TEST: Alfa Spider 1750 TBi

Fahrzeugdaten:

Automarke:
Alfa Romeo
Klasse:
Cabrio/Roadster
Antrieb:
Vorderrad
Leistung:
200PS
Treibstoff:
Benzin
Treibstoff:
9,9l/100km
Modelljahr:
2009
Grundpreis:
39990€
Alfa 1750 Spider – bei diesem Namen läuft Auto-Enthusiasten das Wasser im Mund zusammen. Doch der legendäre „Duetto“ von 1966/67, auch „Osso di Seppia“ (Tin­ten­fisch-Knochen) genannt, begeistert Cineasten ebenso, Dustin Hoff­man bewegte ja den Italo-Road­ster im oskar-gekrönten Film „Die Reifeprüfung“. Eine solche scheint der offene Alfa drei Jahre nach seinem Debüt nun endlich mit dem neuen Turbo-Ben­ziner, vulgo 1750 TBi, abgelegt zu haben. Die Grund-Übeln des Kon­zepts (ho­he Sitzposition, nicht sehr verwindungssteifer Aufbau, trotz Ab­speck­kur zu hohes Ge­wicht) blieben zwar, doch der aufgeladene Vier­zy­linder-Direktein­sprit­zer ist der­art gelungen, dass er sämtliche Triebwerks-Alternati­ven der Spider-Pa­lette (siehe auch Katalog Seite 88) zu Statisten verdammt. Beim Verbrauch schlägt der TBi seine saugenden Benzin-Brüder deutlich, sprich sowohl den phlegmatischen Vierzylinder als auch den durstigen und kaum flotteren All­rad-V6. Und die teureren Diesel? Die mögen auf dem Papier sparsamer sein, doch bei An­schaffung, Antritt & Ausstrahlung können die Nagler dem 1750er nicht das Wasser rei­chen.
Fahren & Fühlen - Praktisch ohne Turboloch schiebt der aufgeladene 1800er-Benziner bullig an, und das über einen weiten Drehzahlbereich, sein Sound dürfte ruhig kerniger sein. Lenkung: direkt & exakt, nicht frei von Antriebeinflüssen und Stößen. Traktion nur bei Nässe nicht OK. Nicht unkomfor­tabel gefedert, dennoch hoher Kurven­speed mög­lich – ohne Tü­cken im Grenz­be­reich. Bremsen kräftig und standfest. Sitzfläche zu stark, Sitzlehne zu schwach konturiert. Platz & Nutz - Bis auf die Innenhöhe gutes Raumgefühl, die hoch montierten Sessel lassen groß Gewachsene auch keine optimale Sitzposition finden. Kofferraum ausreichend ge­räu­mig, aber über eine sehr hohe Ladekante zu befüllen. Kleine Bedien-Schwä­chen, kaum brauchbare Ablagen in Fahrer-Nähe. Auf & Zu - Das vollautomatische E-Verdeck ist langsam und funktioniert nur am Stand, die Fensterheber machen dabei nicht mit. Relativ wenig Verwirbelungen offen (Wind­schott Serie). Praktische Versperr-Ablagen hinter den Sitzen. Karosserie nicht sehr verwindungs­steif. Dran & Drin - Serienmäßig ganz gut bestückt, die Extras sind dazu wirklich fair gepreist. Keine Automatik-Option. Hochwertige Materialien, optisch ordentlich verarbeitet, gelun­genes Styling. Sicher & Grün - Front- und Seitenairbags, dazu ein Knieairbag links (optional auch rechts) sowie ESP und Bremsassistent. Reifendruckkontrolle gegen Aufpreis, nicht aber Isofix. Abgase sauber nach Euro 5-Norm, Testverbrauch auch ob optionaler 18-Zöller deutlich über der Werksangabe. Preis & Kosten - Den Audi TT (ebenfalls mit Stoffdach) gibt’s als Turbo-Benziner schon günstiger, der flottere Z4 von BMW kostet gleich viel, der Mercedes SLK ist teurer – alle drei Deutschen sind nicht ganz so fein bestückt wie der Alfa, bieten aber die deutlich bessere Werthaltung. Durchschnittlicher Garantie-Umfang.
Alfa-Arbeitsplatz: schön und bis auf kleine Bedienschwächen auch ergonomisch ohne Tadel.
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R4, 16V, Turbo, 1742 ccm, 147 kW (200 PS) bei 5000/min, max. Drehmoment 320 Nm bei 2000/min, Sechsgang-Getriebe, Vorderradantrieb, Scheibenbremsen v/h (bel.), L/B/H 4410/1830/1341 mm, Radstand 2528 mm, 2 Sitze, Wendekreis 10,7 m, Reifen­di­mension 225/50 R 17, Tankinhalt 70 l, Reichweite (bis Tankreserve) 635 km, Koffer­raumvolumen 300 l (235 bei Bose-Sound), Leergewicht 1565 kg, zul. Gesamtgewicht 1840 kg, max. Anh.-Last 1450 kg, 0–100 km/h 7,8 sec, 60–100 km/h (im…

5.3

FAZIT

Der fesche Italo-Roadster ist mit neuem Benziner deutlich besser, aber keineswegs perfekt.

Fahren & Fühlen
Platz & Nutz
Auf & Zu
Dran & Drin
Sicher & Grün
Preis & Kosten
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5

Alfa 1750 Spider – bei diesem Namen läuft Auto-Enthusiasten das Wasser im Mund zusammen. Doch der legendäre „Duetto“ von 1966/67, auch „Osso di Seppia“ (Tin­ten­fisch-Knochen) genannt, begeistert Cineasten ebenso, Dustin Hoff­man bewegte ja den Italo-Road­ster im oskar-gekrönten Film „Die Reifeprüfung“. Eine solche scheint der offene Alfa drei Jahre nach seinem Debüt nun endlich mit dem neuen Turbo-Ben­ziner, vulgo 1750 TBi, abgelegt zu haben. Die Grund-Übeln des Kon­zepts (ho­he Sitzposition, nicht sehr verwindungssteifer Aufbau, trotz Ab­speck­kur zu hohes Ge­wicht) blieben zwar, doch der aufgeladene Vier­zy­linder-Direktein­sprit­zer ist der­art gelungen, dass er sämtliche Triebwerks-Alternati­ven der Spider-Pa­lette (siehe auch Katalog Seite 88) zu Statisten verdammt.

Beim Verbrauch schlägt der TBi seine saugenden Benzin-Brüder deutlich, sprich sowohl den phlegmatischen Vierzylinder als auch den durstigen und kaum flotteren All­rad-V6. Und die teureren Diesel? Die mögen auf dem Papier sparsamer sein, doch bei An­schaffung, Antritt & Ausstrahlung können die Nagler dem 1750er nicht das Wasser rei­chen.

Fahren & Fühlen – Praktisch ohne Turboloch schiebt der aufgeladene 1800er-Benziner bullig an, und das über einen weiten Drehzahlbereich, sein Sound dürfte ruhig kerniger sein. Lenkung: direkt & exakt, nicht frei von Antriebeinflüssen und Stößen. Traktion nur bei Nässe nicht OK. Nicht unkomfor­tabel gefedert, dennoch hoher Kurven­speed mög­lich – ohne Tü­cken im Grenz­be­reich. Bremsen kräftig und standfest. Sitzfläche zu stark, Sitzlehne zu schwach konturiert.

Platz & Nutz – Bis auf die Innenhöhe gutes Raumgefühl, die hoch montierten Sessel lassen groß Gewachsene auch keine optimale Sitzposition finden. Kofferraum ausreichend ge­räu­mig, aber über eine sehr hohe Ladekante zu befüllen. Kleine Bedien-Schwä­chen, kaum brauchbare Ablagen in Fahrer-Nähe.

Auf & Zu – Das vollautomatische E-Verdeck ist langsam und funktioniert nur am Stand, die Fensterheber machen dabei nicht mit. Relativ wenig Verwirbelungen offen (Wind­schott Serie). Praktische Versperr-Ablagen hinter den Sitzen. Karosserie nicht sehr verwindungs­steif.

Dran & Drin – Serienmäßig ganz gut bestückt, die Extras sind dazu wirklich fair gepreist. Keine Automatik-Option. Hochwertige Materialien, optisch ordentlich verarbeitet, gelun­genes Styling.

Sicher & Grün – Front- und Seitenairbags, dazu ein Knieairbag links (optional auch rechts) sowie ESP und Bremsassistent. Reifendruckkontrolle gegen Aufpreis, nicht aber Isofix. Abgase sauber nach Euro 5-Norm, Testverbrauch auch ob optionaler 18-Zöller deutlich über der Werksangabe.

Preis & Kosten – Den Audi TT (ebenfalls mit Stoffdach) gibt’s als Turbo-Benziner schon günstiger, der flottere Z4 von BMW kostet gleich viel, der Mercedes SLK ist teurer – alle drei Deutschen sind nicht ganz so fein bestückt wie der Alfa, bieten aber die deutlich bessere Werthaltung. Durchschnittlicher Garantie-Umfang.

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Alfa-Arbeitsplatz: schön und bis auf kleine Bedienschwächen auch ergonomisch ohne Tadel.
R4, 16V, Turbo, 1742 ccm, 147 kW (200 PS) bei 5000/min, max. Drehmoment 320 Nm bei 2000/min, Sechsgang-Getriebe, Vorderradantrieb, Scheibenbremsen v/h (bel.), L/B/H 4410/1830/1341 mm, Radstand 2528 mm, 2 Sitze, Wendekreis 10,7 m, Reifen­di­mension 225/50 R 17, Tankinhalt 70 l, Reichweite (bis Tankreserve) 635 km, Koffer­raumvolumen 300 l (235 bei Bose-Sound), Leergewicht 1565 kg, zul. Gesamtgewicht 1840 kg, max. Anh.-Last 1450 kg, 0–100 km/h 7,8 sec, 60–100 km/h (im 4./5. Gang) xxx/xxx sec, Spitze 235 km/h, Steuer (jährl.) € 811,80, Werkstätten in Österreich 105, Inspektion/Ölwechsel alle 30.000/30.000 km, Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 6,1/11,9/8,2 l, Testverbrauch 9,9 l ROZ 95, CO2 (Norm/Test) 192/231 g/km
Front- und Seitenairbags, Fahrer-Knieairbag, ESP, Bremsas­sis­tent, Überrollbügel, Klimaautomatik, CD-Radio mit Lenkrad-FB, E-Fensterheber, heiz­bare E-Außenspiegel, Alu-Dekor, Bordcomputer, Lederlenkrad, Einparkhilfe h, Nebel­scheinwerfer, FB-Zentralsperre, E-Verdeck mit heizbarer Glas-Heckscheibe, Tempo­mat, Aluräder, Windschott etc.
Beifahrer-Knieairbag € 172,–, Reifendruckkontrolle € 290,–, CD-Wechsler € 409,–, Navigationssystem inkl. Telefon ab € 2574,–, Bose-Sound € 937,–, Schnitt­stel­le Bluetooth/USB/AUX € 330,– (mit Navigation 897,–), Sport-Paket (Brembo-Brems­sättel v, Sportpedale etc.) € 422,–, Metallic-Lack € 713,–, Bi-Xenon-Licht € 1016,–, Carbon-Dekor € 858,–, Ge­päck­netz € 40,–, Fußmatten € 40,–, Alarmanlage € 449,–, Lederpolsterung „Frau Foligno“/„Frau Re­vello“ € 1795,–/2785,– (Vollleder 3986,–/4976,–), Licht- und Re­gensensor € 422,–, Vordersitze el. verstell- und be­heizbar inkl. Memory sowie el. klappbare Außen­spiegel € 1399,–, 18-Zoll-Aluräder mit Bereifung 235/45 € 778,– (19 Zoll € 1822,–) etc.

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