Fiat Panda 4×4 1,2 Climbing

23. November 2007
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Tests

FAHRZEUGDATEN

Marke:Fiat
Klasse:Kleinwagen
Antrieb:Allrad
Treibstoff:Benzin
Leistung:60 PS
Testverbrauch:8,3 l/100km
Modelljahr:2005
Grundpreis:13.500 Euro

Nun auch wieder mit Allrad zu haben: Kult-Kiste Fiat Panda

Auch wenn der neue Panda 4×4 mit seinem Vorgänger nur den Namen teilt, so gibt es doch eine Eigenschaft, die beide Generationen vereint: Bei keinem anderen Auto kommt man günstiger zu vier angetriebenen Rädern, konkret startet der Allrad-Floh bei 11.990 Euro. Auch die getestete Top-Version namens Climbing” unterbietet nur der spartanische Lada Taiga. Mit dem Panda bekommt man natürlich ein um Welten moderneres Auto mit mehr Platz und den deutlich besseren Straßenfahr-Eigenschaften. Denn so wirksam der Allradantrieb im Schnee oder leichten Gelände auch ist, so unbemerkt verhält er sich im normalen Alltagsbetrieb. Bei vollem Lenkeinschlag verspannt sich der Antriebsstrang zwar etwas, von seinen tollen City-Meriten hat der Panda aber sonst nichts eingebüßt.
Und im Grunde kommen die 60 Benziner-PS mit dem Vierradantrieb gut zurecht, natürlich schlagen sich die im Vergleich zur Frontantriebs-Version über 100 Kilo Mehrgewicht und der aufgrund des höher gelegten Fahrwerks schlechtere Luftwiderstand auf die Fahrleistungen nieder. Daher wurde der 4×4 auch deutlich kürzer übersetzt, was allerdings bei höherem Tempo den Verbrauch kräftig steigen lässt. Ein Problem, das sich mit dem demnächst erhältlichen 1300er-Diesel (70 PS und 145 Nm) lösen sollte.

TECHNIK
R4, 8V, 1242 ccm, 44 kW (60 PS) bei 5000/min, max. Drehmoment 102 Nm bei 2500/min, Fünfgang-Getriebe, Allradantrieb, vorne: Dreiecksquerlenker, Stabili-sator, Federbeine, hinten: Längslenker, Schraubenfedern, Teledämpfer, Scheibenbremsen v/h (v bel.), ABS, L/B/H 3574/ 1605/1632 mm, Radstand 2305 mm, 5 Sitze, Wendekreis 9,6 m, Servo, Reifendimension 185/65 R 14, Tankinhalt 30 l, Reichweite (bis Tankreserve) 305 km, Kofferraumvolumen 230-780 l, Leergewicht 980 kg, zul. Gesamtgewicht 1425 kg, max. Anh.-Last 800 kg, 0-100 km/h 20,0 sec, 60-100 km/h (im 4. Gang) 13,7 sec, Spitze 145 km/h, Steuer (jährl.) EUR 132,-, Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 7,9/5,8/ 6,6 l, Testverbrauch 8,3 l ROZ 95
Preis: EUR 13.500,-

FAHREN & FÜHLEN
Der Zweiventiler springt spontan an, gibt sich aber nur im Leerlauf kultiviert. Bereits ab niedrigen Drehzahlen ist er akustisch äußerst präsent. Genug Drehmoment für leichte Offroad-Passagen, auf der Autobahn geht´s aber nur zäh voran. Nicht übermäßig exakte, aber direkte Lenkung mit genug Rückstellkräften, im City-Modus sehr leichtgängig. Schaltung: kurzwegig exakt, etwas hakelig, der Schalthebel ist angenehm hoch positioniert. Ausreichend dimensionierte und gut dosierbare Bremsen, das höher gelegte Fahrwerk ist straff abgestimmt und untersteuernd ausgelegt. Das Heck ist nicht frei von Lastwechsel-Tendenzen, sie sind aber leicht wieder abzufangen. Top-Traktion dank Allrad. Ausreichend groß dimensionierte, aber zu schwach konturierte Sitze mit etwas fummeliger Höhenverstellung.

PLATZ & NUTZ
Im Klassenvergleich bietet der Panda mehr Platz als die Konkurrenz, zu klein geraten sind nur die Innenbreite und der Fond-Knieraum. Ausreichend großes Gepäckabteil, erweiterbar mittels umlegbarer Fonflehne. Letztere ist gegen Aufpreis im Verhältnis 2:1 geteilt klappbar, auch die verschiebbare Rückbank kostet extra. Zu klein geraten: Kraftstoff-Tank, Türausschnitte (für große Personen), Außenspiegel. Stadt-Plus: leichtes Rangieren dank sehr guter Rundumsicht und kleinem Wendekreis. Bis auf fummelige Bordcomputer-Bedienung durchwegs gute Ergonomie, gute Sitzposition.

DRAN & DRIN
Serie beim “Climbing”: FB-Zentralsperre, E-Fensterheber vorne, E-Außenspiegel, Unterfahrschutz und Dachreling. Aufpreispflichtig: Nebelscheinwerfer, geteilt umlegbare Rückbank, Klimaanlage oder -automatik, Radiovorbereitung, CD-Radio und Navigationssystem. Empfehlenswert ist das “Adventure”-Paket (enthält um 1200 Euro Aluräder, Nebelscheinwerfer, Klimaautomatik und CD-Radio). Gute Verarbeitung, fast durchwegs billige Materialien, sympathisches Design.

SICHER & GRÜN
Ab Werk: Frontairbags, ABS, vier Dreipunktgurte und ebenso viele Kopfstützen (reichen vorne bis 1,80 m und hinten bis 1,70 m). Gegen Aufpreis: vordere Seitenairbags, durchgehende Kopfairbag-Vorhänge, Isofix-Halterungen (nur in Verbindung mit geteilt umlegbaren Fondlehnen) sowie fünfter Dreipunktgurt inklusive Kopfstütze. Gar nicht erhältlich: ESP, Bremsassistent. Grün-Check brav absolviert, Verbrauch überland hoch.

PREIS & WERT
Bis auf den rustikalen Lada Niva ist der Panda auch in der teureren Climbing-Ausstattung der günstigste Allradler am Markt, in der kargen Basis-Version schlägt er ihn sogar. Konkurrenten vom Schlage Subaru Justy, Suzuki Ignis oder Renault Kangoo sind zwar teils deutlich teurer, haben dafür aber um die 90 PS. Gute Werthaltung zu erwarten. Zwei Jahre Neuwagen- und Mobilitäts-Garantie (gegen Aufpreis auf fünf Jahre erweiterbar), zwölf Jahre Antidurchrost-Versprechen. Service alle 20.000 Kilometer, dichtes Werkstatt-Netz.

ALLES-AUTO-TESTURTEIL :
Der billigste Allradler ist vor allem in der Stadt ein vollwertiges Ganzjahres-Auto.


Foto: Len Vincent

Diesen Test finden Sie in ALLES AUTO 3/2005