutlichen Anfahrschwäche genug Vortrieb. Lenkung: leichtgängig, präzise, ausreichend direkt. Schaltung etwas hakelig. Bremsen wirkungsvoll und gut zu dosieren. Das durchaus komfortable Fahrwerk sorgt für etwas Seitenneigung in flotten Kurven, die deutlichen Lastwechsel-Reaktionen hat ESP laut piepsend im Griff. 1A-Traktion, ordentliches Gestühl.

PLATZ & NUTZ
Ausreichend Platz für vier. Kofferraum weder übertrieben groß, noch sonderlich variabel (massive Stufe beim Fondsitze Umklappen) oder einfach einzuräumen (hohe Ladekante), dazu fehlen Ösen und Kleinzeugfächer. 1A-Ergonomie, ordentliche Sitzposition, genug, wenn auch kleine Ablagen. Minus: großer Wendekreis.

DRAN & DRIN
Die mittlere der drei Ausstattungsstufen bietet bereits mehr als genug, schon die Basis-Version (nur für den Fronttriebler zu haben) ist alles andere als ärmlich. Wenig Extras. Solide Verarbeitung, gelungener Look, gar nicht minderwertige Materialien.

SICHER & GRÜN
Sieben Airbags serienmäßig, dazu Isofix und die wichtigsten E-Helfer. Logisch arbeitende Schaltanzeige, Start/Stopp-Automatik aber nur für den Benziner, Verbrauch dennoch voll im Rahmen. Partikelfilter an Bord.

PREIS & KOSTEN
Dieselnde Mini-SUVs im Preis-Check: Der Fiat Sedici kostet gleich viel, hat aber 120 PS – ebenso wie sein etwas billigerer Zwillingsbruder Suzuki SX4, den es mit weniger Ausstattung noch günstiger gibt. Drei Jahre Garantie inklusive Mobilitäts-Schutz, zwölf Jahre gegen Durchrosten. Keine Probleme bei Zuverlässigkeit und Werthaltung.

FAZIT: :
Der kleine City-SUV gefiele auch ohne Allrad – Diesel muss wohl auch nicht sein.

Freelander-Cockpit: jetzt mit (logisch arbeitender) Schaltanzeige

TECHNIK
R4, 16V, Turbo, 1364 ccm, 66 kW (90 PS) bei 3800/min, max. Drehmoment 205 Nm bei 1800-2800/min, Sechsgang-Getriebe, Allradantrieb, Scheibenbremsen v/h (v bel.), L/B/H 3930/1725/1540 mm, Radstand 2460 mm, 5 Sitze, Wendekreis 11,0 m, Reifendimension 195/60 R 16, Tankinhalt 42 l, Reichweite (bis Tankreserve) 630 km, Kofferraumvol. 305-673 l, Leergewicht 1275 kg, zul. Gesamtgew. 1700 kg, max. Anh.-Last 800 kg, 0-100 km/h 12,5 sec, 60-100 km/h (im 4./5. Gang) 9,3/ 14,2 sec, Spitze 175 km/h, Steuer (jährl.) EUR 277,20, Werkstätten in Österreich 160, Inspektion/Ölwechsel alle 15.000/15.000 km, Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 5,8/ 4,4/4,9 l, Testverbrauch 5,9 l Diesel, CO2 (Norm/Test) 130/156 g/km
Preis: EUR 23.691,-

Serienausstattung: Front-, vordere Seiten- und durchgehende Kopfairbags, Fahrer-Knieairbag, ABS, ESP, Bremsassistent, Isofix, Klimaautomatik, CD/ MP3-Radio mit 6 LS sowie Lenkrad-FB und AUX-Anschluss, heizb. E-Außenspiegel, vier E-Fensterheber, Bordcomputer, FB-Zentralsperre, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, in Höhe und Reichweite verstellb. Lederlenkrad, Nebelscheinwerfer, Aluräder etc.
Extras: Premium-Paket (Außenspiegel el. klappbar, autom. abblend. Innenspiegel, Keyless Go, Fondscheiben abgedunkelt, Hochglanz-Aluräder) EUR 763,-, Metallic-Lack EUR 445,-, Navigationssystem EUR 1272,-

Diesen Test finden Sie in ALLES AUTO 6/2009


Fotos: Robert May