Einweihen durfte Kias neue Kompakt-Plattform der exzentrische Soul, der Venga soll nun Stückzahlen bringen. Das Konzept dazu: viel Platz und hohe Variabilität. Außen wie innen wirkt der Venga unauffällig sympathisch. Klare Linien, tadellose Ergonomie, kein unnötiger Firlefanz. Die 2:1 verschiebbare Rückbank senkt sich beim Vorklappen der Lehnen selbsttätig ab. Dank verstellbarem Kofferraumboden bleibt die Ladefläche somit eben. Fahrwerk und Komfort sind Durchschnitt, die Sitze langstreckentauglich und komfortabel.
Der Venga ist hoch und kein Leichtgewicht. Ab etwa 80 km/h muss sich der 90 PS-Diesel daher hör- und fühlbar anstrengen, was den Verbrauch in die Höhe treibt. Auf der Autobahn können schon einmal acht Liter durchrinnen, bei moderatem Tempo sind es fünf bis sechs. Auch wenn das serienmäßige Start/Stopp-System den Motor unseres Testwagens – bei zugegeben winterlichen Temperaturen – kein einziges Mal abstellte.
Wirklich billig ist die Topversion des Venga nicht. Doch echte Konkurrenz gibt es wenig, und die kommt an Ausstattung und Raumangebot des Koreaners kaum heran. Von Kias sieben Jahren Garantie ganz zu schweigen.
Fahren & Fühlen – Der brummige 1400er-Diesel entwickelt nur zwischen 2000 und 4000 Touren brauchbaren Schub. Mäßige Fahrleistungen. Schaltung leichtgängig, große Gang-Sprünge. Präzise, in der Mittellage etwas gefühllose Lenkung. Straffes, etwas poltriges Fahrwerk, neutrales Fahrverhalten, leichte Lastwechselreaktion. Tadellose Bremsen. Bequeme Sitze mit wenig Seitenhalt.
Platz & Nutz – Bis auf die Fondbreite großzügiges Platzangebot. Großer, glattflächiger Kofferraum. Rückbank 2:1 verschiebbar, Lehnen neigungsverstell- und umlegbar, variabler Boden und ebene Ladefläche. Viele brauchbare Ablagen, auch im Fond. Vernünftige Sitzposition. Schlechte Karosserie-Übersicht, die massive A-Säule stört zudem den Blick in Linkskurven.
Dran & Drin – Als „Active Pro“ bis hin zur Rückfahrkamera generös bestückt, doch nur drei (preisgünstige) Extras. Optisch ansprechender, harter Kunststoff, adrettes Teilleder. Verarbeitung ohne Mängel.
Sicher & Grün – Alle gängigen Airbags und E-Fahrhilfen Serie. Noch kein NCAP-Crashergebnis, Kia rechnet mit fünf Sternen. Verbrauch bei Autobahntempo hoch, sonst im Rahmen. Abgase sauber nach Euro 5.
Preis & Kosten – Die Topversionen von Ford Fusion und Renault Grand Modus sind etwas billiger, doch sparsamer bestückt, der etwas stärkere Nissan Note kostet mehr. Die einzigartige Siebenjahres-Garantie sollte sich auch auf die Werthaltung positiv auswirken.
R4, 16V, Turbo, 1396 ccm, 66 kW (90 PS) bei 4000/min, max. Drehmoment 220 Nm bei 1750–2750/min, Sechsgang-Getriebe, Vorderradantrieb, Scheibenbremsen v/h (v bel.), L/B/H 4068/1765/1600 mm, Radstand 2615 mm, 5 Sitze, Wendekreis 10,4 m, Reifendimension 205/55 R 16, Tankinhalt 48 l, Reichweite (bis Tankreserve) 680 km, Kofferraumvolumen 440/570–1253 l, Leergewicht 1320 kg, zul. Gesamtgewicht 1800 kg, max. Anh.-Last 1300 kg, 0–100 km/h 16,1 sec, 60–100 km/h (im 4./5. Gang) 10,5/15,9 sec, Spitze 167 km/h, Steuer (jährl.) € 277,20, Werkstätten in Österreich 91, Inspektion/Ölwechsel alle 30.000 km, Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 5,2/4,0/4,5 l, Testverbrauch 6,5 l Diesel, CO2 (Norm/Test) 117/171 g/km
Front-, vordere Seiten- und durchgehende Kopfairbags, ABS, ESP, Bremsassistent, Klimaautomatik, MP3/CD-Radio mit 6 LS, Bluetooth-Freisprecheinr., Außenspiegel el. verstell-, beheiz- und klappbar, E-Fensterheber, Bordcomputer, Tempomat, Einparkhilfe h, Rückfahrkamera, Multifunktions-Lederlenkrad, Lenksäule längs- und höhenverstellbar, Teilleder-Polsterung, Sitzheizung v, Berganfahrhilfe, aut. abblend. Innenspiegel, Lichtsensor, Nebelscheinwerfer, Aluräder, FB-Zentralsperre etc.
Navigation € 800,–, Metallic-Lack € 400,–, E-Schiebedach € 900,–