Der AWD gastierte auch im Test bei uns, im Aufpreis von 3000 Euro sind noch Headup-Display und Adaptiv-Dämpfer inkludiert. Kein Wunder, dass 70 Prozent der Kunden zur Top-Version greifen. Und vielleicht auch der eine oder andere Model 3-Interessent schwach werden könnte, denn um ähnliches Geld gibt es bei BYD mehr Power, mehr Ausstattung – und obendrein mehr Service-Stützpunkte. Die Sechsjahres-Garantie und das starke Aftersales-Service des Importeurs könnten Zweifler ebenfalls überzeugen – und über so manche kleine Schwäche des Seal hinwegsehen lassen.
Die genaue Bewertung des Test BYD Seal lesen Sie unten. Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe April 2024 von Alles Auto, hier online zu bestellen.
Foto: Robert May
Motor & Getrieb
Die beiden leisen E-Motoren schieben massiv, aber nie aggressiv an. Nur zwei Rekuperationsstufen, mit der stärkeren ist kein Ein-Pedal-Fahren möglich.
Fahrwerk & Traktion
Die Adaptiv-Dämpfer arbeiten auch im Sport-Modus durchaus komfortabel. In flotten Kurven recht lang neutral, aber lastwechselanfällig. Gelungene Lenkung, gut dosierbare Bremsen, Top-Traktion.
Bedienung & Multimedia
Dank vielfach verstellbarem Piloten-Sessel gute Sitzposition. Scharfe, gut ablesbare Displays – der große zentrale Touchscreen ist rasch durchschaut, reagiert aber nicht immer auf „Wischen“. Dazu gute Sprachsteuerung plus genug echte Knöpfe und Drehregler. Fein: zwei induktive Ladeschalen, USB-Slots auch hinten, Vehicle-to-Load, via App Vorklimatisieren möglich (inklusive Sitz- und Lenkrad-Heizung).
Innen- & Kofferraum
Ordentliche Platzverhältnisse, Fond-Passagiere haben mehr als genug Kniefreiheit, sitzen aber ob der Akkus mit stärker angewinkelten Beinen. Kofferraum gut nutzbar, ausreichend groß, kleine Stufe nach Umlegen der 2:1-Lehnen. Dazu unter der vorderen Haube brauchbarer „Frunk“.
Dran & Drin
In der einzigen Ausstattungs-Variante ziemlich lückenlos bestückt – da geht einem kaum etwas ab. Spezieller Grau-Lack als einziges Extra. Solide Verarbeitung, überraschend hochwertige Materialien.
Schutz & Sicherheit
Reichhaltiges Airbag-Aufkommen, dazu praktisch alle klassenüblichen Assistenzsysteme an Bord – die auch recht gut funktionieren.
Sauber & Grün
Praxis-Reichweite mehr als brauchbar – an Gleichstrom können bis zu 150 kW gezogen werden (37 Minuten dauert dann eine 80 Prozent-Füllung), in Sachen Wechselstrom ist bei 11 kW Schluss.
Preis & Kosten
Bei etwas mehr Mitgift preislich auf dem Niveau des schwächeren Tesla Model 3, deutlich teurer kommt ein vergleichbarer BMW i4. Fein: sechs Jahre oder 150.000 Kilometer Garantie (Batterie acht Jahre bzw. 200.000 Kilometer). Strom-Verbrauch recht at-traktiv. Im Vergleich zu Tesla dichtes Werkstatt-Netz.
Technik
Serienausstattung
Extras
L/B/H 4800/1875/1460 mm, Radstand 2920 mm, 5 Sitze, Wendekreis 11,4 m, Reifendimension 235/45 R 19, Kofferraumvolumen v/h 53/400 l, Leergewicht (EU) 2185 kg, zul. Gesamtgewicht 631 kg, max. Anh.-Last 1500 kg
0–100 km/h 3,8 sec, 60–100 km/h 3,4 sec, Spitze 180 km/h, Steuer (jährl.) keine, Werkstätten in Österreich 28, Service alle 20.000 km (mind. 1x/Jahr), WLTP-Normverbrauch kombiniert 18,2 kWh, Testverbrauch 19,4 kWh, Reichweite Norm/Test 520/425 km, Ladedauer bei 11 kW (100%) 7:30 Std, bei 150 kW Gleichstrom (80%) 37 Min