Nach dem i20 in der Jänner/ Februar-Ausgabe gastierte nun der Tucson als GO! bei uns, im Vorjahr war der Kompakt-SUV mit etwas über 3000 Einheiten der mit Abstand meistverkaufe Hyundai hierzulande. Zu haben ist die Jubel-Edition nur als handgeschalteter Basis-Benziner – und man bekommt hier vereinfacht ausgedrückt mehr Ausstattung fürs gleiche Geld.
Mit dem getesteten Fronttriebler (gegen faire 2000 Euro Aufpreis gäbe es als Option noch Allradantrieb) markiert der GO! den Einstieg in die Welt des Tucson – ein familientauglicher SUV um 37.990 Euro, das klingt jedenfalls ziemlich fair. Zumal die Ausstattung durchaus passabel ist, Spielraum zum Aufrüsten gibt es freilich keinen, allein Sonderlacke finden sich unter den Werks-Extras.
Testwagen mit Sechsgang-Handschaltung
Und wie lebt es sich mit 150 PS, drei Pedalen, Basis-Mitgift und ohne Multimedia-Overkill? Ganz ehrlich: Es geht einem kaum etwas ab. Klar, bisweilen wünscht man sich etwas mehr Leistung (und im Winter vielleicht das eine oder andere Mal bessere Traktion), in der Stadt oder im Stau eine komfortable Automatik oder generell etwas mehr Verwöhn-Features – doch die Bedienung ist 1A und die (Assistenz-)Technik lässt einen in der Regel in Ruhe. Autofahren wie man es die längste Zeit gewohnt war, möchte man sagen.
Und bei rationalen Fakten kann der Tucson nach wie vor überzeugen: Das Platzangebot – egal ob für Passagiere oder Gepäck – ist tadellos, die Verarbeitung macht einen ordentlichen Eindruck, und im Konkurrenz-Umfeld ist der GO! preislich gut positioniert.
Hyundai war im Vorjahr beim Neuwagen-Verkauf hierzulande die Nummer eins unter den asiatischen Marken (als einziger schaffte man die 10.000 Stück-Marke), dieses Ziel hat man sich auch heuer gesetzt. Und natürlich eine erfolgreiche EM für die rot-weiß-rote Nationalmannschaft – doch diesen Wunsch hegen ja nicht nur die Damen und Herren aus dem Importeurs-Team. Wenn in Deutschland gekickt wird, sollte übrigens schon das Facelift-Modell des Tucson am Markt sein, sichtbare Updates wird freilich nur der Innenraum erfahren.
Die genaue Bewertung des Test MG4 Electric XPower lesen Sie unten. Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe April 2024 von Alles Auto, hier online zu bestellen.
Foto: Robert May
Motor & Getriebe
Der Vierzylinder motiviert den kompakten SUV ausreichend souverän – zumal, wenn man den kultivierten Turbo-Motor brav auf Drehzahl hält. Problemlos zu schaltendes, gut gestuftes Getriebe.
Fahrwerk & Traktion
Ordentlich abgestimmtes Fahrwerk mit genug Komfort, dabei in flotten Kurven ohne viel Wanken – und leichter Lautwechsel-Anfälligkeit (kein Problem fürs ESP). Lenkung: leichtgängig, präzise, durchaus direkt. Sehr gut zu dosierende Bremsen, auf trockener Fahrbahn keine Traktions-Probleme.
Bedienung & Multimedia
1A-Sitzposition, Möbel mit ordentlichem Seitenhalt. Digital-Instrumente gut ablesbar, für jeden Fahr-Modus (Sport, Eco, Normal) gibt es eine eigene Farbgebung. Zentraler Touchscreen ebenfalls scharf, dazu ausreichend groß – das Multimediasystem ist recht einfach zu durchschauen. Genug echte Knöpfe und Drehregler, gute Sprachsteuerung, USB-Slots auch hinten. Praktische Auto Hold-Funktion bei jedem Neustart zu aktivieren. Ausreichend Ablagen. Induktives Handyladen nur übers Zubehör, Park-Piepser nur hinten.
Innen- & Kofferraum
Ordentliche Platzverhältnisse in beiden Reihen, im Fond fast schon üppige Beinfreiheit. Sehr großer Kofferraum – erweiterbar über 2:1:2-Umlege-Lehnen (diese sind auch neigungsverstellbar), dank doppeltem Boden bleibt die Ladefläche stets eben. Für manche ein kleines Minus: beim GO! gibt es keine E-Heckklappe.
Dran & Drin
In der Basis-Ausstattung passabel bestückt – Highlights sind Sitz- und Lenkrad-Heizung. Keine Extras, Verwöhnte müssen etwa auf Lederpolsterung, E-Sitze, Onboard-Navi, Panoramadach, schlüssellosen Zugang oder Rundumkamera verzichten. Mehr Mitgift gibt es nur mit Automatik (Aufpreis in Summe 5000 Euro). Lediglich Rot aufpreisfrei, Weiß kostet 220 Euro, dazu gibt’s ein paar Metallic-Farben. Solide Verarbeitung, gefällige Materialien.
Schutz & Sicherheit
Zentral-Airbag vorne als Luftpolster-Highlight, dazu ein paar Assistenzsysteme – mehr elektronische Helferlein gibt es nur bei Automatik und höherwertiger Ausstattung.
Preis & Kosten
Konkurrenz-Check: Plattform-Bruder Kia Sportage ist bei etwas besserer Mitgift eine Spur günstiger. Schwächer und deutlich billiger: Citroën C5 Aircross & Renault Austral. Minimal teurer, etwas generöser ausgestattet, aber spürbar kleiner: der Seat Ateca. Hyundai-Atout: fünf Jahre Garantie ohne Kilometer-Begrenzung. Jahresservice Pflicht (Flatrate 250 Euro). Durchaus dichtes Werkstatt-Netz. Verbrauch absolut im Rahmen.
Technik
Serienausstattung
Extras
Scheibenbremsen v/h (v bel.), L/B/H 4500/1865/1650 mm, Radstand 2680 mm, 5 Sitze, Wendekreis 11,4 m, Reifendimension 235/55 R 18, Tankinhalt 54 l, Reichweite 710 km, Kofferraumvolumen 620–1799
Leergewicht (EU) 1540 kg, zul. Gesamtgewicht 2050 kg, max. Anh.-Last 1650 kg, 0–100 km/h 10,3 sec, 60–100 km/h (im 4./5. Gang) 8,0/11,0 sec, Spitze 189 km/h, Steuer (jährl.) € 823,25, Werkstätten in Österreich 129, Service alle 15.000 km (mind. 1x/Jahr), WLTP-Normverbrauch kombiniert 6,6 l, Testverbrauch 7,6 l ROZ 95, CO2 (Norm/Test) 150/175 g/km