Den Abstand zur Konkurrenz verringern konnten die Italiener auch in Sachen Assistenzsysteme, wer alle diesbezüglichen Extras ordert, kann auf Level 2 teilautonom fahren (dem Auto also das Bremsen und Gasgeben überlassen und zeitweise sogar das Lenken) – im Test funktionierte das ganz passabel. Dennoch macht der Stelvio nach wie vor am meisten Spaß und Sinn, wenn man ihn selbst und aktiv fährt. Vor allem mit dem sportlich-luxuriösen Veloce-Trimm und dem Top-Benziner abseits des 510 PS-Topmodells Quadrifoglio.
Fahrwerk & Traktion – Dynamisch, aber nicht ungemütlich abgestimmt (im Sport-Modus der optionalen E-Dämpfer nicht viel härter), sehr sicher in flotten Kurven ohne Tücken bei Lastwechsel. Top-Traktion, die soliden Bremsen greifen gefühlt schon auf den ersten Millimetern Pedalweg. Feinfühlige, direkte Lenkung.
Bedienung & Multimedia – Gute Sitzposition, am serienmäßigen Sport-Gestühl stört fülligere Personen eine gewisse Enge und generell die nicht neigungsverstellbare Schenkelauflage. Einfache Bedienung, das Multimedia-System mit Touchscreen sowie Dreh-und-Drück-Regler ist recht flott durchschaut. Mittelmäßige Sprachsteuerung, gut in Sachen Konnektivität. Smartphone-Anbindung Serie, induktives Handyladen um 250 Euro. Ein Muss: die Option Rückfahrkamera plus Park-Piepser auch vorne.
Innen- & Kofferraum – Genug Passagier-Platz, Kofferraum klassenüblich groß und gut nutzbar, Boden auch nach Umlegen der 2:1:2-Fonlehnen eben. Relativ niedrige Ladekante. Schienensystem und Gepäcknetz gegen je 111 Euro extra, E-Heckklappe Serie, Fußschwenk-Sensor dazu gegen Aufpreis.
Dran & Drin – In der für diesen Motor obligatorischen Top-Ausstattung „Veloce“ fein (Leder, E-Sitze, Lenkradheizung, 20-Zöller), aber nicht lückenlos bestückt. Genug Extras, jedoch keine LED-Scheinwerfer. Solide Verarbeitung, angenehme Materialien.
Schutz & Sicherheit – Normales Airbag-Aufkommen, einige Assistenzsysteme serienmäßig, die wichtigsten Zusatz-Helfer gegen Aufpreis an Bord.
Preis & Kosten – Audi Q5, BMW X3 und Mercedes GLC sind günstiger, aber schwächer und nicht so gut ausgestattet, etwa gleich teuer ist der Jaguar F-Pace. Vier (gegen Aufpreis fünf) Jahre Garantie. Kein Hit in Sachen Werthaltung. Ausreichend Marken-Stützpunkte, Jahresservice Pflicht.
