„Wie schön wäre Wien ohne Wiener!“ Abstürze, von der jugoslawischen Corvair am Leopoldsberg 1955 bis zum „Staberl“ der „Krone“ 1986 in Peymanns „Burchtheater“. Über den Kulturjournalisten Doktor Alfred Prokesch, der als Motorjournalist beim „Kurier“ seine Hochform fand. Von Einsteins Chauffeur zum „Würger von Wolfsburg“ Ignacio López, der an der TU Wien dozierte, wie man gewinnmindernd die Qualität von Autos ruiniert. Effenberger schafft sogar das Kunststück, im Zusammenhang mit Karajan, Meinrad und Oskar Werner die Marke Rolls-Royce korrekt mit Bindestrich zu schreiben, was heute nicht mehr allen Auto-Magazinen gelingt. Dieser elementare Bindestrich, er steht für… Davon ein andermal.
Textarbeiter Effenberger überlebte nach der „Arbeiter Zeitung“ und dem „Express“ auch noch drei Jaguar mit sechs, acht, zwölf Zylindern. Über diese schreibt er hier zwar nichts, trotzdem ist sein jüngstes Buch dazu angetan, die Welt zu überleben: Humor ist überall, im All wie im Humidor. „Ein offenkundig talentierter Autor“, würde Scharfrichter Marcel Reich-Ranicki loben, „den man sich unbedingt merken sollte!“ Würde er wieder über Autos schreiben, gäbe es auch in diesem ALLES AUTO mehr Tränen vor Lachen als vor Wut.
Günther Effenberger / Kabarett ist überall – Humor in Wien und anderswo, € 22,–, 160 Seiten, gefco Verlag Wien, ISBN 978-3-9503235-5-9