Den Ruf eines Förster-Fahrzeugs hatte der Subaru Forester bisher nicht nur aufgrund seines Namens, auch das eher biedere Design des Hochbau-Kombis trug dazu bei. Mit dem aktuellen Facelift wurde dem Japaner ein moderneres Blechkleid verpasst, trotz gleich gebliebener Außen-Maße freuen sich die Fond-Passagiere über zweieinhalb Zentimeter mehr Beinfreiheit. Geblieben sind die bekannten Qualitäten, knapp zwanzig Zentimeter Bodenfreiheit in Verbindung mit permanentem Allrad und hinterem Sperrdifferenzial erlauben Ausflüge ins leichte Gelände – auch mit schwerem Gepäck dank Kombi-Rucksack.Schade, dass unser Testwagen mit der denkbar ungünstigsten Antriebs-Kombination antrat – die 125 Sauger-PS des kultivierten Zweiliter-Boxers müssen sich in Verbindung mit der Kräfte raubenden Viergang-Automatik mächtig mühen, 168 Stundenkilometer Spitze zu erreichen. Auch die mehr als dreizehn Sekunden für den Null-auf-Hundert-Sprint sind bei weitem kein Top-Wert. Mit dem Griff zur 3.800,- Euro teuren Automatik verzichtet man übrigens auch auf ein interessantes Offroad-Feature, nämlich die Gelände-Untersetzung Dual Range”. Die bessere Lösung scheint der 177 PS-Bruder, in der 33.200,- Euro teuren Selbstschalt-Version ist der Forester Turbo allerdings kein günstiger Kraxler mehr. Doch mit aufgeladenem Triebwerk mimt man auf Schotterwegen die erfolgreichen Rallye-Brüder einfach authentischer. Und zum flotteren Kleid des neuen Försters passt der flottere Antrieb auch besser.TECHNIK4-Zylinder-Boxer, 4-Ventil-Technik, 1994 ccm, 92 kW (125 PS) bei 5600/min, max. Drehmoment 184 Nm bei 3600/min, Viergang-Automatik, perm. Allradantrieb, vorne: Dreiecksquerlenker, Federbeine, Stabilisator, hinten: Mehrlenkerachse, Federbeine, Stabilisator, Scheibenbremsen v (bel.), Trommelbremsen h, ABS, L/B/H 4450/1735/1590 mm, Radstand 2525 mm, 5 Sitze, Wendekreis 10,8 m, Servo, Reifendimension 205/70 R 15, Tankinhalt 60 l, Reichweite (bis Tankreserve) 610 km, Kofferraumvolumen 387-1592 l, Leergewicht 1375 kg, zul. Gesamtgewicht 1880 kg, 0-100 km/h 13,4 sec, Spitze 168 km/h, Steuer (jährl.) EUR 448,80, Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 11,9/6,7/8,6 I, Testverbrauch 9,0 l ROZ 95Preis: EUR 30.700,-FAHREN & FÜHLENDer Zweiliter-Boxer hat in Verbindung mit Allrad und Automatik kein leichtes Spiel, dafür dreht er gleichmäßig hoch, ist angenehm leise und laufruhig. Straff-komfortables Fahrwerk, neutrales Eigenlenk-Verhalten, keine Lastwechsel-Tücken, Top-Traktion dank 4WD. Ausreichend direkte Lenkung, etwas ruppig schaltende Viergang-Automatik mit umständlicher Schaltkulisse. Gut dosierbare und standfeste Bremsen ohne Fading. Straff gepolsterte Sitzmöbel mit viel Seitenhalt, aber kurzer Schenkel-Auflage.PLATZ & NUTZBis auf zu wenig Fond-Kopffreiheit genug Platz in beiden Reihen, der durchschnittlich große Kofferraum (mit einengenden Radhäusern) lässt sich dank 2:1-Umlege-Fondlehne erweitern. Niedrige Ladekante, große Öffnung. Fahrersitz und Lenkrad höhenverstellbar. Viele Ablagen, dazu Dachreling, Verzurr-Ösen, 12V-Steckdosen, Laderaum-Abdeckung. Tolle Übersicht beim Parken und Rangieren. Unverständlich: die ungünstige Platzierung des Schalters für die serienmäßige Scheinwerfer-Waschanlage beim Lenkrad – man stößt ständig mit dem linken Knie daran. One-Touch-Fensterheber nur fahrerseitig. Winter-Plus: beheizbare Wischer-Auflagen.DRAN & DRINSerie: Klimaautomatik, FB-Zentralsperre, vier E-Fensterheber, E-Glas-Hub-Schiebedach, Sitzheizung, beheizbare E-Außenspiegel, CD-Radio mit 6 LS, Tempomat, Nebelscheinwerfer, Aluräder. Extra: Metallic-Lack. Als Zubehör: Lederpolsterung, Navigation, Anhängevorrichtung, Rundum-Spoiler etc. Auch mit Schaltgetriebe erhältlich, nicht aber mit Xenon-Scheinwerfern. Solide verarbeitete, relativ hochwertig wirkende Materialien, durchaus frisches Cockpit-Design.SICHER & GRÜNSerien-Sicherheit: Front- und Seitenairbags vorne, ABS, fünf Dreipunktgurte (vorne mit Straffern und Gurtkraftbegrenzern), fünf Kopfstützen (vorne aktiv und bis 1,90 m Körpergröße einstellbar, hinten bis 1,75 m), Isofix-Halterungen. Nicht erhältlich: Stabilitätsprogramm, Kopfairbags. Verbrauchswerte im Rahmen, positiver Grün-Check. PREIS & WERTTeurer als ein Skoda Octavia Combi 4×4, günstiger als die nobleren deutschen Allrad-Laster von Audi, BMW und VW – gegenüber allen deutlicher Vorsprung in Sachen Offroad-Kompetenz. Dünnes Werkstätten-Netz, als Allrad-Exote ohne Diesel mäßige Wiederverkaufs-Chancen. Drei Jahre Neuwagen- und Lack-Garantie, sechs gegen Durchrostung, keine Mobilitäts-Garantie. Service und Ölwechsel alle 15.000 Kilometer.ALLES-AUTO-TESTURTEILPraktischer Hochbein-Kombi mit Allrad-Plus, aber brustschwache Motor-Getriebe-Kombination.Diesen Test finden Sie in ALLES AUTO 11/2002“