In der Neuauflage auch als Diesel und mit fünf Türen zu haben: Kult-Kraxler Jeep Wrangler
Der beste Wrangler aller Zeiten, keine Frage. Ab sofort gibt´s ja elektrische Fensterheber und auf Wunsch sogar Multimedia-Hightech, Diesel und bei Bedarf sogar fünf Türen, vier Airbags und serienmäßig sogar ESP. Dazu wurde die neue Generation steifer, erhielt eine breitere Spur und andere Dämpfer. Damit fährt sich der Ur-Jeep so gut wie noch nie, aber dennoch so schlecht wie kaum ein anderes Straßenauto.
Starrachsen, Kugelumlauflenkung und fixer Allrad sind Relikte aus längst vergangenen Tagen. Die allerdings dafür sorgen, dass dem Wrangler selbst im widrigsten Gelände kaum ein Auto nachkommt. Das schätzen Hardcore-Fans genauso wie den martialischen Look – außen schreit der Ruf der Wildnis, innen gibt´s robustes Hartplastik und einen Überrollkäfig. Safari-Fans können die vorderen Dachhälften und sogar das hintere Hardtop abnehmen, Daktari-Feeling erntet, wer dazu die Windschutzscheibe vorklappt.
Gewarnt sei, wer hinterm coolen Auftritt einen feinen SUV erwartet. Wrangler-Fahren muss hart erarbeitet werden. Und Wrangler-Fahrer müssen hart im nehmen sein.
FAHREN & FÜHLEN
Bulliger, aber rauer Diesel, die eher träge Automatik hilft beim Verwalten des schmalen nutzbaren Drehzahlbandes. Indirekte Lenkung, hartes Fahrwerk – dank ESP im Grenzbereich aber harmlos. Wenig agiles Handling, Bremsen fading-anfällig, Verspannungen bei 4×4-Betrieb auf trockener Fahrbahn.
STOCK & STEIN
Mit starren Achsen sowie starrem Allrad und Getriebe-Reduktion (beides zuschaltbar) richtig fit fürs Gelände. Noch mehr bietet der 1400 Euro teurere Rubicon” mit echten Differenzialsperren sowie kürzerer Übersetzung, Offroad-Reifen und ausklinkbaren Stabis.
PLATZ & NUTZ
Genug Platz, im Fond geringe Sitztiefe. Kofferraum groß, doch hohe Ladekante und mühsame geteilte Heckklappe. Gute Ergonomie, wenig Ablagen, schlechte Sicht nach hinten, großer Wendekreis.
DRAN & DRIN
Gut bestückt, kaum Extras ab Werk. Abgehen könnten Klimaautomatik und Sitzheizung. Robuste Materialien, martialischer Look.
SICHER & GRÜN
Nur Front- und Seitenairbags sowie ESP mit Wank- und Überrollschutz. Partikelfilter Serie, Verbrauch angesichts von Form, Gewicht und Automatik im Rahmen.
PREIS & KOSTEN
Einziger echter Konkurrent ist der schwächere und ausstattungsbereinigt etwas teurere Land Rover Defender. Zwei Jahre Garantie (verlängerbar), nur sieben gegen Durchrosten. Gute Werthaltung.
FAZIT: :
Hardcore-Kraxler für echte Anpacker – im Gelände top, onroad schwerfällig.
TECHNIK
R4, 16V, Turbo, 2777 ccm, 130 kW (177 PS) bei 3800/min, max. Drehmoment 410 Nm bei 2000-2600/ min, Viergang-Automatik, Hinterradantrieb mit zusch. Allrad, Scheibenbremsen v/h (v bel.), L/B/H 4751/1877/ 1800 mm, Radstand 2947 mm, 5 Sitze, Wendekreis 12,3 m, Reifendimension 255/70 R 18, Tankinhalt 70 l, Reichweite (bis Tankreserve) 510 km, Kofferraumvolumen (SAE-Norm) 1310-2320 l, Leergewicht 1980 kg, zul. Gesamtgewicht 2505 kg, max. Anh.-Last 3500 kg, 0-100 km/h 13,0 sec, Spitze 180 km/h, Steuer (jährl.) EUR 699,60, Werkstätten in Österreich 65, Inspektion/Ölwechsel alle 20.000/20.000 km, Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 12,6/8,4/9,9 l, Testverbrauch 12,3 l Diesel (entspricht 325 g/km CO2)
Offroad-Daten: Hinterradantrieb mit manuell zuschaltb. Allrad (50:50), zuschaltb. Getriebe-Reduktion, Böschungswinkel v/h 36,5°/29,8°, Rampenwinkel 19°, max. Bodenfreiheit 238 mm, Wattiefe 483 mm
Preis: EUR 42.990,-
Serienausstattung: Front- und Seitenairbags vorne, ABS, Bremsassistent, ESP, fünf Kopfstützen und Dreipunktgurte, vier E-Fensterheber, FB-Zentralsperre, Klimaanlage, mp3-fähiges CD/ DVD-Radio inkl. 6 LS und CD-Wechsler, Bordcomputer, höhenverstellbares Lederlenkrad, Fondbank 2:1 geteilt vorklappbar, Tempomat, Aluräder 18 Zoll, Nebelscheinwerfer etc.
Extras: Navigationssystem inkl. Multimedia-Infotainment, Touchscreen und Premium-Sound EUR 1449,-, Metallic-Lack EUR 682,-
Zubehör (Preise inkl. Einbau): iPod-Schnittstelle EUR 210,-, Einparkhilfe h EUR 759,-, Bikini-Top EUR 417,- etc.
Foto: Robert May
Diesen Test finden Sie in ALLES AUTO 11/2007 “
