Dennoch wirkt der Plug-In Hybrid nie angestrengt. Ganz im Gegenteil, die satte Leistung zeigt sich in Form von ständiger Souveränität. Das passt ausgezeichnet zum komfortablen Charakter des Nobel-Kraxlers, der eher Richtung Range Rover denn BMW X5 schielt. Das Zusammenspiel der beiden Aggregate funktioniert tadellos, die Automatik schaltet weich, das Fahrwerk gibt sich stets komfortabel, und der Innenraum besticht mit weich gepolsterter Wohlfühl-Atmosphäre.
Fahrwerk & Traktion – Trotz antiquierter Fahrwerkskonstruktion mit Blattfedern hinten satte Straßenlage, das optionale Luftfeder-Fahrwerk für viel Komfort. Trotz angenehm direkter und gefühlvoller Lenkung fühlt sich der Wagen dennoch schwer an. Untersteuern im Grenzbereich, Traktion im 4WD-Modus kein Problem, gute Bremsen.
Stock & Stein – Der 4×4-Gelände-Modus macht den XC90 zum überraschend talentierten Kraxler. Dabei wird die Motorsteuerung geändert, auf konstanten Allradbetrieb gestellt und die Bodenfreiheit erhöht (bei Luftfederung).
Cockpit & Bedienung – Der zentrale Touchscreen mit Smartphone-ähnlicher Bedienung bündelt alle Funktionen, reagiert schnell und ist (am Stand) intuitiv zu bedienen. Volldigitale, gut ablesbare Kombiinstrumente. Sehr gute Sitze, Übersicht ob massiver C-Säulen eingeschränkt. Ausreichend Ablagen.
Innen- & Kofferraum – In Reihe eins und zwei massig Platz, in der dritten Reihe nur bis etwa 1,7 Meter Körpergröße bequem. Großer, dank einzeln verschieb- und kippbarer Fondsitze einfach und variabel erweiterbarer Kofferraum – ohne Abstriche wegen Hybrid-Antrieb.
Dran & Drin – In der teuren Topausstattung „Inscription“ gut ausstaffiert (Ausnahme: Sitzheizung optional). In der Aufpreisliste interessante Pakete zu angemessenen Preisen. Als Hybrid nur mit sieben Sitzen erhältlich. Feine Materialien, Verarbeitung top.
Schutz & Sicherheit – Knieairbag ist ebenso Serie wie alle sonst üblichen Luftpolster, der Notbrems-Assistent, die Verkehrszeichen-Erkennung und der Spurhalte-Assistent. Weitere Assistenten gegen Aufpreis.
Sauber & Grün – Praxis-Verbrauch fernab der Werksangabe, dennoch respektabel. E-Reichweite im Test rund 20 Kilometer (Stadt).
Preis & Kosten – BMW X5 40e und Mercedes GLE 500 e sind eine Spur günstiger, der Porsche Cayenne S e-Hybrid ist etwas, der Range Rover Hybrid deutlich teurer. Zwei Jahre Standard-Garantie, fünf Jahre auf die Hybrid-Komponenten. Dank NoVA-Befreiung um 470 Euro günstiger als der 320 PS starke Benziner. Werthaltung fraglich.

Technik
Serienausstattung
Extras
Offroad-Daten: Quasi-Allradantrieb über E-Motor an der Hinterachse zuschaltbar, Böschungswinkel v/h 23,8°/23,3°, Rampenwinkel 21,3°, Bodenfreiheit 238 (267 mit Luftfederung) mm, Wattiefe 450 mm