Der Innenraum wirkt angenehm aufgeräumt und reduziert, was vor allem dem Renault-eigenen Multimedia-System mit Internetzugriff und zahlreichen Apps zu verdanken ist, über das viele Funktionen des Autos bequem gesteuert werden können – zumindest am Stand. Auch Material-Qualität und Übersicht sind tadellos. Anders sieht es bei der Technik aus. Beim getesteten Top-Diesel (nur diesen gibt es als Allrad) sorgt ein fast schon erschreckend großes Turboloch für wenig Fahrfreude, die kommt auch ob der indirekten Lenkung nicht auf. Dass gerade in dieser Kombination kein Automatik-Getriebe verfügbar ist, ist doppelt schade. Das Gesamtpaket ist aber dennoch kein schlechtes – vor allem in Hinblick auf die kalte Jahreszeit. Die werden wir mit dem Kadjar übrigens auch erleben, der rote SUV übersiedelt nämlich direkt an diesen Bericht in unseren Dauertest-Fuhrpark.
Fahrwerk & Traktion – Lenkung indirekt und etwas gefühllos, Fahrwerk straff mit genug Restkomfort – eine gewisse Seitenneigung bleibt in Kurven aber ob des hohen Schwerpunkts freilich nicht aus. Tadellose Bremsen, die Traktion ob Allradantrieb ebenso.
Stock & Stein – Die Haldex-Kupplung des Allradantriebs verteilt die Kraft bis zu 50 auf jede Achse, dazu manuelle Mitteldiffsperre – damit kommt man problemlos durch sanftes Gelände oder über rutschige Beläge. Für ernstzunehmende Offroad-Sessions reichen Bodenfreiheit & Co. aber nicht.
Cockpit & Bedienung – Das Cockpit wirkt aufgeräumt und nüchtern, überzeugt mit guter Ergonomie und feiner Übersicht. Das bei der „Bose“-Ausstattungslinie serienmäßige Multimediasystem auf Android-Basis bietet viele Funktionen (samt zusätzlich herunterladbarer Apps) und ist intuitiv zu bedienen.
Innen- & Kofferraum – Variabler Innenraum mit ausreichend Platz in beiden Sitzreihen – auch für größere Mitfahrer. Ablagen klassenüblich, der Kofferraum glänzt mit flacher, wenn auch bauartbedingt hoher Ladefläche. Plus: umklappbarer Beifahrersitz.
Dran & Drin – In der höchsten Ausstattungs-Linie lässt die Mitgift fast keine Wünsche offen. Zusatz-Zuckerl wie elektronische Assistenz-Systeme, Leder oder das Panoramadach sind fair bepreist. Materialien und Verarbeitung gut.
Schutz & Sicherheit – Klassenübliche sechs Airbags Serie, Abstands-Warner mit Notbremse ebenso, weitere Sicherheitssysteme wie Notbrems- oder Spurhalte-Assistent als Extra (funktionieren tadellos).
Sauber & Grün – Testverbrauch fern der Herstellerangaben, wenn auch noch im Klassen-Schnitt. Das Start/Stopp-System arbeitet einwandfrei.
Preis & Kosten – Der Plattform-Spender Nissan Qashqai ist minimal günstiger. Skoda Yeti und Mazda CX-5 liegen etwa gleichauf. Die Premium-Kompaktkraxler aus Deutschland sind, ebenso wie der Ford Kuga, allesamt (teilweise deutlich) teurer. Top: vier Jahre Garantie. Werterhaltung vermutlich durchschnittlich.
Technik
Serienausstattung
Extras
Offroad-Daten: Vorderradantrieb mit elektron. zuschalt. und manuell sperrbarem Allrad (auch reiner Frontantrieb schaltbar); Böschungswinkel v/h 18°/28°, Rampenwinkel k.A., Bodenfreiheit 200 mm, Wattiefe k.A.