Es war einmal im schönen Jahre 1986, als der erste BMW M3 das Licht der Welt erblickte. Es gibt wohl kaum ein Auto, das bis heute dermaßen begeistern kann, und das weltweit eine dermaßen große Fangemeinde hat. Jedenfalls brachten wir genau deswegen vor zehn Jahren zum zwanzigjährigen Jubiläum des ersten echten Sport-Dreiers eine Klassikgeschichte dazu. Fotografiert auf einem damals stillgelegten Straßenabschnitt, mit einem wunderschönen Exemplar eines Freundes des Hauses. Also man kannte sich und arbeitete natürlich wie die Profis. Und dennoch: Die goldene Regel, dass nie, aber wirklich nie außer dem Fahrer noch eine andere Person im Auto sitzt, wurde gnadenlos gebrochen. Wie konnte das nur passieren? Sagen wir: Die Sache mit der Erderwärmung klappte auch schon 2006 nicht so richtig. In der ersten Juniwoche vor zehn Jahren war es dermaßen kalt, dass der Beifahrer (der den Besitzer zum Shooting begleitete) nach zwei Stunden wartend im Freien zitternd die Nase voll hatte und sich in den BMW schwang. Der Begriff des Heizens mit einem M3 bekommt unter diesen Aspekten eine ganz neue Bedeutung.
Jedenfalls war das Wetter damals auch schon sehr launenhaft, denn siehe da, nur einen Tag später brannte die Sonne schon wieder gnadenlos herunter. Das war aber auch wieder ärgerlich, denn für unseren nächsten Kandidaten benötigten wir unbedingt noch ein wenig Nässe. Und zwar in der grauslichsten Form, die man sich vorstellen kann: dreckiger, schleimiger und einfach nur ekelhafter Gatsch. Wie sollte man einen Geländeschnuffel wie die zweite (und letzte) Auflage des Daihatsu Terios denn noch besser in Szene setzen? Echte Offroad-Partien liegen weder dem etwas feigen Redakteur noch dem etwas brustschwachen Auto, also lässt man es einfach ein wenig spritzen – das schaut auf den Fotos sehr dynamisch und vor allem männlich aus. Ja, und dann taucht man mit seinem knuddeligen Terios in eine Pfütze, und der damals noch sichtlich mit Babyspeck bestückte Schreiberling erweckte den Eindruck, es handele sich hierbei um den Teletubby-Express. Ach ja, das Fazit von damals: „Bis auf den zähen Motor eine gelungene Neuauflage.“ Offensichtlich.
Keine Neuauflage, sondern ein komplett neues Modell, das war der VW Eos. Das Klappdachcabrio, mit dem VW das Golf Cabrio ersetzen wollte, was ebenso wenig funktionierte, wie mit dem Touran den Golf Variant obsolet zu machen. Aber, und das ist ja der eigentliche Witz an den sogenannten Flops der Autogeschichte: Sie leben dennoch ewig, also haben die Kritiker scheinbar null Ahnung vom Kaufverhalten der Zielgruppe. Der Eos lief tatsächlich bis heuer in Portugal vom Band, und das können wir rückblickend sagen: Die Letztfassung war um Lichtjahre besser als die Urversion. Die war nämlich nicht nur mit faden Rädern und einem einfallslosen Rot-Ton bestückt. Der grausliche Zweiliter-Direkteinspritzer OHNE Turboaufladung und mit 150 PS hatte zudem das große Talent, über das komplette Drehzahlband gleichmäßig schlecht zu gehen. Wie war das noch mal – die Turbomotoren von heute haben einige Eigenschaften der Saugmotoren verlernt? Ja, zum Glück. Ausnahmen wie der M3 bestätigen die Regel.