Die Formel 1 ist heute die technologisch fortschrittlichste Rennserie der Welt. Im Verlauf der letzten Jahrzehnte sind die Boliden des Rennzirkus schneller, sicherer und technologisch anspruchsvoller geworden. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Entwicklungsgeschichte der Formel 1 Autos von ihren Anfängen bis heute.
Die Anfänge der Formel 1: Die ersten Rennwagen
Die Anfänge des Grand-Prix-Sports reichen bis in die 1920er-Jahre zurück. Damals waren die ersten Rennwagen noch einfach konstruiert und wurden oft von den Fahrern selbst gebaut. Zunächst gab es noch keine offizielle Weltmeisterschaft und keine speziellen Regeln für den Bau der Autos. Auch die Möglichkeit, mit Bwin Live Sportwetten auf die Ergebnisse der Rennen zu setzten, war damals noch in weiter Ferne.
Später wurde jedoch die Idee geboren, eine Weltmeisterschaft für Rennwagen einzuführen. Die erste offizielle Formel 1-Weltmeisterschaft wurde 1950 ausgetragen. In der Anfangszeit gab es noch wenige Regeln und Anforderungen an die Konstruktion der Autos und gar keine an deren Sicherheit. Aber mit der zunehmenden Etablierung der Weltmeisterschaft wurden mehr und mehr Regeln eingeführt und die Autos wurden schneller und sicherer.
Die 50er und 60er Jahre: Die Ära der Silberpfeile
Um 1950 und 1960 dominierten Mercedes mit seinen aerodynamisch optimierten Rennwagen, den Silberpfeilen, die Formel 1. Flache Karosserien und die Verwendung von Aluminium und Magnesium machten die Autos leichter und schneller. Aerodynamische Verbesserungen, vor allem aber immer höhere Motorleistungen trugen dazu bei, die Geschwindigkeit zu erhöhen.
Mit technologischen Innovationen prägten Ferrari und Mercedes die Entwicklung der Formel 1 und demonstrierten, wie wichtig es ist, in die Entwicklung von Rennwagen zu investieren. Die Ära der Silberpfeile bleibt bis heute ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Formel 1.
Die 70er und 80er Jahre: Einführung von neuen Materialien
Während der 1970er und 1980er Jahre führte die Formel 1 neue Materialien wie Karbon und Titan ein, die leichter und haltbarer waren als herkömmliche Materialien. Eine Revolution war 1981 der McLaren MP4/1 als erstes, komplett aus Karbon gefertigtes Formel 1-Auto, das im Vergleich zu den bisherigen Aluminium-Chassis völlig neue Standards in Sachen Sicherheit setzte. Mit der Einführung von Motoren mit Turbolader durch Renault ab 1977 wurde eine weitere wichtige Innovation vorgestellt, welche die Performance der Boliden trotz des vom Reglement verlangten geringeren Hubraums allmählich verbesserte.
Eine weitere wichtige Entwicklung, die dazu beitrug, die Autos schneller zu machen, war die Nutzung des Ground-Effects. Diese Technologie kanalisierte den Luftstrom unter dem Auto, um den Abtrieb zu erhöhen. So erhielten die Rennwagen mehr Grip und Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten. Vor allem seit dieser Zeit prägt die Formel 1 der Kampf zwischen den Entwicklern der Teams und den Regelhütern der obersten Motorsportbehörde FIA. Die einen versuchen die Autos immer schneller zu machen, die anderen überprüfen streng und verbieten Entwicklungen immer wieder, um die Sicherheit nicht zu gefährden.
Die 90er Jahre: Einführung von elektronischen Systemen
Anfang der 90er wurden in der Formel 1 mehrere elektronische Systeme eingesetzt, etwa aktive Fahrwerke, Traktionskontrollen und ABS. Diese Systeme wurden jedoch ab 1994 alle wieder verboten, lediglich die Servolenkung blieb erlaubt und ist das bis heute. Ein Name, welcher mit diesem Jahrzehnt unweigerlich verbunden ist, ist Michael Schumacher.
Kein anderer prägte diese Zeit so sehr wie der Deutsche und sein Ferrari-Team. Schumacher und Ferrari waren für ihre technischen Innovationen bekannt, darunter die Einführung von Schaltwippen am Lenkrad. Im selben Zeitraum gewannen zur Optimierung von Leistung und Effizienz der Autos die Nutzung von Daten und Telemetrie zunehmend an Bedeutung.
Die 2000er Jahre: Die Einführung von Hybrid-Motoren
Durch die Einführung von Hybridmotoren in der Formel 1 in den 2000er Jahren konnte via zusätzlichem Elektromotor und Batterie (KERS) kurzzeitig mehr Leistung abgerufen und ganz allgemein der Kraftstoffverbrauch gesenkt werden. Gleichzeitig sorgte die Umsetzung der neuen Regeln (weniger aerodynamischer, aber mehr mechanischer Grip) dafür, dass wieder mehr Überholmanöver zu sehen waren.
Die Teams nutzten immer bessere Datenanalysen und Simulationen, um die Fahrzeugabstimmung und die Rennstrategie zu verbessern. Ab 2011 wurde DRS eingeführt, damit duften die Piloten den Heckflügel auf einem vorgegebenen geraden Streckenabschnitt flach stellen, wenn sie weniger als eine Sekunde Abstand zum Vordermann hatten. Dieses System erleicht noch heute das Überholen und sorgt somit für mehr Spektakel.
Die aktuelle Entwicklung: Formel 1 Boliden heute
Mit Entwicklungen wie dem seit der Saison 2018 verpflichtenden Halo-System aus Titan wurde die Sicherheit der Fahrer erhöht und auch an der Aerodynamik wird immer weiter gearbeitet. Die modernen Formel 1-Autos sind die effizientesten und technologisch anspruchsvollsten Rennwagen, die je gebaut wurden. Siehe im Bild ganz oben den Aston Martin AMR23, den Fernando Alonso im Eröffnungsrennen 2023 auf den dritten Platz pilotierte.
Die Verbesserung der Hybridtechnologie sorgt für einen geringeren Kraftstoffverbrauch und mehr Performance. 2022 gab es wieder große Regel-Ännderungen: Markant sind die breiteren Reifen samt größerer Räder (18 statt 13 Zoll), aber auch das reduzierte Flügelwerk, das wiederum den aerodynamischen Grip senkt, was knapperes Hintereinanderfahren samt mehr Überholmöglichkeiten erlaubt.
Ironischerweise war aber gerade die Sasion 2021, also vor den einschneideneden Regeländerungen, eine der spannendsten in der Geschichte der Formel 1: Ins letzte Rennen gingen Max Verstappen und der siebenfache Weltmeister Lewis Hamilton (im Bild oben im Mercedes W10 von 2019) punktegleich. Erst in der letzten Runde konnte Verstappen nach einer fragwürdigen Entscheidung des Rennleiters Hamilton überholen und sich damit erstmals zum Weltmeister krönen.
Die aktuellen Entwicklungen verdeutlichen, dass die Formel 1 immer auf dem technisch neuesten Stand ist und wohl auch im aktuellen Rennkalender mit noch besseren Boliden aufwarten wird. So hat die FIA angekündigt, dass ab der Saison 2026 nur noch klimaneutrale E-Fuels in den Boliden zum Einsatz kommen dürfen. Wussten Sie übrigens, für wieviel Prozent des CO2-Ausstoßes in der Formel 1 die Rennwagen selbst verantwortlich sind? Für 0,7 Prozent. Die restlichen 99,3 Prozent emittieren die anreisenden Teams und Zuschauer.
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