Innen fällt der vergrößerte und nunmehr tablet-artig aufgesetzte Touchscreen auf, der deutlich besser im Sichtfeld liegt als beim Vorgänger. Rekuperiert wird wie gehabt vierstufig, von null („Segeln“) bis drei (sehr stark). Damit kann man nach wie vor manuell über Schaltpaddels spielen, oder man verlässt sich auf die neue Automatik, die die Rekuperation bei Bergabfahrt oder beim Heranrollen an langsamere Fahrzeuge selbsttätig erhöht – was hervorragend funktioniert.
Nett, dass der neue IONIQ um 16 PS aufgepowert wurde, viel netter aber ist die um gut 10 kWh vergrößerte Batterie-Kapazität, die jetzt praxistaugliche Reichweiten an die 300 Kilometer zulässt. Bei kühlen Herbsttemperaturen reichte es in unserem Test immerhin noch für 275 Kilometer.
Fahrwerk & Traktion – Ausgewogener Federungskomfort, im Grenzbereich recht neutral, ESP regelt früh und rigoros. Agil-direkte, aber um die Mittellage etwas synthetische Lenkung. Solide, nicht besonders feinfühlig ansprechende Bremsen, Traktion ohne Tadel.
Cockpit & Bedienung – Der vergrößerte Touchscreen im Tablet-Stil liegt im optimalen Sichtfeld, die Bedienung ist logisch und intuitiv. Sehr gut: die intelligente Rekuperation. Über die neue „BlueLink“-App kann man z. B. Ladevorgänge von außen steuern. Gute Sitze, bescheidene Sicht nach hinten.
Innen- & Kofferraum – Viel Ellbogen- und Beinfreiheit, nur für die Köpfe der Fondpassagiere wird es knapp – mit Aufpreis-Schiebedach auch für jene der vorne Sitzenden. Der Kofferraum ist gut zugänglich, vernünftig groß und ohne Stufe 2:1 erweiterbar. Genügend Ablagen.
Dran & Drin – Mit Level 6 erhält man die „Wunschlos glücklich“-Vollausstattung. Weniger Verwöhnte geben sich mit Level 3, 4 oder 5 zufrieden und sparen bis zu 5000 Euro. Als Extra ist die Wärmepumpe (stromsparendes Heizen) empfehlenswert. Gute Materialqualität, Top-Verarbeitung.
Schutz & Sicherheit – Sieben Airbags plus jede Menge an Assistenzsystemen serienmäßig dabei. Der EuroNCAP-Crashtest verlief ebenfalls hervorragend.
Reichweite & Laden – Die Batterie wurde größer, ist deshalb aber nicht groß – Reichweiten an die 300 Kilometer sind bei milden Außentemperaturen möglich. Laden mit Gleichstrom via CCS-Stecker gelingt mit bis zu 50 kWh, Wechselstrom-Laden wird vom Onboard-Wandler mit mäßigen 7 kWh limitiert.
Preis & Kosten – Das Facelift des IONIQ kostet etwas mehr als der Nissan Leaf (150 PS). Bescheidener Verbrauch, selbst bei höherem Tempo. Konservative Service-Intervalle, großzügige Garantie, dichtes Werkstatt-Netz.